Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
cotopaxi

 
testsiegerin meinte am 4. Sep, 19:19:
Aufs erste Mal lesen klingt das ja recht einleuchtend. Wenn man aber ein bisschen nachdenkt, dann nicht mehr.

Wenn ein Kind verstanden hat, wie man im Zahlenraum bis 20 addiert, dann nützt es irgendwann nichts mehr, das zu üben. Dann braucht das Kind weitere Herausforderungen, sonst beginnt es sich zu langweilen und zu stören. Hundert Beispiele als Hausübung sind nicht besser als zehn. Kinder wollen gefordert werden, und sie wollen lustvoll lernen, nicht stupide wiederholen.
Auch Kinder, die Klavier lernen, wollen etwas spielen, das ihnen Spaß macht und nicht nur Etüden üben üben üben und wiederholen. Die wenigsten wollen ja Konzertpianisten werden.

Wenn das Kind etwas nicht versteht, dann braucht es auch nicht hundert Übungen, sondern andere Methoden, damit es versteht, wie es funktioniert. Dann braucht es Geduld, vielleicht mehr Zeit als andere, alternative Lernformen, bis das Kind versteht, worum es geht.

Und wenn hier immer wieder durchklingt, welche "Deppen" es gibt, die gar nichts kapieren, dann wird mir schlecht. Ich habe gehofft, so ein Menschenbild wäre ausgestorben. Ist es aber nicht. 
teacher antwortete am 4. Sep, 19:43:
Mitarbeit + Übung + Wiederholung sind notwendige, nicht hinreichende und vor allem nicht (immer) lustbetonte Seiten des Lernens.
Zu den "Deppen": Menschen (und Kinder) sind sehr vielfältig und haben unterschiedlichste Talente und Schwächen. In verschiedenen Schulen werden einige davon benötigt, andere nicht. Für ein positives Zeugnis ist es z.B. unerheblich, ob ein Kind gut tanzen, schauspielen oder kochen kann und obwohl ich das im Leben sehr schätzen kann, für die Schule bleibt das völlig unerheblich. Wer ist jetzt der "Depp"? Derjenige, der gut kochen kann oder derjenige, der gut Latein kann? 
testsiegerin antwortete am 4. Sep, 20:11:
Lustbetont lernt es sich aber leichter. In der Erwachsenenbildung hat sich das schon herumgesprochen.

Das mit den "Deppen" kam ja nicht von mir, sondern von einem der Leser hier. Ich neige nicht dazu, Menschen als solche zu bezeichnen.

Nicht jede/r muss einen Universitätsabschluss machen. Aber alle Kinder sollten so gefördert und gefordert werden, dass sie ein glückliches und sinnvolles Leben leben können. (Und ich meine damit nicht unbedingt ein Leben nach Lust und Laune, ich glaube nämlich, dass eine Erberbstätigkeit dem Leben Sinn gibt)
Da halte ich schauspielern und kochen manchmal für wichtiger als Kenntnisse über die Photosynthese. Aber warum entweder oder? Warum die Kinder nicht ganzheitlicher auf das Leben vorbereiten? 
teacher antwortete am 4. Sep, 20:20:
Klaro lerne (und lehre) ich auch lieber lustbetont. Aber für ordentliches Wissen und Können reicht die pure Lust nicht ... leider. Jeder Sportler wird das unterschreiben, beim Gehirn akzeptiert das nicht jeder.

Ich bin auch fürs Kochen in der Schule, fürs richtige Leben - aber mein Lehrplan sieht das nicht vor. Ich habe einen anderen Job zu machen, das muss ich akzeptieren. 
testsiegerin antwortete am 4. Sep, 20:28:
Meine Kritik gilt auch nicht einzelnen LehrerInnen, sondern dem System. 
teacher antwortete am 4. Sep, 20:30:
Da können wir ein paar Meter miteinander gehen ... :-) 
steppenhund antwortete am 4. Sep, 21:32:
@testsiegerin
Ich kann dem mit dem wiederholten Üben nicht zustimmen, vor allem nicht beim Klavier. Aber nehmen wir einmal die berühmten Kampfsportarten. Da trainieren die Schüler tausende Male dieselbe Bewegung. Das ist schon ein bisschen anders im asiatischen System. Da gibt es auch Geigenschulen (Suzuki), die auf dem System beruhen.
Und beim Klavierspielen macht es mir nichts aus, wieder und wieder zu üben. Irgendwie merke ich dann ja doch, dass es besser wird. 
raumschots antwortete am 5. Sep, 10:35:
Ich möchte Sie in Ihrem Plusquamperfekt (hatte gehofft) nicht bestärken, im Gegenteil, ich möchte Ihrer Hoffnung wieder Hoffnung geben: "Wer die Osterbotschaft gehört hat, der kann nicht mehr mit tragischem Gesicht herumlaufen und die humorlose Existenz eines Menschen führen, der keine Hoffnung hat." (Karl Barth) 
Romansdepriblog (Gast) antwortete am 5. Sep, 16:47:
Ich will einwenden, dass Sport sehr gut ist, wenn man es wie alle Dinge z. B. Alkohol nicht übertreibt. Sport fördert die Durchblutung, Sauerstoff gelangt ins Gehirn, was wieder die Lernfähigkeit der Schüler fördert.
Es ist auch gut gegen Depressionen, unter denen ich seit langem leide.
Viel schlimmer als ein Fitnessstudio ist doch das stumpfsinnige Fernseh gucken und World of Warcraft (WoW) spielen. Ich glaube auch, dass Sport zu einer gewissen Selbstdisziplin führt, die sich auch in anderen Lebensbereichen positiv auswirkt. 
raumschots antwortete am 6. Sep, 21:00:
Ist das die Nummer: In einem gesunden Körper ist auch ein gesunder Geist? "Mens sana in corpore sano" Die Redewendung ist ein verkürztes Zitat aus den Satiren des römischen Dichters Juvenal.

