preissenschädel.gfotzerter meinte am 25. Feb, 16:33:
Privatisierungswahnsinn
Die Prvatisierungen der Vergangenheit, egal ob Schule, Uni, Krankenhäuser, Infrastruktur usw. zeigen sich heute: die gesamte Weltwirtschaft einschließlich Regierungen, Bundesländer, Gemeinden stehen vor dem Bankrott. Volkswirtschaften sind von gwissenlosen, skrupellosen Profithaien und ihnen in die Hände arbeitenden Politikern ruiniert worden. Wäre da nicht der kleine Steuerzahler...Und einige der Kommentatoren kennen sich offenbar weder in der Schullandschaft aus, noch in der von ihnen präferierten Unternehmenslandschaft. Effizienz im Kapitalismus? Ja wo gibt es das denn? Auf die Schenkel klatsch...dazu muss ich ja wohl keinen Beitrag mehr erläutern...
Vielmehr halte ich das Öffentlichrechtliche-Schulsystem (also in der Hand der Steuerzahler und Steuerzahlerinnen) ob in Deutschland oder anderswo, für das Beste. Auch beamtete Lehrer halte ich für zwingend.
Letztlich ist es doch eine Frage der Finanzierung. Oder der Umverteilung. Was will ich? Ein funktionierendes Schulsystem, das in der Lage ist g`scheite Kinder in diese Welt einzubringen? Oder will ich die Wirtschaft um eine "Geschäftsidee" Privatschule erweitern, in dem nicht der humanistische Bildungsauftrag (ich nenne ihn mal so) zählt sondern der output, der Umsatz, der Gewinn, der cash-flow, die Kostenrechnung. Der Lehrer eine Kostenstelle? Abschreibungsfähig? Umlaufvermögen oder Anlagevermögen? Wie bewerte ich das Wirtschaftsgut Leher oder Lehrerin? Nehme ich das Gesamtkosten- oder Umsatzkostenverfahren um den Gewinn zu ermitteln? Oder Lehrer überhaupt überflüssig, weil es gäbe auch Lerncomputer, die wären billiger (die sog. Kosteneffizienz...)
Finazierungs- und Investitionsplan mit finanzmathematischen Berechnungsmethoden nach der internen Zinsfußmethode oder der Kapitalwertmethode. Vielleicht noch nach dem Standardmodell von Dieter Schneider unter Einbezug von Steuern? Steuerbelastungsvergleiche bei Schulgründungen? Welches Land gibt die günstigsten bzw. hat die Investorenfreundlichsten Vorgaben? In der Regel die, die das meiste Geld haben...Das Schulmanagement, nicht mehr Pädagogen, nein Hedgefondsmanager (die Nieten in Nadelstreifen...) haben das Sagen. Vielleicht noch aus den USA?
Und warum Pädagogik? Schnee von gestern. Es gibt doch für unsere Kids das PC-Spiel WoW, da lernen sie alles, was für die Zukunft benötigt wird. Einschliesslich der effizienten und kostengünstigen Einrichtung von Schlachtfeldern...
Geldgeber und Sponsoren die ihr eigenes Süppchen kochen wollen, wenn sie denn Geld geben...Steuersparmodell Schule entwickeln? Schul-Investmentfonds aufbauen? Heuschrecken an Schul-Investmentfonds beteiligen? Rendite-Kinder heranbilden? Wieviel Rendite bringt meine Tochter, mein Sohn? Werden Kinderbörsen eingerichtet...sogenannte "Hochbegabte" im Versteigerungsverfahren an zahlungskräftige Schulen verkauft...
sorry...das ist wirklich ein Thema, bei dem sich mir der Draht aus meiner Mütze sich haut...
Wir haben im deutschsprachigen Raum, im Grunde genommen ein super Schulsystem, super engagierte Lehrer und Lehrerinnen, es gibt tolle fortschrittliche Konzepte. Es ist alles da! Bisschen umverteilen, SCHULE - statt Irak, Libanon, Afghanistan, Sudan, statt den Verbrechern, die die Finanzkrise verursacht haben Billionen in den Rachen zu schieben usw. und es wird was...
ACHSO - NOCH WAS: W E T T B E W E R B...JA DER HAT NUN IN DER SCHULE IM SINNE VON WIRTSCHAFTLICHEN WETTBEWERB ÜBERHAUPT NICHTS, ABER AUCH GAR NICHTS ZU SUCHEN!
PeZwo antwortete am 25. Feb, 16:53:
Nein.Die Symptome mögen zwar anderes sein, aber dennoch ist Pragmatisierungswahn genauso schädlich wie Privatisierungswahn.
teacher antwortete am 26. Feb, 19:47:
Das Schulsystem hat eindeutig kommunistische Züge, das lähmt, weil Konkurrenz ausgeschaltet ist. Wir brauchen frische Luft und Wettbewerb.