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cotopaxi

 
Sophie (Gast) meinte am 20. Mai, 01:27:
Ich habe ihren Artikel einfach mal in meinem Blog zitiert: http://soro.bplaced.net/archives/2114
Natürlich mit Rücklink. Hoffe, das ist ok so.
MfG, Sophie 
teacher antwortete am 20. Mai, 19:50:
Klaro. liegrü teach. 
deprifrei-leben antwortete am 22. Mai, 18:57:
Lehrer sollten vermitteln wie Wissen richtig eingeordnet und verarbeitet und genutzt wird.
Und wichtig wäre auch zu lernen wie ich Wichtiges von Unwichtigen unnützen Wissen unterscheide. 
teacher antwortete am 23. Mai, 10:46:
Zwei wichtige (und anspruchsvolle) Ziele! 
BIA (Gast) antwortete am 23. Mai, 14:40:
Alles klar, ich bin 100% bei ihnen.
Aber das wird alles nicht vie nützen, wenn Schüler nicht(s) lernen wollen. Ich glaube immer mehr, dass das das Hauptproblem ist, das Teacher ja auch anspricht. Unser Angebot scheint in der Fülle des Gebotenen unterzugehen und für viele Schüler und Eltern nichts mehr wert zu sein.
Wir können uns auf den Kopf stellen und im Bananenröckchen tanzen - solange das Publikum das nicht sehen will, werden wir's sehr schwer haben, unser Programm gewinnbringend an den Mann zu bringen. Egal, wie das Programm im Einzelnen aussieht. 
teacher antwortete am 24. Mai, 11:47:
In dieser Direktheit trauen sich die Lehrer das öffentlich nicht sagen: "... wenn Schüler nicht(s) lernen wollen. Ich glaube immer mehr, dass das das Hauptproblem ist."

Das Argument wird sofort umgedreht: "Ihr könnt halt nicht unterrichten."

Dann schweigen wir lieber - aber in den Schulen (besonders jetzt zur Prüfungszeit) sieht das jede(r): Lernen = Arbeit = macht keinen Spaß = wollen wir nicht. Diese Einstellung macht sich breit und breiter. Lernen muss Spaß machen, wird ihnen (von außen)versprochen - und die Schule kann dieses Versprechen nicht einlösen. Fernsehen, Computer etc. macht Spaß und bringt auch Informationen, also wozu Schule? 
sowai (Gast) antwortete am 24. Mai, 13:50:
"Wir können uns auf den Kopf stellen und im Bananenröckchen tanzen"

Schon mal probiert? Könnte den Unterricht vielleicht interessanter machen :-)
OK., Spaß beiseite. Ihr habt völlig recht mit dem "nicht lernen wollen", das trifft sicher in vielen Fällen zu. Schwieriger wird es mit der Analyse des Warum. Schüler sind zu faul; nicht an Wissen interessiert? Glaube ich nicht.
Lehrer können nicht unterrichten? Glaube ich auch nicht.
Meine Antwort auf das "Warum?" lautet: der Zwang.
Schüler wollen durchaus lernen, Lehrer auch unterrichten. Aber die Grenzen, in denen das vorgeschriebenermaßen stattfinden muß sind nicht natürlich. Diese Grenzen und der Zwang, sie einzuhalten sorgen im Laufe der Zeit dafür, daß sowohl Schüler als auch Lehrer die Lust am Lernen / Lehren verlieren. Und daß sie es langsam aber sicher verlernen. Beide Seiten.
Als kleines Beispiel: ein sehr interessierter Schüler, der gerne wissen möchte, wie z. B. ein Apfel aufgebaut ist, warum es so ist, etc. kann noch so interessiert sein. Wenn im Lehrplan dummerweise steht, daß jetzt die inneren Organe des Tintenfischs unterrichtet werden, dann ist das eben so. Und der am Apfel interessierte Schüler kann sich sein Interesse in die Haare schmieren. Wenn er nun aber an den Organen des Tintenfischs rein gar nicht interessiert ist (vielleicht wäre er es in 9 Wochen oder in 2 Jahren), ist es dann der Schüler, der nicht lernen will? Oder der Lehrer, der nicht unterrichten kann?
Der Schüler kann nun trotzdem via Lektüre oder Internet seine gewünschten Informationen finden. Die Abfrage über den Tintenfisch wird in die Hose gehen. Nach dem Apfel wird er nicht gefragt. Setzen, 6. Wieder nichts gelernt, faules Stück! ;-)
Ist jetzt sicher etwas überspitzt, aber in vielen Fällen liegt das Problem genau da.

