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cotopaxi

 
yonosequepasara meinte am 20. Apr, 11:08:
Das sind wir Eltern sehr mitschuld. Das geht ja schon im Kindergarten los, wo die Betreuerinnen de facto 99% der Bastelarbeit für "Weihnachten, Ostern, Muttertag, Vatertag" machen, das Kind drei Punkterln draufmalt - Weil die Eltern sich so drauf stehen.

Weil wie schaut das aus, wenn das Kind mit was heimkommt, das eben so aussieht, wie Kinder was selber machen...

Die Kids bekommen so von Anfang an eine komplett verzerrte Wahrnehmung.

Ich habe eben als Mitglied meines Absolventenvereines eine "Junior Company" in Sachen Layout und Druckvorbereitung unterstützt.

Das Layout war lieblos, voller Fehler, Bilder in schlechter Auflösung....
Ich habe schon den ganz starken Impuls gespürt, Hand anzulegen.
Nein!
Ich habe darauf hingewiesen, es wird von ihrer Seite so hingenommen, gut ist.
Das ist ihre Company, nicht meine. Und nur so lernt man auch was fürs Leben. Laufen lernt man auch mit Hinfallen. 
ketzerkatze (Gast) antwortete am 20. Apr, 12:58:
Schon bei Kleinstkindern fängt das verlogene "Pimpen" an.
Ooooh wie toooll - sobald Kleini auch nur einen Stift in die Hand nimmt und kritzelt. Nichts gegen Motivation und Lob - aber ein Dreijähriger ist in der Regel kein Picasso und sollte auch nicht so hingestellt werden.

Ooooh wie toooll - sobald die Blockflöte auch nur einen schiefen Ton hervorbringt. Nichts gegen Motivation und Lob - aber ein Kindergartenkind ist in der Regel kein Flötenkünstler und sollte auch nicht so hingestellt werden.

Dieses übertriebene Beloben der kleinen Prinzchen und Prinzesschen erzeugt natürlich auch Erwartungshaltungen - wenn ich zuhuase/im Kindergarten/der Grundschule schon für jeden Ansatz gefeiert werde wie für ein erARBEITetes Großereignis, dann MUSS das in der Schule doch fortgeführt werden. Schließlich bin ich der Prinz/die Prinzessin - die Zukunft des Landes, die Hoffnung der Familie, und Master of the Universe.

Klammheimlich werden dann die toll-tollen "Ergebnisse" in etwas umgemodelt, was ANSTRENGUNG vorausgesetzt hätte und nicht nur bloßen VERSUCH. 
teacher antwortete am 20. Apr, 21:47:
Letztlich sind es gesellschaftlich akzeptierte oder erzwungene Lügen. 
ketzerkatze (Gast) antwortete am 21. Apr, 01:22:
Gesellschaftlich akzeptiert - ja. Aber erzwungen?
Wer hindert Eltern oder andere Erwachsene, die mit Kindern unterschiedlichen Alters zu tun haben, an Ehrlickeit? Worin liegt der Zwang, den Dreijährigen nicht über den grünen Klee zu feiern, nur weil er die Malkreide nicht isst sondern sie zum Krikkeln benutzt? Man kann ihn motivieren, ihn loben für den Versuch - und fertig.

Aber wer "zwingt" zur Feierei, zum Beklatschen, zu den ständigen Verneigungen vor dem angeblichen "Genie"?

Ich fands schon als Schülerin eklig, wohlwollend-pädagogisierend "übergelobt" zu werden. Man merkte die Absicht und man war verstimmt ... "Sie hat sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten bemüht" ist in Arbeitszeugnissen nicht umsonst eine glatte 5.

Eine schlechte Arbeit schlecht zu nennen, ein Bemühen anzuerkennen, ohne das Ergebnis vorwegnehmend zu beklatschen und ehrliches Lob zu verteilen, wenn es etwas zu belobigen gilt - seltsamerweise gilt sowas unter Kiddies recht schnell als "hart, gerecht und feiner Kerl". 
teacher antwortete am 21. Apr, 11:11:
Die Projekte müssen ja ex post gerechtfertigt werden. Höchst selten höre ich, dass eines gescheitert wäre - immer sehe ich tolle Ergebnisse, mit denen wir mithalten müssen. Dann wird halt geschminkt ... 
BIA (Gast) antwortete am 21. Apr, 16:18:
Aus diesem Denken müssen wir raus...
nichts bringt einen größeren Lerneffekt als ein ordnetlicher Mißerfolg. 
teacher antwortete am 21. Apr, 20:18:
Hihi, ich muss den Titel umändern: Mißerfolg bildet.
Ehrlich gesagt, das trauen wir uns nie. Wir pädagogischen Gutmenschen, wir. 

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