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cotopaxi

 
raumschots meinte am 4. Sep, 10:14:
" ... Thailändische Studenten haben - hinter ihren chinesischen Kommilitonen - zahlreiche Gold- und Silbermedaillen bei einem internationalen Mathematikwettbewerb in Südafrika gewonnen ... "

Antwort:

" Ich passe im Unterricht auf ..."

Zunächst handelt es sich hierbei nur um einen Mathewettbewerb!

"Aufpassen" reicht nicht ... Aufpassen setzt voraus, das der Schüler den Unterricht des Mathelehrers versteht und das er motiviert ist warum zum Beispiel eine Infenitisimalrechnung wichtig ist - für sein Leben, denn in der Bezeichnung Lehrer steckt der Begriff Lehre ...! Dann kann ich auch üben und wiederholen. Also vielleicht doch die Nase des Lehrers oder etwas ganz anderes? 
Peter (Gast) antwortete am 4. Sep, 15:04:
Das System
Nun, es sind hier mehrere Faktoren zu berücksichtigen, und dabei gibt es nicht nur die Schüler und die Lehrer, sondern auch das System.
Ich will nicht bestreiten, das, mit den Worten meines Vorredners, die Nase des Lehrers einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Lernerfolg vor allem der "schwierigeren" Schüler hat. Nur sind auch dem engagiertesten Lehrer vom System her Grenzen gesetzt. Das deutsche (und nach meinem Kenntnisstand auch das östereichische) sind auf dem Papier (also in den formulierten Bildungszielen) sehr modern, aber, und das ist der Kern des Problems, in der Praxis immer noch auf ein so immer mehr verschwindenedes Gesellschaftsmodell ausgelegt: Die Eltern vermitteln Werte und Grundhaltungen, die Schule ergänzt das Wissen, in der Primarstufe , um den Eltern ein wenig Arbeit abzunehmen, in der Sekundarstufe zunehmends, weil die Eltern das Wissen mangels Wissen (auch Eltern mussten sich irgendwann spezialisieren) gar nicht mehr vermitteln können. Zunehmends soll die Schule auch das Vermitteln von Werten und Grundhaltungen (Stichwort: Disziplin) übernehmen, trotzdem gibt es vorwiegend Vormittagsunterricht in einem straffen 45-Minuten Rhytmus, der das (teilweise) Übernehmen der Elternrolle durch die Lehrer nicht zulässt.
Desweiteren haben Lehrer auch nicht den Status, den Eltern Kindern gegenüber haben. Will ich ein Gespräch am Nachmittag mit einem Kind führen, so kann ich das Kind bitten, zu kommen, wenn es nicht will, kann ich dagegen auch nichts machen.
Außerdem bräuchten Lehrer - und das ist meiner Meinung nach der Punkt, warum sich nichts ändert, mehr Zeit kostet mehr Geld - einfach mehr Zeit für den einzelnen Schüler. Während vielleicht wichtige Erziehungsaufgaben auch am Nachmittag anstünden, bereitet der Lehrer seine 24 Unterrichststunden für seine ca 8 Klassen mit ca 220 Schülern (bayerisches Gymnasium) vor und korrigiert deren Schuarbeiten. Dass bei einem solchen Fließbandbetrieb kein motivierendes Erziehen (je nach Alter sehe ich den motivierenden Aspekt beziehungsweise den erziehenden, i.e. zwingenden im Vordergrund) möglich ist, sollte auch nicht-Lehrern einleuchten... 
raumschots antwortete am 4. Sep, 17:44:
Lehre oder Leere ...
Ergänzend zu meinem obigen Kommentar:

Es gibt Lehrer, die können lehren, so dass es die Mehrheit der Kinder versteht (Deppen wird es stets geben...). Und es gibt Lehrer, die können das nicht. Um es einmal ganz einfach zu sagen...das läßt sich fortsetzen bis zur Uni und in der Erwachsenenbildung. Kurz: Die einen können`s, die anderen nicht!
Wie in jedem Beruf. Und - es gibt immer einen Grund der Schuldzuweisung, das es so und nicht anders geht. Nur, wem ich die Schuld gebe, dem gebe ich die Macht.

Alle anderen Faktoren kann man zwar diskutieren; es gibt immer was zu tun...; sie sind, aus meiner Sicht, aber nicht das Problem! 
raumschots antwortete am 5. Sep, 10:15:
Lehre oder Leere...
2. Ergänzung zu meinem obigen Kommentar:

Eine Schule (lat. schola, Ursprungsbedeutung: „freie Zeit“, „Müßiggang, Nichtstun“, „Muße“, später „Studium, Vorlesung“), auch Bildungsanstalt oder Lehranstalt genannt, ist ein Ort des Lehrens.

Die die Lehren nennt man: Lehrer. Lehrer sind Personen, deren Aufgabe es ist, andere dabei zu unterstützen, sich Bildung bzw. Ausbildung anzueignen und ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln, damit sie in der Gesellschaft erfolgreich agieren können. Dafür mussten die Lehrer ein Studium absolvieren.

Die denen gelehrt wird nennt man Schüler: Ein Schüler ist eine lernende Person, die von einer anderen Person (in der Regel einem Lehrer) innerhalb eines organisierten Rahmens (z. B. Schule, Lehrgang, Klasse, Einzelunterricht) etwas lernt. Der Schüler steht mit seinem Lehrer in regelmäßigem Kontakt. Sinn und Ziel dieses Schüler-Lehrer-Verhältnisses ist ein kontinuierlicher Lernprozess, bei dem der Schüler seine Fähigkeiten und/oder sein Wissen und/oder seine Einsichten erweitert und vertieft.

