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cotopaxi

 
vslehrer (Gast) meinte am 19. Apr, 18:54:
nicht annehmbar
Wir machen gerade ein solches "Schülerprojekt" mit einer weiterführenden Schule aus dem Bezirk. Die "Ausschreibung" war klar. Wir wollten eine neue Homepage für unsere Schule. Nachdem ich vor meiner "Lehrerzeit" in der Branche selbständig tätig war, habe ich die Betreuung bekommen.

Also getroffen mit Schülern, deren Lehrern beim ersten Mal sogar die Direktorin dabei. SchülerInnen um die 18/19 Jahre (Abschlussklasse) präsentieren mir Ihr Können, reden von HTML Kenntnissen, Photoshop und PHP. Ich lass es auch mich zukommen, schreibe ein Lastenheft und wir einigen uns alle auf eine faire Beurteilung und direkte Kommunikation...

..Schnitt...vor 4 Wochen war "Übergabe" und das Ergebnis im Grunde genommen nicht zu gebrauchen. Man sieht wieder einmal, dass die Schule um 10 Jahre der realen Welt hintennach ist - auch im Informatikbereich anscheinend. Da werden mir HTML Basics als "Topfunktion" verkauft uvm. Ich spreche die Projektleiterin nach der "Übergabefeier" unter vier Augen an und sage ihr, dass ich mit dem Ergebnis nichts anfangen kann, weil es vor Fehlern strotzt, technisch unsauber erstellt wurde und vieles in der (Server) Realtität nicht laufen würde.

Zu meiner Überraschung gibt sie mir überall recht und meint nur, dass sie es irgendwann aufgegeben hätte den SchülerInnen zu erklären, dass das geleistete Produkt einfach Schrott ist und das Projektziel sich nun auf den Prozess (Teamarbeit, Planung, Konfliktbewältigung etc.) änderte. Und diese Arbeit hätten sie auf jeden Fall geleistet und wären dabei "gereift"...

Ich sag frage, wo denn da dann der Lernwert für die Schülerinnen läge? Die glauben ja noch immer, dass das Produkt einen realen Wert hat (immerhin wurde mir ja die Projektarbeitszeit auf der Abschlusspräsentation vor.- und symbolisch auch berechnet.
Ich bekomme keine Antwort, zumindest aber das Versprechen, dass ich das verbesserte Produkt, ohne Fehler und halbwegs am neuesten Stand bis Anfang Mai von den Informatikern der Schule bekommen würde...a Wahnsinn 
Jürgen (immer noch) (Gast) antwortete am 19. Apr, 20:20:
versteh ich nicht ganz
ich hab meinem Sohn in einen ähnlichen Projekt den Anwalt meines Vertrauens empfohlen, die Kosten trage ich privat, aber wie soll er denn ohne Unterstützung, den Anwalt füer die Schule machen, ohne "echten" Rückhalt, fragt sich jürgen 
osk (Gast) antwortete am 19. Apr, 20:53:
falscher Ansatz
Der genannte Misserfolg war vorhersehbar und ist durch den falschen Ansatz begründet. Man kann nicht ernsthaft annehmen, dass Schülerinnen und Schüler in einigen Projekttagen Produkte erzeugen, die ernsthaft mit den Qualitätsvorstellungen z.B. einer designten Internetseite mithalten könnten. Wozu gibt es Leute, die dafür eine Ausbildung machen. Ich kann nur raten, die Messlatte für "Projekte" niedriger zu hängen und auf Veröffentlichungen zu verzichten. Präsentationstage sind ebenfalls kontraproduktiv. Die Sch. können so kein realistisches Bild ihrer Fähigkeiten erwerben. 
leuman (Gast) antwortete am 19. Apr, 21:07:
Genau
Ich kann osk nur zustimmen. Hat ein Schüler auf dem Gebiet Vorwissen ist es reiner Zufall. Webdesign kann und soll nicht Inhalt einer Schulausbildung sein, die zur Matura / allgemeinen Hochschulreife führt... Bearbeiten die Lehrer dann noch nach, so dass die präsentierte Arbeit nichts mit der von den Schülern eingereichten zu tun hat, wissen besonders jüngere Schüler sofort, was ihre Arbeit (sie selbst) Wert ist (sind)... 
BIA (Gast) antwortete am 19. Apr, 22:21:
Was ich empfehlen kann: Arbeit in zwei Schritten.
Schüler schreiben Entwurf, der korrigiert wird. Benotet wird dann die "Zweitfassung". In der REgel geben sich die Schüler bei uns viel Mühe.
Wenn dann Fehler drin sind, sind halt Fehler drin - jegliche Nachkorrektur würde die Arbeit der Schüler entwerten und uns viel Zeit und Mühe kosten. 
Stefan (Gast) antwortete am 19. Apr, 23:07:
Homepage-AGs
Muss ich bei den "Homepage-AGs" verschiedener Schulen (u.a. meiner eigenen) auch immer feststellen. Aber ich habe selbst nicht genug Zeit und v.a. auch nicht genug Lust, mich da mit den Anfängern zusammenzusetzen und denen zu erklären, was OOP bedeutet und wie man mit einer Template-Engine oder einem MVC-Pattern arbeitet.

Kann jetzt immerhin unsere Abitur-Webseite machen (zum Glück ich alleine am Code mit einem Designer zusammen) und dann mal sehen. Das ist wesentlich effizienter, als wenn ich irgendwelche leichten Aufgaben für Anfänger heraussuchen müsste, die ich selbst in 10 Minuten erledigen könnte, nur damit die beschäftigt sind.

Insofern halte ich den Lehrerberuf allgemein für deprimierend, weil man immer mit Leuten zu tun hat, die von einer Materie gar keine Ahnung haben, und diesen etwas dazu erklären soll. Sicherlich kann man jetzt sagen, dass man sich daran erfreuen kann, was die Schüler danach können, aber für mich wäre das nichts. Da arbeite ich lieber mit Personen zusammen, die auf einem ähnlichen Niveau sind, so dass man sich gegenseitig neue Ideen liefern kann. 

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