timanfaya meinte am 10. Mai, 13:22:
name: timanfayafehlstunden: deutlich mehr als 256
das hatte nichts mit null bock zu tun. mädchen sind zur dieser zu dieser zeit einfach interessanter (und bleiben es meißt auch). das hatte eher was damit zu tun, dass das lernangebot in der schule unter aller sau war, und das am angeblich besten gymnasium der stadt. schlecht ausgebildete lehrer inbegriffen. da bin ich morgens einfach oft zuhause geblieben und habe leiber eine gutes buch gelesen (also die, die nicht im lehrplan standen). und wenn man dann auch noch mit minimalstem einsatz da durch kommt, warum sollt man als jugendlicher also ernsthaft öfter dahin gehen?!
das hat an der uni übrigens auch noch ganz gut funktioniert, allerdings waren die lehrenden dort schon deutlich interessanter strukturiert, was zu ebenfalls deutlich erhöhter anwesenheit bei mir führte.
gast antwortete am 10. Mai, 13:24:
Hört man bei vielen Jugendlichen immer wieder, nur das minimalste machen um durchzukommen, nichts extra...wozu auch.
timanfaya antwortete am 10. Mai, 13:26:
... wenn die anforderungen so niedrig sind, dass es funktioniert.
teacher antwortete am 10. Mai, 17:07:
Da kommen wir in die Zwickmühle: Die Schwachen fühlen sich überfordert (die bleiben am liebsten weg), die Guten unterfordert (suchen sinnvolle Alternativen, ist ok), die dritten fordern die Gesamtschule (damit die Guten den Schwachen helfen). Hihi.Aber: Schule = Job, da kann niemand einfach wegbleiben, weil er es nicht super findet.
Und: Ja, vieles in der Schule ist absolut mies. Ich kenne 1000 Gründe, dort nicht aufzutauchen. ICH muss wohl auch.
studentin (Gast) antwortete am 10. Mai, 19:01:
Ich sehe das genauso, die Schule ist in diesem Lebensabschnitt unser Job, wir bekommen umsonst ein Paket Bildung geboten, dass an manchen Stellen vielleicht sinnlos erscheint, im Nachhinein dann aber doch Sinn macht. Ich wollte nie die doofen Deutschen Klassiker lesen, die Sprache fand ich komisch und denn Sinn fand ich auch nicht in jedem Roman. Doch 2 Punkte, die daran wichtig sind: 1. Man lernt doch Techniken an ein Buch sinnvoll heranzugehen, das ist sehr wichtig für irsinnig schwere Unibücher!
2. Ich ärgere mich jetzt sehr darüber, viele der Klassiker nicht zu kennen und fühle mich ein wenig "dumm". Dabei hätte ich das in der Schule 1A geboten bekommen!
teacher antwortete am 10. Mai, 19:54:
Schülerorientierung (was wollen Schüler machen) ist eben nur eines von mehreren Kriterien, die für sinnvollen Unterricht zu beachten sind. Lebensorientierung, Fachorientierung, Studierfähigkeit etc. spielen eine ebenso wichtige Rolle - und werden erst später geschätzt. Ich muss daher etliche Stunden, Wochern ... gegen die Interessen der SchülerInnen gestalten, manche verstehen das erst später - wie unserer "studentin" hier. Danke für diesen Hinweis.
timanfaya antwortete am 11. Mai, 12:47:
@ studentin: genau das ist der punkt. wofür lerne ich das? ich habe bspw. in der schule vermittelt bekommen sollen können ... naja ... anwendung der integralrechnung. das war dann das jahr in dem ich ausgestigen bin und meine klausuren von 1 auf 5 einbrachen. lehrerwechsel inbegriffen. ich wußte einfach nicht, warum und wie ich diesen scheiß lernen soll. jahre später hat ein bemerkenswerter professor (typ catweazle)b an der uni in etwa 10 minuten ohne großes mathematisches gewusel begeisternd zusammengefaßt, was ich vorher über monate hinweg schlichtweg nicht verstanden habe.entscheidend ist nicht nur, was man lernt, sondern wie. dazu gehört für mich immer auch die praktische orientierung (ein nc ist für mich nun mal keine praktische orientierung) und die erklärung des wieso-weshalb-warum. ich bin halt noch mit der amerikanischen sesamstraße groß geworden, ich mache dinge nicht einfach nur um ihrer selbst willen.
studentin (Gast) antwortete am 11. Mai, 19:54:
Ich hatte manchmal das Gefühl (bei manchen Lehrern, sicherlich nicht bei allen!!!), dass sie selber nicht erklären konnten, warum dieses Thema jetzt sein musste, da wurde immer nur auf den Lehrplan rückverwiesen! Doch alleine schon die Tatsache, dass z.B. im Deutschabitur sogenannte Sternchenthemen (bestimmte Lyrik, versch. Klassiker) alle paar Jahre ausgetauscht werden, macht doch eindeutig klar, dass es hier nicht um dieses bestimmte Buch geht, sondern um das Analytische Denken als Grundtechnik.
Praktische Orientierung halte ich für extrem wichtig, sonst habe ich ja auch keine "Lust" etwas zu lernen, wenn ich denke, dass ich es sowieso nie wieder brauchen werde!