tonja (Gast) meinte am 17. Dez, 00:35:
ui, erinnerungen
wir hatten einen frustrierten geographielehrer. wir waren fies. er war arm dran. dann sagte er "gut, nein, dann mach ich keinen unterricht mehr bei euch." und blieb eine stunde still sitzen und starrte vor sich hin.ich weiß garnimmer, was wir in der stunde dann gemacht haben: ich glaube, uns nicht allzulaut unterhalten.
der punkt ist - das weiß ich noch sehr genau: es hat uns alle vollkommen aus der bahn geworfen.
und wir haben ihm eine menge respekt gezollt, denn wie ich letztens wieder so schön gelernt habe:
Das am Präsentieren Schwierigste ist das Schweigen.
Das Selbstbewusstsein, das du brauchst, um deine Persönlichkeit und deine Stärke ohne Worte und Gestik in einem Raum wirken zu lassen, muss groß genug sein.
Seine war es. Und eine Woche später gab es von unserer Seite eine Art Entschuldigung - der Unterricht ging weiter.
Auch wenn ich den Lehrer wirklich nie leiden konnte -
wenn ich heute daran denke, weiß ich, wie anders und komisch der Moment war. Der blieb und war für uns so irritierend, dass die Situation wirklich umgekehrt wurde.
so, ich muss sozialer konstruktionismus lernen gehn.. n8 teach
teacher antwortete am 17. Dez, 20:20:
Das hätte ich für unmöglich gehalten. Ich denke, dass meine Klassen einfach Party machen würden - stundelang. Und mich einladen würden ...Ich denke, dass meine SuS einfach so entspannt sind, dass sie durch eine ungewöhnliche Maßnahme nicht zu irritieren sind. "Cool, können wir das öfters machen?" Grins.
testsiegerin antwortete am 18. Dez, 13:34:
@ teacher
sie unterschätzen die schüler und schülerinnen, glaub ich. ich versteh ihren misstrauen gegenüber dieser form der intervention nicht. es ist eine von vielen, sie ist kein wundermittel, sondern einfach eine strategie, die gerade in ziemlich verfahreren situationen oft wirksam ist. mehr vom gleichen funktioniert meistens nicht, warum also nicht einmal etwas völlig neues probieren?
ich glaube aufs wort, was tonja erzählt. die schülerInnen reagieren auf solche interventionen irritiert. und das ist ein erster schritt zu einer änderung. ein innehalten und aufmerksam werden.
vielleicht machen die schülerInnen tatsächlich einmal party. aber nicht ständig. die meisten von denen wären schnell gelangweilt, glaub ich.