P.S. @ teacher: "Sie haben Post" :-) 
BIA (Gast) antwortete am 24. Mai, 15:20:
Was mich stört: immer wird das Argument gebracht, dass (kleine) Kinder per se und von selbst ständig und ohne Aufforderung lernen. Der Vergleich hinkt aber - kleine Kinder eignen sich Wissen und Fähigkeiten über eine Welt an, mit der sie unmittelbar zu tun haben. Unsere Schüler sollen sich Wissen und Fähigkeiten aneignen, deren Sinn ihnen in vielen Fällen gar nicht einsichtig ist. Demenstprechend unlustig finden das viele Schüler. - Und Erwachsene sind nicht anders gestrickt: wenn jemand zu mir sagt: "Jetzt lernen's doch mal Thermodynamik, vielleicht brauchen's das in 10 Jahren." - mach ich das dann freudig? Nein. Egal, wieviel Motivation - bunte Kärtchen - Lernzirkel - usw. usw. meiner harren.
Also: irgendwann sind nicht mehr "die Lehrer" das Problem... 
teacher antwortete am 24. Mai, 20:10:
Es gibt immer wieder Themen, wo mir die Kinder an den Lippen hängen und mich mit Fragen zuschütten. Super. Aber wenn ich irgendwelche Feinheiten einer Sprache üben muss (über viele Jahre), da habe ich niemanden mehr, der mit Interesse dabei ist. Aber es ist notwendig, damit sie Kommunikation ordentlich beherrschen. Danke sagen sie erst nach der Sponsion/Promotion, vorher hassen sie mich dafür. 
BIA (Gast) antwortete am 24. Mai, 22:40:
@WolfgangGL
Für ein *bissi blöd halten Sie uns Lehrer schon, oder?
Nein, ich korrigiere mich. Für *richtig blöd.

Und nein, das Lerninteresse steigt auch nicht unbedingt an, wenn jeder Schüler jedes Wort in jedem Text weiß.

Ich weiß das deshalb, weil ich mit Schrecken immer wieder feststelle, dass es ziemlich bei der Lesekompetenz vieler Schüler hapert. Wir verbringen dann relativ viel Zeit damit, zu klären, a) was die schwierigen Wörter sind, die keiner versteht ("Solidarität", "Ideologie", "liberal" sind Dauerbrenner), b) worum's in dem Text geht, c) was die Intention des Autors sein könnte usw. usf. Schwieriges Thema, braucht viel Zeit, bis jeder überhaupt mal den Sachtext versteht.

Aber: Jemandem, dem die soziale Frage vorher egal war, ist sie auch dann egal, wenn er weiß, was das Wort "Ideologie" bedeutet.

Und jemand, der begriffen hat, warum die soziale Frage interessant sein könnte, fragt schlicht und ergreifend nach, wenn er das Wort "Ideologie" nicht versteht. 
sowai (Gast) antwortete am 25. Mai, 15:05:
@ BIA: "Also: irgendwann sind nicht mehr "die Lehrer" das Problem..."

... was ich auch nicht behauptet habe.
Habe mir eben meinen eigenen Kommentar nochmal durchgelesen, versucht, ihn mit anderen Augen zu sehen und festgestellt, daß man aus anderer Sicht diese Aussage durchaus herauslesen kann.
Nein, SO war das nicht gemeint. Ganz und gar nicht. Ein interssantes Phänomen: Je nach Perspektive und Betonung (die man in geschriebener Form ja nicht herauslesen kann) ergibt sich
ein anderer Sinn.
"... ist es dann der Schüler, der nicht lernen will? Oder der Lehrer, der nicht unterrichten kann?"
Kontext 1 (ich glaube, so hast du es gelesen BIA): Etwas Grünes hüpft über die Wiese. Ist es nun ein Spatz? Oder ein Frosch?
Kontext 2 (so habe ich es gemeint): Etwas Grünes hüpft über die Wiese. Ist das jetzt ein Spatz? Oder ist es eine Fledermaus?
Die Antwort (Nein, es ist ein Frosch!) habe ich nicht mehr dazu geschrieben, weil ich dachte, daß sie sich aus meinem vorherigen Text ergibt. Tut sie nicht unbedingt, das sehe ich jetzt.
Also, gemeint war: Schüler zu dumm? Nein.
Lehrer schuld? Nein.
Die vorgeschriebenen Lehrpläne und auch Stundenpläne sind es meiner Meinung nach. Vor Allem, wenn sie (leider viel zu oft) mittlerweile am richtigen Leben völlig vorbei gehen und in
vieler Hinsicht hoffnungslos veraltet sind.
Genau das "Jetzt lernen's doch mal Thermodynamik, vielleicht brauchen's das in 10 Jahren..." ist mein Ansatzpunkt. Wie viel muß man in der Schule lernen, was man niemals wieder braucht.
Und wie vieles, was man später dringend braucht, lernt man nicht, weil es eben nicht im Lehrplan steht. Nichts liegt mir ferner, als "den Lehrern" die Schuld dafür zuschieben zu wollen, denn sie unterliegen den selben Vorschriften und Lehrplänen und müssen sich daran halten. 
BIA (Gast) antwortete am 25. Mai, 15:42:
@sowai
Sorry - mein Posting ist schlicht und ergreifend am falschen Ort gelandet, war nie als Reaktion auf Dein posting geplant.
Ich hatte tatsächlich Dein Tintenfisch/Apfel-Mail gelesen und mir gedacht: Ja, genauso ist es! Recht hat er/sie! Ha! Warum kommen solche Leute nicht ins Ministerium! *g

Wir liegen also auf einer Wellenlänge - und vielleicht schaff ich irgendwann mal, so zu unterrichten, dass die Tintenfisch-Fans Tentakel zählen können und die Apfel-Fans kleine Apfelbonsais züchten...=> geheimer Traum. 

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