daisee gell meinte am 17. Dez, 20:45:
Vorerst: Ich lese Ihr Blog unheimlich gern, da mir das Thema Schule und Bildung seit langem am Herzen liegt.jedoch
Halten Sie "gleich Lösungen vorschlagen" als prinzipiell "männlichen Reflex"?
Ja ich kenne auch genug SuderantInnen, die meine Ratschläge nicht hören wollen, sondern einfach nur ausjammern. Aber Rat oder progressiven Trost als "männlichen Reflex" zu bezeichnen finde ich etwas sexistisch. Aber gut, ich bin keine dieser Killerfeministinnen und das ist kein Vorwurf, sondern lediglich ein Hinweis. Gendern ist nur bereits offiziell gefordert und dazu gehört nicht nur das allseitsverhasste Binnen-I, nein es sind auch derlei Aussagen zu überdenken.
Natürlich machen Pubertierende gerne was sie wollen und bilden diese Wand vor der Lehrerin. Vielleicht bilden die Lehrenden diese Wand auch selbst, wenn sie dieses System mitspielen.
Paradoxe Intervention ist auf jeden Fall ein guter Start den SchülerInnen zu signalisieren, dass man da nicht mitspielt. Ich kannte da einen Lehrer einer HTL dessen SchülerInnen nicht mit ihm reden wollten und er gezwungen war, Frontalunterricht zu halten. Da meinte er: "Okay, wenn Unterricht langweiliger ist als Pause, mach'ma Pause." Wurde verstanden.
Bei einem Kind, das mir wöchentlich zur Betreuung steht, gabs Anfangs immer dieses Kräftemessen: was kann und darf sie sich bei mir erlauben? Jetzt hab ich sie soweit, dass sie mich unterhält, statt umgekehrt. Paradoxe Intervention.
Junge Leute wollen Mitspracherecht. Vielleicht wollen sie später mal studieren. Da sagt ihnen auch niemand wie sie lernen sollen. Jeder langweilt sich im Frontalunterricht. Dass man die Schüler nicht zu Wort kommen lässt, bewirkt immer mehr, dass sie nichts mehr hinterfragen. Aber diese Geschichten kennen wir ja wohl schon.
Wie sieht denn "völlig anders agieren" aus, würde mich noch interessieren.
und: Geht nicht gibts nicht. Sie sind garantiert nicht der Überhebliche, sondern eher der, der sich einfach ausjammern will, wenn Sie tatsächlich mit "Geht nicht" argumentieren.
Matthias (Gast) antwortete am 18. Dez, 13:20:
"Halten Sie "gleich Lösungen vorschlagen" als prinzipiell "männlichen Reflex"?"Ja! Auch wenn es die Gender-Mainstreamer (die Germanisten mögen bei diesem Wortungetüm wegschauen) gerne anders hätten, so ist es. Wie oft ich schon Beziehungskrisen durchmachen musste, weil ich es mir erlaubt habe, Lösungsvorschläge zu unterbreiten, anstatt einfach nur zuzuhören und zu bemitleiden...
daisee gell antwortete am 18. Dez, 14:01:
Sie sprechen aus Erfahrung. Ich auch. Ich spiele genauso ungern die Kummertante für Leute die ja nur jammern und Beileid wollen; ebensowenig will ich mich bei jemandem ausheulen, der mir nicht weiterhelfen kann. Wenn ich mich nur ausheulen will, kann ich das auch allein.Auch wenn IRGENDWER das gerne hätte, so ist es.- Was für eine blöde Aussage. Würde man damit Zustimmung erreichen wollen und dass die Gender-Mainstreamer die Klappe halten, erreicht man damit nur, dass sich Frauen vielleicht immer mehr darauf rausreden, dass sie nunmal eine Frau sind und bitteschön keinen Rat sondern Mitleid wollen, oder umgekehrt, dass sie keinen Rat geben können sondern nur Mitleid ... BITTE WAS? Denken Sie mal darüber nach.
teacher antwortete am 18. Dez, 17:12:
Ich glaube nicht, dass meine Aussage eines der Geschlechter herabgewürdigt hätte. Aber das ist nur ein Nebengleis, das ich hier nicht näher beleuchten will.
errorking antwortete am 30. Dez, 21:56:
wer tips braucht um ein guter lehrer zu sein,
der soll sofort morgen aufhören. er schädigt nur die gesellschaft.ein autobuschauffeur, der nicht gut fahren kann, ist auch ungeeignet.ich habe 10 jahre lang in japan unterrichtet....auch nicht leicht...vis a vis von mir kam oft ein and.professor immer geschlaucht aus der klasse ...ich lachte immer.
er hat gefragt: wie machen Sie das?
ich hab gesagt: die schüler geben mir energie, ihre saugen sie weg. wechseln Sie den beruf!
BIA (Gast) antwortete am 31. Dez, 11:37:
@errorking
Lol.Erfahrungsgemäß reden Menschen nie nimmer nicht mit ihren Kollegen und tauschen sich nie nimmer nicht über ihr Fachgebiet aus. Und schon gar nicht geben sie sich gegenseitig Tipps oder nehmen sie an.
Und wenn einer kommt und mal was wissen will, sagen wir's ihm garantiert nicht, weil wer's von alleine nicht kann, hat keine Hilfe zu erwarten, weil selbst schuld, kein Mitleid. Und da könnte ja jeder kommen.
Ehrlich. Sind nur Lehrer so blöde? Oder schießen sich auch Ärztinnen, Sekretäre und Konditoren ins Knie, indem sie gegenseitige Unterstützung für sittenwidrig erklären?