Hugelgupf (Gast) meinte am 15. Jun, 21:45:
Fordere ihn da, wo er seine Stärken hat. Fordern, nicht fördern! Musik, Sport, Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Psychologie - was auch immer es ist, fordere ihn! Man muss ihm eine Aufgabe stellen, die ihn interessiert, an der er so lange knobelt, bis er die Antwort hat. Man muss das Potential erkennen und es "nutzen". Aber nein, er wird auf eine Hauptschule geschickt. R.I.P. Potential, es muss ein Wunder geschehen. Amen.An der Hauptschule wird er zugrunde gehen. Bitte nicht! Das wird der reinste Horror für ihn.
Hugelgupf (Gast) antwortete am 15. Jun, 21:47:
Korrigiere: Also, fördern auch, aber man muss ihn erstmal fordern, damit er aus seiner Faulheit - also eigentlich LANGEWEILE - herauskommt.
Johanna (Gast) antwortete am 16. Jun, 10:43:
Glaub nicht dass der Teacher Ferndiagnosen und Ratschläge braucht. Und denke dass hier viel zu wenig Kontext geliefert wurde, als dass irgendeine auch nur annähernd zutreffende Beurteilung der Situation möglich wäre.Drittens hat jeder Mensch seine eigene Geschichte, und gerade die Katastrophen im Leben eines Menschen erweisen sich im Nachhinein oft als wichtiger, fördernder Wendepunkt.
Wenn die Hauptschule so ein Horror ist für ihn merkt er vielleicht was er sich antut.
teacher antwortete am 16. Jun, 11:48:
Ich hab gar nix gegen Tipps und Ratschläge, im Gegenteil, ich lerne gerne dazu. Bei Hussein vermute ich, dass er eines Tages durchstartet. Seine Zeit ist noch nicht gekommen, er braucht Geduld. Ich denke, dass er in der Hauptschule neue Motivation finden kann - so schlimm ist sie auch nicht (am Land!).
deprifrei-leben antwortete am 16. Jun, 16:47:
Ich finde deinen Kommentar "Seine Zeit ist noch nicht gekommen" unglaublich, weil du die Verantwortung als Lehrer für diesen Schüler einfach auf die Zukunft abwälzt. Aber nur in der Gegenwart ist die Zukunft beeinflussbar.
teacher antwortete am 16. Jun, 19:20:
Entwicklung braucht auch Geduld.
BIA (Gast) antwortete am 16. Jun, 19:49:
Und Ferndiagnosen helfen hier weiter?
BIA (Gast) antwortete am 16. Jun, 19:52:
Sorry , das war für hugelgupf.@deprifrei-leben: so ist es aber. Zu negieren, dass jemand Zeit brauchen kann, um zu wissen, wo er hin will oder soweit zu sein, dass er dort hinfindet, hieße jegliche Entwicklungsprozesse zu negieren.
Ein Dreijähriger kann auch nicht Autofahren, obwohl wir das vielleicht parktisch finden würden. Manchmal kann ein Teenager noch nicht den Tiger aus dem Tank lassen, den er eigentlich brauchen würde, auch wenn uns das viel lieber wäre.
Hugelgupf (Gast) antwortete am 17. Jun, 23:12:
Das ist keine Diagnose, das ist das gleiche, was mir passieren würde, wenn ich auf eine Hauptschule geschickt würde.Vielleicht hab ich das etwas doof formuliert - das war nicht direkt an teacher gerichtet; ich hab mich beim Schreiben etwas aufgeregt. Man ersetze alle 2. Personen durch "man".
Und: Ein hochbegabter Minderleister wird sich auch auf der Hauptschule nicht auf seine vier Buchstaben setzen. Ich glaube nicht, dass er jemals wirklich lernen wird - aber vielleicht bekommt er durch irgendetwas, durch irgendeinen unbewussten Auslöser, Spaß an der Schule. Dann braucht er nicht mehr zu lernen.
(So ging's meiner Mutter. In der 8./9. fing die Schule an, Spaß zu machen. Ende der 9. war sie Klassenbeste, wenn ich mich nicht täusche. Auf jeden Fall ziemlich gut.)