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cotopaxi

 
kraM meinte am 27. Mai, 23:11:
Machen Sie sich nichts draus, auch die meisten Erwachsenen hätten so reagiert. Frag ich schon immer, warum die Leute diesen Ekelkram überhaupt Essen. Die Werbeagentur muss genial sein. 
BIA (Gast) antwortete am 28. Mai, 08:29:
"superpalatable food" heißt das, glaube ich. Die perfekte Mischung aus Fett, Salz und Zucker, von der sich Leute so gerne "anfüttern" lassen... 
teacher antwortete am 28. Mai, 09:23:
Komische Konsumgesellschaft: Wir wollen manipuliert werden und in gemütliche Fallen tappen. "Bitte nicht aufwecken, ich träume gerade so schön ..." 
creature antwortete am 28. Mai, 10:01:
eines ist sicher, jeder wacht mal auf, ob früher oder später.
die mechanismen der werbung hast du ihnen nahegebracht, ob sie das nun verstehen muß deine sorge nicht sein. 
derbaron antwortete am 28. Mai, 14:55:
Ich würde McDonalds-Essen nicht derart verteufeln. Hin und wieder gehe ich da auch hin und genehmige mir einen Hamburger. Die Mechanismen der Werbung greifen ja auch nicht nur beim politisch korrekt abgelehnten McDonalds sondern auch bei allen anderen Konsumgütern. Auch bei Fair-Trade-Produkten.

Die Mechanismen der Werbung sind ja auch an und für sich nichts schlechtes. Man sollte nur darüber Bescheid wissen, um sich nicht von ihnen manipulieren zu lassen, wobei ich Manipulation scharf abgrenzen möchte zu: für etwas werben im Sinne von bekannt machen. Wenn einem McDonalds schmeckt und man die Musik eines bestimmten Radiosenders gut findet, dann sehe ich darin kein Problem.

Vielleicht ist die Erklärung daran gescheitert, dass die Dinge, für die geworben wurde, zugleich mit der Erklärung "verteufelt" wurden, was automatisch eine Abwehrhaltung auslöst. Vielleicht hätte man die Mechanismen anhand eines den Schülern weniger bekannten und gemochten Produktes erklären müssen, damit sie die Mechanismen verstehen UND annehmen können?

Der Idealzustand für mich wäre, wenn die Schüler nachher wissen, wie Werbung funktioniert, was sie bezweckt, dass diese Aktion gut gemacht ist, dass McDonalds an sich nichts schlechtes ist, dass man aber darauf achten muss, sich nicht ausschliesslich davon zu ernähren. 
kraM antwortete am 28. Mai, 20:07:
mc d an sich finde ich schon schlecht, weil ich es widerlich finde. ;-)

gegen werbung wollte ich mich auch nicht wenden, nur gegen die produkte, aber das ist ja bekanntlich geschmackssache. vielleicht erklärt teacher es das nächste mal mit dem angeblich grünen strom von vattenfall (oder wer war das mit der tollen werbung?). gibt wahrscheinlich noch genug andere beispiele. 
teacher antwortete am 29. Mai, 13:35:
Ich gehe ja auch ab und zu auf einen BigMac.
Aber wenn dieses fastfood-Konzept massiv in den Frühstücksbereich der Kinder eindringen soll (so läuft das Marketingkonzept in Österreich), dann dreht mir das nicht nur den Magen um. Kinder brauchen mehr als Kalorien vor dem Schulstart! 
Stefan (Gast) antwortete am 30. Mai, 01:25:
McDonalds ist in der Tat ein Phänomen und die anziehende Wirkung ist nicht nur auf Unterschichten beschränkt, wie es in letzter Zeit oft dargestellt wurde. Beispielsweise habe ich eine Liceo-Klasse mit hellen Köpfen, die bei einem Ausflug jedoch unbedingt in den nächsten McDonalds wollten, weil es eben angesagt ist. Widerrede verhallt im Nichts. Gut, wenn es einmalig bleibt, im Prinzip auch kein Problem.

