testsiegerin meinte am 15. Dez, 21:36:
Ich wende die paradoxe Intervention ja gerne und hin und wieder auch beruflich an. wichtig dabei ist, das ziel zunächst umzukehren. und dann zu überlegen, wie man dieses neue ziel erreichen kann.
z.b.: eine klientin ruft mich ständig an. ich hab alles versucht, vereinbarungen getroffen, plakate gezeichnet, mich verleugnen lassen, genervt reagieren, gelassen reagieren etc. hat alles nix genutzt, oder nur kurzfristig.
also hab ich das ziel umgekehrt: anstatt "rufen sie mich nicht so oft an" hab ich für mich formuliert: "rufen sie mich noch öfter an".
dann hab ich sie gleich in der früh angerufen und gesagt: sie können mich schon erreichen, ich warte auf ihren anruf. und zu mittag: sie wissen ja, der anrufbeantworter schaltet sich gleich ein, aber zehn minuten lang können sie mich noch erreichen.
am anfang hat sie exzessiv angerufen und es genossen. ich bin konsequent bei meiner strategie geblieben und hatte großen spaß daran, sie zu erinnern, dass sie mich anruft. nach fünf tagen war SIE genervt und hat gesagt: ich brauch ja gar nix von ihnen, warum soll ich eigentlich ständig anrufen?
das schöne an paradoxen interventionen: wenn sie nicht funktionieren, waren sie zumindest lustvoll. und im schlimmsten fall funktionieren sie halt nicht. haben andere strategien ja vorher meistens auch nicht.
Christoph (Gast) antwortete am 16. Dez, 00:44:
Wow
Interessante Taktik :)
teacher antwortete am 17. Dez, 20:14:
Im Einzelfall mag das wirken, im Schulbereich zweifle ich, weil die Verhaltensänderung bei SchülerInnen Unlustgefühle auslöst (sprich: Arbeit macht).