j (Gast) meinte am 20. Dez, 09:36:
Ich bin auch Quereinsteiger ohne Pädagogik o.ä. Allerdings habe ich auch keine Schüler unter 17. Von daher geht das eigentlich ganz gut. Wobei ich auch von heute auf morgen neun Klassen hatte und keine Ahnung was darf man und was nicht. Aber das bekommt man relativ schnell heraus. Aber anders als an der Schule vom teacher nehmen sich die Kollegen hier schon Zeit und geben Tips und Hilfestellungen wenn auch nicht unbedingt sofort oder in der Pause dann doch spätestens am Ende des Tages.
Vom Vergleich Wirtschaft-Schule her muss ich sagen, der Workload ist für mich ziemlich gleich. Ob ich am Tag 6 Stunden in der Schule bin und daheim mehr machen muss, oder 10 Stunden in der Firma, 60 Wochenstunden hab ich sowieso.
Neue Ideen bringt man als Quereinsteiger mit und die Kollegen sind auch offen, man sollte sich aber trotzdem bewusstsein, man ist der "Neue" und muss nicht alles ändern. Vieles ist so wie es ist ganz gut.
nehalennia (Gast) antwortete am 20. Dez, 15:50:
Immer nachdenklicher...
.. werde ich beim Lesen dieses Blogs.Was genau war für mich der Tenor dieses Beitrages? Dass die Privatwirtschaft an der Schule scheitert? Dass die Schule nicht so einfach ist, wie alle glauben? Die Lehrer freuen sich, dass die Privatwirtschaft Einblick in "knallharte" Einblicke erhält?
Lieber teacher, du arbeitest seit einigen Monaten immer mehr mit Klischees, Polemik. Auch wenn uns das Politiker vorleben, mir persönlich stellt es die langen Nackenhaare auf.
Jeder Beruf hat seine Sonnen-, aber auch seine Schattenseiten. Ob ein Berufsfeld es "leichter" oder "schwerer" hat, hängt von den Meßkriterien der Beurteiler ab. Ist das Beurteilungskriterium das durchschnittliche Pensionsantrittsalter, so haben es die Lehrer besser. Auch beim Urlaub. Ist das Kriterium aber "möglichst wenig reden", haben vermutlich hardcore Programmierer den Joker gezogen.
Ich finds schade, dass hier immer mehr der Berufsstand Lehrer immer mehr als "Horrorarbeitsplatz" und andererseits als den mit den höchsten Anforderungen konfrontierte Job dargestellt wird. Solche Vergleiche arten immer in endlose Diskussionen aus. Der Krankenpflegedienst wird sich melden, Menschen mit 60 Wochenarbeitsstunden usw. Und jedes Kommentar wird seine Wahrheit haben.
Ich glaube, dass es bei den Lehrern (so wie auch bei vielen anderen öffentlichen Stellen) es genügend strukturelle Probleme gibt. Löst man sie aber dadurch oder heizt man die allgemeine Stimmung noch mehr an?
Einblicke in persönliche Erlebnisse des Alltags wecken bei mir persönlich mehr Verständnis als diese tendenziell "schwarz-weiß" Beiträge.
teacher antwortete am 20. Dez, 16:21:
Das sind doch Einblicke in meinen Alltag. Plus Interpretation - für alle offen.Ich merke allerdings auch selbst, dass sich das Bild vom "Horrorarbeitsplatz" bei mir breit machen könnte, wahrscheinlich als Gegenpol zur latenten medialen Schönfärberei.
Muss ich das jetzt aus meinem persönlichen Blog rausnehmen?
Jogurtbecher (Gast) antwortete am 20. Dez, 16:21:
Macht er doch
Es ist ja ein Blick in den Lehreralltag in dem gezeigt wird wie Quereinsteiger mit den Alltag zurecht kommen. Es scheint auch zu zeigen das die Hilfe für diese auch nicht so enorm hoch zu sein scheint.
teacher antwortete am 20. Dez, 16:38:
Das ist einer der wesentlichen Kritikpunkte: Man stößt die PraktikerInnen ins kalte Wasser ohne Hilfestellungen. Momentan werden ehrenamtliche "Mentoren" unter den LehrerInnen gesucht, um das Gröbste zu vermeiden. Professionelle Begleitung wäre viel ratsamer (aber unbezahlbar?).
Nehalennia antwortete am 20. Dez, 16:46:
gar nix mußt du aus deinem blog rausnehmen! Das ist ja das schöne an persönlichen blogs ,-)Ja, es sind Einblicke in deinen Alltag, aber so schwarz-weiß. Die Interpretation von 3 Quereinsteigern auf alle. Für mich gilt wie immer die Gaussche Normalverteilung. :-) und von statistischen 25% auf die restlichen 75% zu schließen, ist für mich polemisch. ;-)
BIA (Gast) antwortete am 21. Dez, 13:16:
teacher
Wir hatten solche und solche Quereinsteiger. Die meisten sind wieder gegangen - warum auch immer.Wir bieten reichlich Hilfestellungen an, die aber großteils nur von jungen, verzweifelten Referendaren genutzt werden, die das Examen noch vor sich haben. Der Rest schlägt sich so durch. Das Mentorenkonzept ist nicht schlecht, trifft aber meist Leute, die eh schon bis zum Anschlag vollgeklotzt sind mit Arbeit.
teacher antwortete am 22. Dez, 14:54:
@Nehalennia: Ich kenne momentan nur 3 Quereinsteiger und schließe (zu Unrecht) daraus auf eine größere Menge.@BIA: Viele Quereinsteiger bleiben nicht lange - das sagt erstens viel aus und ist zweitens eine schlechte Lösung für alle.
Mentoren sollten gut ausgebildete Fachleute mit Praxisbezug sein - werden sie aber nicht sein.
BIA (Gast) antwortete am 22. Dez, 20:42:
@teacher
So ist es. Wir werden wieder mal eine halbherzige Lösung zusammenpfuschen, die grad mal so halbwegs funktioniert, weil's ja nichts kosten darf. Die Engagierten haben wieder ein bisschen mehr Arbeit. Den Quereinsteigern wird's ein bisschen helfen, aber nicht allen und nicht genug. Wir werden eine Menge Energie verpulvern.Ich möchte das nicht als "Jammern" missverstanden sehen sondern als "educated guess" beurteilt wissen.
Schöne Weihnachten.
teacher antwortete am 23. Dez, 18:23:
... und ein Gutes Neues Jahr. lg