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cotopaxi

 
daisee gell meinte am 8. Apr, 01:12:
wieder Spaß an Bildung
passt jetzt nicht ganz dazu, aber ich will's mal einwerfen...

Ich unterrichte in einem Nachhilfeinstitut in Wien. Einmal fragte mich ein Schüler ob ich später mal Lehrerin werden will.
Nein, sicher nicht. Ich habe meinen LehrerInnen lange genug dabei zugesehen, wie sie über die Jahre immer zynischer wurden, um zu wissen, dass ich unter diesen Umständen sicher nicht Lehrerin werden will. Auch im Nachhilfeinstitut fürchte ich schon, dass entweder mein Idealismus mich - oder ich meinen Idealismus umbringen werde.
Aber
Wie hier beschrieben, sind Lehrende&SchülerInnen sich eher Kollegen als Lehrende untereinander.
Sie sehen sich so selten, man hat nur genügend Zeit um sich gegenseitig kurz Leid zu klagen, aber man spricht sich nicht wirklich untereinander ab. Man könnte doch beispielsweise manche Fächer gut verbinden, wie Mathe+Physik oder Geografie+Geschichte oder Biologie+Chemie, manchmal auch spezifische Kombinationen je nach Stoff. Wie zB Geschichte+Mathe+Physik bei großen Entdeckungen die epochale Veränderungen herbeigeführt haben.
Gute Idee, aber wie ist soetwas möglich?
Man hat ja nunmal einen fixen Stundenplan, unterrichtet nicht nur eine Klasse, hat ohnehin schon viel Arbeit und ist oft ohnehin nervlich fertig. Es gibt kaum Zeit und Raum für solche Absprachen. Derlei "Projektarbeit" braucht wieder mehr Zeit und Vorbereitung.
Im Gespräch mit meiner Schwester begeisterte mich ihr Vorschlag: Teambildung.
Natürlich bräuchte das wieder einen kleinen Systemwandel (das ist das, wo Junglehrer motiviert sind und "Altlehrer" sie gerne anrennen lassen). Aber wenn sich LehrerInnen-Teams bilden, vielleicht ein Team von 5 LehrerInnen für eine oder zwei Klassen, die gemeinsam Stoff vorbereiten, vielleicht sogar teilweise zu zweit in der Klasse stehen, und sich auch gegenseitigen Rückhalt bieten wenn alles wiedermal anstrengend wird, dann würde lehren und lernen wieder viel mehr Spaß machen. Soviel Systemwandel wär das vielleicht gar nicht. Der Stundenplan müsste vielleicht etwas dynamisch flexibler werden, etwas Zeit müsste für "Teamsitzungen" einbezogen werden, und wohl noch einiges, was mir grad nicht einfällt oder wovon ich wohl keine Ahnung habe

Es braucht nicht unbedingt interaktive Stundengestaltung um Unterricht interessanter zu machen. Es braucht einfach motiviertere LehrerInnen. Was meinst du, teacher, ist Teamarbeit eine Möglichkeit die Kraft und den Idealismus aufrecht zu erhalten? 
teacher antwortete am 8. Apr, 15:42:
Teamarbeit halte ich für eine gute Zukunfstlösung - im momentanen Schulsystem gibt es keinen Platz dafür. Schule ist absolut teamfeindlich organisiert. 
BIA (Gast) antwortete am 10. Apr, 17:38:
Ich bin auch überzeugt, dass uns u. a. die Teambildung retten kann. Bloß kriegen wir seit 2 Jahren weder "Teamstunden" genehmigt (woran eh keiner geglaubt hat), noch lässt sich der Stundenplan offensichtlich so einrichten, dass Unterrichtsteams (z. B. alle E-Lehrer einer 8. Kl.) eine gemeinsame Freistunde zum Planen haben. Also - auf Seite der Schulverwaltung ist jedes Bekenntnis zur Teamarbeit von Lehrern ein Lippenbekenntnis.
(Abgesehen davon besteht von Lehrerseite kaum Interesse an festen Teams.) 

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