timanfaya meinte am 10. Sep, 11:06:
ich weiß garnicht, wo ich bei der geschichte zuerst anfangen soll. eine vermischung von liebe [warum bitte hat sex unbedingt etwas mit liebe zu tun?] und igitt [was eigentlich genau?].bevor mich hinterher alle zerreissen: mein idealbild ist der vorgang nicht. aber ...
ich [anfang 40] schaue mir nun schon seit jahren sehr interessiert das beziehungstechnische durcheinander in meiner umgebung an, mich selbst eingeschlossen. ich finde, man sollte so etwas immer zum anfang zurückführen. vielleicht hatte dieser mann mal eine idealvorstellung von seiner frau und familienleben. vielleicht hat er sich das anders vorgestellt als es dann realität wurde und vielleicht hat dieser mann sexuell andere vorstellungen als es diese realität beinhaltete. vielleicht hat er es viele jahre probiert, aber er ist mit seiner situation nicht glücklich geworden.
soll er dann den rest seines lebens damit verbringen sich zu verstellen und alle gleichsam unglücklich machen bis nichts mehr hält und der damm bricht?! meist, wenn die kinder aus dem haus sind, der klassiker, gerade von unseren nachbarn durchexerziert. ich selbst habe vor einigen jahren aus damals noch sehr diffusen zukunftsgedanken meine frau verlassen, mit der ich immerhin 15 jahre zusammen war. 15 jahre zwischen 20 und 35. die jahre, in denen man sich erst richtig formt, in der man zur eigentlichen persönlichkeit wird. die beziehung lief besser als min. 95% aller beziehungen, und dennoch habe ich sie beendet. aus einem gefühl heraus. heute, nach einem mehrere jahre getrennten leben sind wir uns beide einig, dass es genau der richtige schritt war, da es aufgrund unserer persönlichen neigungen und ansprüche irgendwann definitiv zu ende gewesen wäre, wir aber viel zeit unseres lebens mit einem todgeweihten projekt verschwendet hätten. es gibt konstelaltionen, die sind einfach nicht lösbar, selbst wenn man den anderen noch liebt und guten willens ist. sowas nennt man dann realität.
das keine kinder daraus hervorgegangen sind ist reiner zufall, das hätte auch völlig anders sein können. und, auch wenn es bei mir völlig anders ist - ich könnte auch heute täglich eine 20 jährige durchs haus vögeln und meine kinder nicht mehr so häufig sehen wollen, weil sich einfach in den 15 jahren eine andere ausrichtung meiner interessen ergeben hat. das ist vielleicht nicht schön, aber ansatzweise legitim. und ich finde, jeder der eine beziehung führt in der er sich aufgehoben und glücklich fühlt sollte wegen vielleicht oberflächlicher details [ich persönlich finde sex alles andere als oberflächlich] nicht die lanze über menschen brechen, denen es anders ergeht.
mir geht es heute sehr gut. ich habe mich für die 50+x regel entschieden und fahre damit deutlich zufriedener und innerhalb der partnerschaft total entspannt der zukunft entgegen. einer meiner ältesten freunde [mit 3 kindern] trennt sich gerade aus einer 20 jährigen beziehung mit viel höhen und tiefen, die geschichte gleicht ansatzweise der vom teacher beschriebenen. und, auch wenn ich vielleicht nicht alles für gut befinde ... ich kann seine beweggründe nachvollziehen, ich hatte einfach nur das glück, dass ich mich eher auf meinen instinkt verlassen habe und durch einen damals sehr schmerzhaften schnitt nicht in die gleiche situation geraten bin. und zzum glück habe ich damals nichts darauf gegeben, wie meine soziale umgebung darauf reagiert ...
stichi antwortete am 10. Sep, 11:17:
"meine kinder nicht mehr so häufig sehen wollen, weil sich einfach in den 15 jahren eine andere ausrichtung meiner interessen ergeben hat"Ganz toll!!! Und was machen die Kinder, wenn es ihrer Mutter genau so geht?
Wenn ich das so lese, kann ich durchaus verstehen, dass deiner Ex die damaligeTrennung als der richtigeSchritt erscheint!
Mandros (Gast) antwortete am 10. Sep, 11:29:
ponyhof wurst
nackt nach Mexiko in die Wüste ziehen will(ohne Teacher Blog hmm nene ^^) dann muß mein Umfeld damit existieren. Da haben die garkeine MIt-Entscheidungsrechte. Also rein egozentrisch logisch gesehen.
Prinzipiell wird erwartet das Eltern die Verantwortung übernehmen, und während es rechtliche Grundsätze gibt, so heißt Erwartung doch auch nur "wäre nett wenn du das machst".
Muß man natürlich nicht gut finden, aber man muß es akzeptieren.
Mandros (Gast) antwortete am 10. Sep, 11:34:
ponyhof wurst teil 0
da falsch kopiert :Da muß man mit leben, das muß man akzeptieren, gut finden ist eine andere Sache, das wäre als ob ich nun hier alle verlasse und
*nackt nach Mexiko....
logosda (Gast) antwortete am 10. Sep, 11:46:
gibts umgekehrt auch...
Ich habe eine KollegIN, die hat vor kurzem zum 2.Mal geheiratet, einen um 20 Jahre (!) jüngeren Mann. Der ist sicher viel glatter als sein Vorgänger... *GGG* Ihre Kinder haben übrigens selber schon Kinder. (Eine wahre Geschichte und sollte in solch einer Diskussion auch erwähnt werden!)
timanfaya antwortete am 10. Sep, 12:16:
ich habe nicht geschrieben, dass ich so bin, sondern das ich nicht ausschließe, dass ich so sein könnte wenn ich in dieser situation wäre. das ist doch wohl ein großer qualitativer unterschied. natürlich schließe ich es für mich vom prinzip her völlig aus, aber ich habe vor 20 jahren auch ausgeschlossen, dass ich mich von der damals so geliebten frau trenne. ich schließe erstmal nichts aus, was ich nicht selbst durchlebt habe. alles andere wäre arroganz vor dem leben. oder wie es jemand anders vor längerer zeit vielleicht gesagt hat: "wer unter euch ohne sünde ist, der werfe den ersten stein."diese tendenziell emotional ausbrechenden persönlichkeitsanfeindungen die dann in solchen kommentaren gerne zu lesen sind finde ich immer sehr befremdlich. da habe ich sofort diese oft zutreffenden bilder der enttäuschten mitvierzigerin die katzenstreichelnd auf den romantischen sonnenuntergang mit rotwein wartet und grundsätzlich jeden konjunktiv überließt damit es in ihr bild paßt vor augen und werde schon leicht zickig. das muß doch nicht sein, wenn man sich sachlich unterhält.
mit meiner ex frau verstehe ich mich übrigens sehr gut, also so gut wie immer. und das liegt sicher nicht daran, dass ich sie ein leben lang scheiße behandelt habe. außerhalb meiner familie trifft mich wohl nach wie vor nichts mehr, als schlechte nachrichten von ihr, mit der mich nichts rechtliches mehr verbindet. soviel dazu ...
p.s.: der neue meiner nachbarin ist auch ca. 15 jahre jünger als ihr noch-mann [und ca. 5 jahre jünger als sie] und folgte diesem ein paar stunden nach dessem auszug. sehr würdig sah das nicht aus. zuerst dachte ich [vorurteilsbeladen] "hmmmhhh ...", nach etwas zeit denke ich "soll sie es doch machen. das ist ihr leben. und ich kenne es überhaupt nicht."
stichi antwortete am 10. Sep, 13:04:
Tja, weder verbittert noch Katzen streichelnd. Seit langer Zeit verheiratet, mit Kindern und Enkelkindern gesegnet und sehr zufrieden mit dem Familienleben. So weit dazu.Die Äußerung, dass es sein könnte, dass man mal einfach von den Kindern genug hat, weil das Leben eine andere Richtung genommen hat, ist trotzdem ein Zeichen der Verantwortungslosigkeit und zeigt auch im Konjunktiv die egozentrische Einstellung des Schreibers.
timanfaya antwortete am 10. Sep, 13:24:
ich gebe gerne auch noch die steilvorlage zum vorab bedauern meines in den nächsten wochen das licht der welt erblickenden sohnes.
teacher antwortete am 10. Sep, 20:43:
@logosda: Wahrscheinlich sind die jungen Männer noch stärker von Internetpornoszenarien geprägt als junge Frauen.@timanfaya: Ich versuche, solche Beziehungen nicht zu bewerten. Mich interessiert mehr, wie stark die neuen Medien das Leben meiner SchülerInnen prägen und an solchen Beispielen lassen sich die Folgen feststellen.
steppenhund antwortete am 12. Sep, 14:14:
@timanfaya
Prinzipiell wäre jeder Vorwurf in Ihre Richtung fehl am Platzw wenn es sich um eine so ehrliche Stellungnahme handeltZu diskutieren ist aber trotzdem das 40-20-Verhältnis. Ich habe mich ja auch von meiner Frau getrennt, als ich 46 war. Wegen einer Frau, die damals 30 war, was ich nicht so genau wusste. Ich hatte sie für 35 oder 38 gehalten.
Genau in ihrem Text steht ja, dass sich die Persönlichkeiten in den Jahren 20-35 sehr stark entwickeln. Daher halte ich es für dumm, wenn die gleichaltrige Person für jemand so jungen verlassen wird. Da passen die Lebensphasen nicht zusammen. (Ich hatte ja das Glück, zu meiner Frau wieder zurück zu finden, aber das ist eine andere Geschichte.)
Meine Ratio war damals nicht der Sex, obwohl der auch nicht schlecht war, sondern die Intelligenz der betreffenden Person. Trotzdem litt ich darunter, dass es da eine ganz unintelligente Lebenseifersucht auf meine Vergangenheit gab. Denn mit dreißig hatte ich damals Frau und zwei Kinder und einen gut bezahlten und sehr interessanten Job. Außerdem hatte ich schon die halbe Welt bereist.
Sie stand am Anfang einer vielversprechenden Karriere, aber es war der Anfang eben.
Also zusammenfassend. Mir geht weder das Sexargument auf die Nerven noch das Verlassen an sich. Es dreht sich lediglich um die Entscheidung zu einer so jungen Person. Wenn ein Sechzigjähriger mit einer Vierzigjährigen zusammengeht, kann das sehr gut funktionieren.
timanfaya antwortete am 15. Sep, 13:55:
... das mit dem alter glaube ich auch. 60-40 ist definitiv was anderes als 40-20. ich habe nach wie vor eine fast gleichaltrige partnerin - und alles andere würde bei mir auch nicht funktionieren. ich bin einfach nicht der typ für papi-erklärt-dir-die-welt-und-fühlt-sich-total-toll-dabei. wobei ich auch schon wesentlich jüngere frauen kennengelernt habe die ihrem alter schon bemerkenswert deutlich voraus waren. schubladendenken paßt halt nicht auf jeden einzelphall.