Satiren 10, 356: Orandum est, ut sit mens sana in corpore sano.
Deutsch: Beten sollte man darum, dass in einem gesunden Körper ein gesunder Geist sei.
Juvenals eigentliche Absicht zielte darauf, diejenigen seiner römischen Mitbürger zu geißeln, die sich mit törichten Gebeten und Fürbitten an die Götter wandten. Beten, meint er, solle man allenfalls um körperliche und geistige Gesundheit. Mens sana in corpore sano ist also nur im Zusammenhang mit dem Sinn und Inhalt von Fürbitten und Gebeten zu verstehen. Er hat also als Satiriker keineswegs behauptet, dass ausschließlich in einem gesunden Körper ein gesunder Geist stecke, sondern nur – da er meist das Gegenteil davon erlebt hatte –, dass es wünschenswert sei, wenn dem so wäre. Juvenal hat aber auch die sportlichen Idole seiner Zeit (60–127 n. Chr.) parodiert. 
Eagel (Gast) antwortete am 7. Sep, 11:28:
wow
Danke für den Zusammenhang. Und wieder sieht die Welt gleich freundlicher aus, ohne die Annahme, Juvenal habe eine solche unsinnige Behauptung aufgestellt ... :). So macht das Zitat Sinn. 
talentiert (Gast) antwortete am 7. Sep, 19:02:
...
1. Talent ist meiner bescheidenen Meinung nach schlicht und einfach die Fähigkeit (viel) zu üben, oder, da bin ich mir aber nicht sicher, sogar die Sucht danach... und die haben immer weniger.
2. Weshalb viele Schüler (Ich zumbeispiel) in der Schule ungern üben ? Nun die auswahl an übungen ist ziemlich gering. Tatsache ist das die meisten Lehrer 1-2 maximal 3 Übungsarten verwenden. Im diesjährigen Englischuntericht habe ich beispielsweise nichts anderes getan außer fiktive Personen (aus kurzgeschichten, artikeln oder sonstwoher) zu charakterisieren. Manchmal in Gruppenarbeit, manchmal allein, manchmal anhand eines Arbeitsblatts. In Mathe gibts es abstrakte Rechnungen und Textaufgaben (mit den schwerpunkten Zäune, sich vermehrende Krankheitserreger, und Zinssätze)

Ich für meinen Teil bin Jongleur und übe daher viel. 1,2,3,4,5,6,7 Bälle, 3 Keulen, Devilsticks, Diabolo... und das sind nur die Geräte auf jedes dieser Geräte kommen eine vielzahl von Tricks. Kein Wunder wird mir beim üben nicht langweilig. Mozart übte bestimmt mehrere Stücke gleichzeitig. (in verschiedenen Rhytmen, Tonleitern... und dazu noch spezifische Übungen)

3 (ich hab solangsam den Faden dessen was ich schreiben wollte verloren xD ) Wirklich gut wird man nicht durch übung, sondern durch spielen. Hier könnte ich meinen Bio LK Kurs als beispiel geben. Mindestens 15 Minuten (eher 30) jeder Doppelstunden werden Debatten (oder einfach nur Konversationen) über Themen die vllt. noch etwas mit Bio aber oft nichtmehr mit dem Biolehrplan oder dem momentanen Themenschwerpunkt zutun hat. Trotzdem haben wir einen guten Schnitt, und kommen schnell mit dem Stoff voran.

Und da ich den Faden verloren hab kann ich jetzt kein Schlusswort mehr sagen daher mfg meine wenigkeit 
teacher antwortete am 8. Sep, 14:36:
Genau - möglichst viel Abwechslung bei den Übungen motivieren und steigern die Behaltenseffekte. Dafür bräuchte es viele unterschiedliche Materialien und Medien, aber da sparen wir gerade furchtbar: "Sie haben ja das Buch", heißt es, wenn ich noch eine CD-Rom oder eine DVD haben will. 
BIA (Gast) antwortete am 8. Sep, 18:05:
Abwechslung...
Vielleicht erspart die Axt im Haus den Zimmermann, aber selbst das ausgeklügeltste, abwechslunsgreichste aller Übungsprogramme erspart nicht die Mühe des Sich-Aufraffens, Selberdenkens und -übens.

Womit wir wieder beim Thema wären... 

Name

Url

Meine Eingaben merken?

Titel:

Text:


JCaptcha - du musst dieses Bild lesen können, um das Formular abschicken zu können
Neues Bild

 

 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma