steppenhund meinte am 7. Mär, 17:55:
Ausgangsbasis: ich stehe auf der Seite der Lehrer.Aktuelles Thema: 2 Stunden mehr. Streikdrohung. Halte ich für verfehlt.
Begründung: die 2 Stunden kompensiere ich noch mit Dienst nach Vorschrift.
Bessere Methodik: Absprache eines entsprechenden vernünftig durchsetzbaren Forderungskatalogs und Klärung der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Dann Streikdrohung auf 2 Wochen. Soviel, dass es den Eltern weh tut.
Und dann allgemeine Schulgeldpflicht. Stipendien für Familien mit Einkommen unter 2500 Euro. Alle anderen zahlen. Unmittelbar - nicht über den Umweg einer Steuer, die letztendlich für anderes verwendet wird.
Die Medizin muss bitter schmecken, dass sie wirkt. Eine Stunde oder ein Tag Streik ist wie ein zusätzlicher Feiertag. Daran sind wir in Österreich schon gewöhnt und die Kinder werden es auch nicht krumm nehmen.
Ja, und eine kleine Massnahme noch am Rande. In den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch werden Aufgaben an die Schüler verteilt. Ein gewisses Gebiet zur Selbsterarbeitung. Am Ende des Streiks wird die Schulzeit mit einer Klassenarbeit über den selbst erlernten Stoff begonnen. Das Resultat geht mit einer Gewichtung von 40% in die Jahresbenotung ein.
Für die Volksschüler gibt es keine Aufgaben. Es wird lediglich festgelegt, mit welchem Spielzeug sie sich in den zwei Wochen zu beschäftigen haben. Kein Fernsehen. Bücher sind erlaubt. Nach Ende des Streiks schreiben sie dann eine Nacherzählung, was sie mit dem Spielzeug gemacht haben oder was sie gelesen haben.
Und wenn dieses System gut funktioniert, dann kann es wiederholt werden. Nicht mehr unter dem Titel Streik sondern unter dem Titel lustbetonteres und effizienterer Selbstunterricht.
Schade, dass es nicht durchgeführt werden wird.
teacher antwortete am 7. Mär, 18:08:
Sehr kreativ! Ich bin auch nicht für Streiks. Ich würde gerne eine Reihe von Einsparungen vorschlagen (in der Verwaltung, bei den Wahlpflichtfächern, beim Teamteaching etc.) und Gegenmodelle entwickeln, bevor ich die Kinder aussperre. Aber ernst genommen wird man nur mit Drohungen!
walküre antwortete am 7. Mär, 19:39:
*lacht bitter*
Kein Fernsehen ??? Lieber Steppenhund, der Fernseher ist der Hausaltar des 21. Jahrhunderts ! (Opium fürs Volk, einmal mehr.)
steppenhund antwortete am 7. Mär, 21:36:
Aber das Rauchen hat man ja auch verbieten können, oder?
steppenhund antwortete am 7. Mär, 21:39:
Ansonsten kann ich nur mein Killerargument bringen: Waldorfschule. Da müssen sich die Eltern bereits bei der Aufnahme in den Kindergarten verpflichten, keinen Fernseher zuhause zu haben. Das haben wir auch fast die ganze Strecke durchgehalten. Von der ersten bis zur letzten, als sie sechs war.Von einem berühmten Meinungsforscher, dessen Tochter in dieselbe Klasse ging wie meine Tochter, weiss ich, dass er zwar einen Fernseher hatte. Der stand im Schrank und wurde nur zu den Abendnachrichten aufgedreht. Das musste er beruflich einfach tun.
Ich sage einfach: dann kommen einfach kreative Menschen heraus;)
walküre antwortete am 7. Mär, 21:46:
Wenn ich daran denke, wie oft ich angesichts der Tatsache, dass meine Tochter im Kindergartenalter nicht fernsehen durfte (zwei oder drei Stunden im Monat waren Kinderfilme auf Video erlaubt) ausgelacht oder für verrückt/spinnert/absonderlich erklärt worden bin ...
teacher antwortete am 8. Mär, 13:39:
Ich bin ja viel zahmer: Ich will einfach nur, dass sich die Eltern immer zu den Kindern dazusetzen, wenn diese den Fernseher aufdrehen. Das würde vieles regulieren ...