Artikel 7 GrundGesetz konstatiert die Schulpflicht Deutscher Kinder. Im Umkehrschluß ist daraus auch der Anspruch auf Schulbildung zu sehen. Beides halte ich, für mich ganz persönlich, für sinnvoll

Kinder sind mithin vom 6. bis zum 18. Lebensjahr schulpflichtig. Im Umkehrschluß haben sie also Anspruch auf Schulbildung.

Daraus abgeleitet dürfen sie täglich ca. 6 Stunden den Lehern zuhören, mitarbeiten usw. Kinder haben also die Chance, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, sich zu bilden. Nehmen Kinder nun diese Chance nicht wahr, stören sie den Unterricht, beleidigen oder bedrohen den Lehrer, hindern lernwillige Kinder am lernen, dann handelt es sich um Deppen. Ganz große Deppen sogar.

Für diejenigen, denen bei urbayerischen Redensarten ein Unwohlsein entsteht: Depp = Schimpfwort für jeden, der etwas Unpassendes sagt oder tut. Ein Depp halt.

Als ich noch Kind und Schüler war, soll vorkommen bei Erwachsenen, hatte ich eine Abneigung, nicht nur gegen 90% der Lehrer, sondern auch gegen Mathe und Physik - bis ich es mit einem Lehrer zu tun bekam, der in mir das Interesse für diese Fächer weckte. Fortan war ich auch hier, nicht ein Einser aber ein DreierKandidat.

Es können tausende und abertausende Gründe für die Fehler eines Schulsystems, für Lernprobleme der Kinder, Sachzwänge über Sachzwänge und und und gesucht und gefunden werden. Solange ein Lehrer seinen Job nicht beherrscht, den Zweck nicht in Lerninhalten vermitteln kann, wird das nichts, mit der Schule, mit den Schülern, mit der Zukunft, mit Pisa.

Ein Arzt als Beispiel, der nicht mit Menschen umgehen kann, der gar keine Beziehung zu Menschen hat, der kein Mitgefühl hat, der nicht den Schmerz seines zu behandelnden Menschen fühlt, der Milz mit Leber verwechselt, der sollte nicht Arzt werden! 
teacher antwortete am 5. Sep, 13:08:
"...stören sie den Unterricht, beleidigen oder bedrohen den Lehrer, hindern lernwillige Kinder am lernen, dann handelt es sich um Deppen..."
Dann wären "Deppen" der schulische Normalfall, quasi 98% Naturdeppen (wie ein öst. Fußballtrainer einmal behauptet hat).
Heute wird es (bei uns) als kindliches Naturrecht angesehen, in der Schule zu stören, das gehört zum Kindsein quasi dazu. Das sieht man in Asien (z.B.) völlig anders. 
raumschots antwortete am 5. Sep, 13:54:
Tja, wie bringt man diesen "Naturdeppen", bei, dass Bildung eine Gnade ist? Vielleicht indem man ihnen und ihren depperten Eltern erklärt wie es einmal war, noch gar nicht so lange her?: Abgeordneter von Helldorf, 1899 in einer Debatte des Preußischen Herrenhauses: "Ich will den Bauern nicht zum Rechnen bringen, denn dann ist der Bauer verdorben, er soll den Pflug führen und hinter dem Pfluge hergehen, nicht Rechnungen führen" (ebd.).
Abgeordneter Dr. Rose (in: Deutscher Bundestag 1978, S.7617): "Deshalb wollen wir, daß endlich mit dem Spuk immer weiterer Schuljahre Schluß gemacht wird. [...] Mir ist es lieber, daß eine Elektriker meine Leitung richtig legt; meine Stromrechnung braucht er nicht zu verstehen". Oder ER: Bismarck schrieb an seinen Kaiser: In der Volksschule bestehe die Neigung, "den Lehrstoff auszudehnen und die Anforderungen über das dem gesetzlich obligatorischen Unterricht gesteckte Ziel fortschreitend immer weiter hinaufzuschrauben. Die Folge hiervon ist, daß die Schüler anstatt durch die Schule für das praktische Leben brauchbar gemacht zu werden, den Aufgaben desselben und den Verhältnissen, in welchen sie und ihre Eltern leben, entfremdet werden. Oder der alte Fritz: Friedrich II.: "Daß Schulbildung die Kinder auf dumme Gedanken bringe, diese Sorge der Obrigkeit begleitet die Volksschule durch die Jahrhunderte, nicht weniger als die nun angeblich immer überfüllten Gymnasien. Die Schulmeister auf dem Lande sollten den jungen Leuten Religion und Moral lehren, forderte 1779 Preußens aufgeklärter König, Friedrich II., in einer Kabinettsordre an seinen Staatsminister Freiherr von Zedlitz, 'damit die Leute bei ihrer Religion hübsch bleiben und nicht zur Katholischen übergehen, [...] darum müssen die Schulmeister sich Mühe geben, daß die Leute Attachment zur Religion behalten, und sie so weit bringen, daß sie nicht stehlen und nicht morden. ... sonsten ist es auf dem platten Lande genug, wenn sie ein bisgen lesen und schreiben lernen, wissen sie aber zu viel, so laufen sie in die Städte und wollen Secretairs und so was werden; deshalb muß man auf 'n platten Lande den Unterricht so einrichten, daß sie das Nothwendige, was zu ihrem Wissen nöthig ist, lernen, aber auch in der Art, daß die Leute nicht aus den Dörfern weglaufen, sondern hübsch da bleiben' (Meyer 1885, S. 170)" (27).

Aber in Zeiten in denen der Pabst wieder weltweit Exorzisten einsetzt, ist alles möglich. 

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