Eine andere Sache ist, wenn Schülerinnen drei Mac-Menüs verschlingen und die begleitende Lehrerin nun bemerkt, dass ihr Übergewicht kein genetisches Problem ist. 
teacher antwortete am 30. Mai, 12:24:
Gutes Marketing ist eben wichtiger als gutes Essen.
Und ich musste zur Kenntnis nehmen, dass ich als Lehrer machtlos dagegen bin. Ich habe bei meinen SchülerInnen richtige innere Abwehr gegen meine Aufklärungsversuche gespürt - das muss ein Unternehmen erst mal hinkriegen. 
walküre antwortete am 31. Mai, 12:27:
Sie haben möglicherweise im Zuge Ihrer Argumentationskette den falschen Weg gewählt, denn das Problem sind ja genau diesfalls die Geschmacksnerven. Was glauben Sie, welche Heerscharen an Lebensmitteltechnikern daran arbeiten, dass inhaltlich minderwertiges Essen so schmeckt, dass man nicht mehr aufhören will, es zu essen (vor allem, weil keine echte Befriedigung der Geschmacksnerven eintritt) ? Ich habe beobachtet - um bei McMagenschmerz zu bleiben -, dass beispielsweise Menschen aus meiner Generation (40ziemlichplus) viel weniger begeistert auf Hamburger und anderes Essen von dort reagieren als Kids, die Golden M schon von klein auf kennen. Das Gefährliche ist diesfalls weniger die Werbung, wie mir scheint, sondern die geschmackliche Konditionierung, die in Regionen vordringt, welche sich dem Bewusstsein nicht ohne weiteres, weniger als Werbemechanismen jedenfalls, erschließen.

PS: Was die Diskussion weiter unter bezüglich der Kosten für Werbung anbelangt, möchte ich nur anmerken, dass man bei großformatigen Zeitungsannoncen beispielsweise in einer Tageszeitung je nach Gestaltung von bis zu etlichen Tausend Euro ausgehen kann. Die Tarife für private Inserenten entsprichen NICHT jenen für Unternehmen ! 
teacher antwortete am 31. Mai, 12:56:
Guter Hinweis:
Was im Zigarettenbereich (nach harten Strafen) verboten wurde, ist im Foodbereich völlig akzeptiert: Abhängigkeiten schaffen. Dafür muss man die Kinder "anfüttern". Und mit cooler Werbung gegen Kritik immunisieren. Ist McDo gelungen, gratuliere.

Zu den Kosten:
So eine Verschenkungsaktion kommt jedenfalls viel billiger als andere Marketingmaßnahmen und dürfte hocheffizient sein. Für ein paar Cent zufriedene Kinder und glückliche Radiohörer ... und es wirkt in den Klassen wie virales Guerillamarketing. 
walküre antwortete am 31. Mai, 16:44:
Für den Preis einer einzigen großformatigen Annonce kann man viele, viele Burger verschenken; man muss ja auch berücksichtigen, dass diese "Geschenke" nicht von einer einzigen Filiale ausgegeben werden, sodass sich das Ganze aufteilt. Zum Wohl des Werbers, denn so laufen überall schon in der Früh die Leute mit den unverwechselbaren Sackerln in der Hand herum und tragen die Werbebotschaft weiter. 
Stefan (Gast) antwortete am 2. Jun, 15:11:
Ich hatte eine ähnliche Diskussion mit den angesprochenen italienischen Deutsch-Schülern. Es ging hierbei um die Wahl der Eier im Supermarkt (Käfig vs. Freiland), was man ja durchaus mal auf ethischer Ebene diskutieren kann. Keine Chance, alle kaufen Käfig-Eier, weil sie billiger sind, basta.

Prinzipiell ist es schwierig bis illusorisch, die Handlungen der Schüler durch einmalig geführte Argumentationen des Lehrers zu beeinflussen. Wenn da z.B. die Eltern nicht mitziehen und den Kindern ohne Zögern das Geld für McD geben, kann man von den Zöglingen keine moralischen Heldentaten erwarten. 
teacher antwortete am 2. Jun, 18:09:
Genau das sind meine Erfahrungen - wir kommen als Lehrer mit unseren Themen nicht durch, die Meldungen aus den Medien + Werbungen sind einfach viel zu stark und präsent.
Umgekehrt verlangt die Öffentlichkeit von den Schulen, dass wir bei allen möglichen Themen eingreifen. Wir haben sehr wenige Mittel, die sehr wenig wirken - den dominanten Kräfte der Marktwirtschaft sind heute nicht einmal mehr nationale Regierungen gewachsen.

Kurz: Erwartet nichts von den Schulen, wir sind zahnlose Tiger. 

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