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cotopaxi

 
steff (Gast) meinte am 7. Sep, 19:47:
was mir ein zentralen Prüfungen nicht gefällt, ist dass dann nur noch für die Prüfungen gelernt wird, nur noch die Themen von den man weißt, dass sie gefragt werden. Spontanes, aktuelles oder auch das was die Klasse/den einzelnen besonders interessiert geht dabei unter, denn das wird ja nicht in den Prüfungen gefragt und es ist doch viel besser die Zeit mit "Prüfungsvorbereitung" zu nutzen. Das ist das was in Amerika mit den standardisierten Test gemacht wird. Einzelne Talente können so viel schlechter gefördert werden.

Aber gefall tut mir an den zentralen Prüfungen die fairness. 
stichi antwortete am 7. Sep, 22:20:
Wir haben ja seit langer Zeit eine zentrale Abiturprüfung. Ich finde die auch gut, weil wenigstens bis vor einiger Zeit auf diese Weise überprüft wurde, ob ein gewisser Standard erreicht wird. ABER!!! die Vorstellung, dass diese Prüfung absolut gerecht ist, ist natürlich utopisch. Erst nach der letzten Abiprüfung kam ein Schüler zu mir, den ich von Klasse 9 bis 11 in Chemie unterrichtet hatte.
Er war ganz euphorisch und bedankte sich sehr bei mir, weil in der Chemie-Abi-Prüfung nach einem Versuch gefragt wurde, den die Schüler bei mir ZUFÄLLIG im Praktikum durchgeführt hatten und den wir damals ausführlichst diskutiert hatten.(Es handelte sich nicht um einen Standardversuch, von dem man annehmen konnte, dass ihn jeder Schüler schon mal gesehen hatte)
Was ich damit sagen will: für diese Schüler war es leicht, die Fragen zu beantworten, weil sie per Zufall exakt den Versuch selbst durchgeführt hatten.
Die gleiche Frage ist für einen Schüler, der den entsprechenden Sachverhalt an einem anderen Beispiel gelernt hat, ungleich schwerer zu beantworten, da es einen Transfer erfordert. Was ist hier jetzt besonders fair??
Zum zweite wird hier in den letzten Jahren ja angestrebt, "Output-orientiert" zu unterrichten (klingt auch bei teacher ein bisschen an). Es sollen vom Schüler bestimmte Kompetenzen erreicht werden, Wissen ist angeblich nicht mehr wichtig! Das führt dazu, dass man in den Abiaufgaben eigentlich nichts Konkretes mehr fragen kann. Also steht im Prinzip alles im Text und ein Schüler muss eigentlich nur sinnerfassend lesen können und er kann die Aufgaben völlig ohne Vorkenntnisse beantworten. Wie ein solcher Schüler ein Studium bewältigen soll, ist mir schleierhaft. Es wird immer so getan, als sei grundsätzliches Wissen nicht mehr nötig, weil ja alles im Internet zu finden ist. Komisch, dass kein Mensch auf die Idee gekommen ist, ein Kind , nachdem es Lesen gelernt hat, einfach in eine Bibliothek zu setzen und ihm zu sagen, da würde es ja alles finden, also müsse es nichts mehr wissen. 
teacher antwortete am 8. Sep, 10:31:
Ich hätte gerne, dass jeder Schüler weiß, wie die Fragestellungen (und Ideallösungen) am Ende ausschauen - da gäbe es keine Überraschungen mehr. Z.B. gab es für Externistenprüfungen in Österreich (inoffiziell) eine Liste von ca. 200 Fragen für Geographie (Reifeprüfung), die in ähnlicher Form tatsächlich gestellt wurden. Transfer wurde angestrebt. Die Ziele (Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Analysen, Beurteilung etc.) wurden gemischt, sodass rein auswendig gelerntes Wissen nicht reichte, man musste z.B. auch mit Karten (Maßstab, Signaturen etc.) umgehen können oder Statistiken richtig interpretieren und graphisch aufbereiten. 

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