tobi (Gast) meinte am 13. Mai, 17:08:
Ich bin jetzt schon leider etwas länger aus der Schule raus, aber ich hab mir nur gedacht, dass en Gros meiner Lehrer nicht ihr Geld wert waren. Sicher nicht.
teacher antwortete am 13. Mai, 20:05:
Schlimmes Resümee. ICH war mit meinen Lehrern sehr zufrieden.
stichi antwortete am 13. Mai, 21:58:
Nicht immer sind die Lehrer unfähig, wenn die Schüler nichts können!!! Nur mal so nebenbei!
Werner (Gast) antwortete am 14. Mai, 13:31:
Ich habe an Lehrern eine breite Bandbreite erlebt und dabei selbst erfahren, was ein guter Lehrer bewirken und ein schlechter Lehrer verwirken kann. Das Problem aus meiner Sicht war, daß die guten Lehrer, also die, bei denen ich am meisten gelernt habe, oft nicht die beliebteren waren - die anderen haben eher einmal ein Auge zugedrückt, die Beherrschung des Stoffs war bei ihnen weniger ausgeprägt bzw. war's ihnen eher wurscht, wie gut dieser von uns beherrscht wurde usw. Meine besten Lehrer waren aber nicht die "Kumpeltypen", sondern diejenigen, die Interesse für den Stoff wecken konnten, diesen von vorn bis hinten perfekt beherrschten und es nicht nötig hatten, irgendwelche Unsicherheiten durch Pseudowitze oder besondere Strenge zu kompensieren. Wenn Du solche Lehrer in Deiner Schulzeit nicht gehabt hast, hast Du leider Pech gehabt.
teacher antwortete am 14. Mai, 17:05:
Das sehe ich so ähnlich: Die beliebtesten Lehrer sind nicht die nachhaltig besten. Aber ich bin halt lieber beliebt als gut :-)
sowai (Gast) antwortete am 14. Mai, 18:48:
Es geht auch beides. Selten aber doch. Und meiner aus deinen blogposts resultierenden Meinung nach gehörst du dazu. Habe übrigens einen längeren Kommentar verfasst, ihn aber nicht gepostet, weil er evtl. zu mißverständlich und auch radikal ist. Wollte ihn dir eigentlich persönlich zukommen lassen, finde aber keine Kontaktadresse. Interessiert? http://xx-mail.com/sowai
teacher antwortete am 14. Mai, 21:00:
Muss ich dafür zuerst ein xx-mail-Konto eröffnen? Ja, es gelingt in manchen Fällen, aber oft passt es nicht zusammen.
sowai (Gast) antwortete am 14. Mai, 21:42:
Ja, Registrierung ist bei xx-mail nötig. Absolut anonym (nur Wunschname und Wunschkennwort) und kostenlos.
tobi (Gast) antwortete am 15. Mai, 10:24:
Es klingt jetzt ziemlich arrogant (was es ja auch ist) - aber an meiner Seite sehe ich keine Fehler. Ich habe schon als kleines Kind Sachbücher gelesen, und war immer wissbegierig. Ich ging am Anfang gerne in die Schule. Ich bin mit 5 eingeschult worden, habe mit 17 maturiert und mit 23 meinen Dipl.-Ing. bekommen.Ich war in meiner Klasse immer recht unglücklich, da die meisten Lehrer es sich viel zu einfach gemacht haben. In Geo haben wir zwei Jahre lang nichts anderes gemacht als Referate auszuarbeiten. In Geschichte hatten wir einen Lehrer, der sich hinstellte, eine Stunde lang seine Zettel vorlas, sodass jeder der wollte mit abschreiben konnte, und dann ging. In Physik hatten wir eine psychisch labile Professorin, die nach der Verurteilung und Gefängnisstrafe ihres Mannes nicht mehr unterrichten konnte. Sie wurde aber nie abgelöst/ gekündigt.
Mir ist das schon bewusst, dass einige Fälle hier aus Resignation zu schlechten Lehrern wurden - aber ich bin eigentlich in die Schule gegangen um etwas zu lernen. Und ja: Damals schon.
Irgendwann kam dann der Moment, dass ich selber gelernt habe. Ich habe mehr über Geographie, Politik und Wirtschaft durch Zeitungen erfahren als in der Schule - zum Glück haben das meine Eltern bemerkt und mir eine "Presse" und ein "Standard"-Abo in der Oberstufe geschenkt.
Es gibt durchaus aber auch Lichtblicke, manche Lehrer haben sich wirklich bemüht. Mein letzter Mathelehrer hätte es fast geschafft, mich zum Mathestudium zu bewegen. Aber dennoch: Ein Großteil meiner Lehrer war entweder unfähig oder unmotiviert.
Werner (Gast) antwortete am 15. Mai, 15:29:
Hallo Tobi,schön, daß Du geantwortest hast.
Ich war ein ziemlich fauler Hund und habe immer versucht, mit möglichst wenig Aufwand durchzukommen. Einige Lehrer haben das halt ermöglicht, andere nicht. Von letzteren habe ich mehr gelernt.
Ich bin dann einmal durchgefallen und hatte Glück: Eine im Schnitt eine Klasse bessere Lehrerschar und eine Klasse, die in den letzten Jahren wirklich zusammengewachsen ist - mit einigen bin ich heute noch eng befreundet, 15 Jahre nach der Matura. Auf der Uni war's so-la-la, von der Lehrerseite sehr ähnlich zur Schule: Eine Normalverteilung halt (bloß daß Durchfallen nichts nützt, weil man dann beim nächsten Prüfungstermin demselben Professor gegenübersitzt).
Waren die nicht so guten Lehrer unfähig? Einige sicher. Ich kann aus dem Stehgreif mindestens sechs Lehrer aufzählen, die nicht in der Lage waren, Stoff systematisch zu präsentieren bzw. verständlich zu erklären. Waren sie unmotiviert? Vielleicht verklärt die Erinnerung die Vergangenheit, aber ich kann mich mit zwei Ausnahmen an keine Lehrer erinnern, die jemals einen wirklich unmotivierten Eindruck oder entsprechende Aussagen gemacht haben - und selbst diese beiden haben die meiste Zeit "funktioniert".
Ich kann mich auch an eine Lehrerin erinnern, die in einem Fach eine sehr gute Unterrichtsleistung gezeigt hat - interessant dargebrachter, sehr umfangreicher Stoff - und in einem anderen Fach, das sie halt auch unterrichtet hat, bestenfalls Mittelmaß war. War sie jetzt gut oder schlecht?
Irgendwann bin ich zu der Erkenntnis gelangt, daß ich mich über die guten Lehrer gefreut und sie aktiv gesucht habe und die schlechten gemieden oder, wo das nicht möglich war, mich "durchgebissen" habe.
Was mich mehr geärgert hat, waren Lehrer, die der Meinung waren, daß sie uns Schülern in irgendeiner Weise moralisch oder geistig überlegen wären. Die haben meiner Meinung nach den Beruf verfehlt - die hätten Priester werden sollen.
teacher antwortete am 15. Mai, 21:17:
Selbst wenn Tobi und Werner die gleichen LehrerInnen gehabt hätten, hätten total konträre Urteile entstehen können. Auch der beste Lehrer kann in einer Klasse niemals allen Ansprüchen entsprechen.