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cotopaxi

 
undiszipliniert (Gast) meinte am 18. Feb, 22:51:
Ohje, darüber kann man jetzt wieder unsäglich lang diskutieren :o) ... deshalb eine kurze Antwort von mir als Lehrerin (und Schulleitungsmitglied):
- Es gibt mehr Freiheiten, als man denkt (zumindest in Deutschland)
- Motivation ... auch Kollegien kann man mit positiven Beispielen und Vorbildfunktionen motivieren, natürlich kostet das Zeit und persönlichen Einsatz, für den man nicht "belohnt" wird - außer durch das Mitziehen von Kolleginnen
- Im Grundschulbereich bekommt man immer wieder und zwar deutlich die Rückmeldung von der Elternschaft (also ich zumindest): Kritik ernst nehmen, Lob einsaugen
-Unsere Tools haben wir "von oben" erweitert: Stichwort "Intranet", dazu gab es schulinterne Fortbildungen
- Kommunikation im Kollegium muss eindeutig durch Fachkonferenzen, Dienstversammlungen usw. gefördert werden ... dennoch sind auch bei unserem winzigen Kollegium (10) die Pausen die Hauptkommunikationszeiten ... daran wird von Schulleitungsebene jedoch gearbeitet ... Rom entstand ja auch nicht an einem Tag.

Die Frage nach "effizientem" Unterricht kann wohl auch letztendlich NIE beantwortet werden, da dazu viel zu viel von der jeweiligen Lehrerpersönlichkeit abhängt ... ich persönlich würde mir jedoch wünschen, dass der Unterricht an den weiterführenden Schulen andere (modernere) Unterrichtsformen einbezieht ... aber auch auf der Grundschulebene gibt es da noch genug zu tun.

Immer wieder aufs System zu schimpfen, bringt uns nicht weiter ... ich wusste worauf ich mich einlasse, als ich meinen Eid geschworen habe ... und wenn ich finde, dass etwas "falsch" an der Schule läuft, dann ist es eben Thema der nächsten Konferenz, ich darf doch als Lehrer die Tagesordnung mitbestimmen 
teacher antwortete am 19. Feb, 08:33:
Momentan wird doch mehr über "die Lehrer" geschimpft als über "das System". Un diese kleinschrittigen Maßnahmen (ein bisschen da und ein bisschen dort) haben doch zu nichts geführt. Es wird Zeit, Schule als Unternehmen ordentlich zu führen und erprobte Managementmethoden anzuwenden. Z.B. Akzeptanzmanagement. 
marsundco (Gast) antwortete am 19. Feb, 18:53:
Wo wir beim Thema "Lehrer" sind...
Jeder kennt "den Lehrer, bei dem man nix lernt und nur doof rumsitzt". Oder der, "der die ganze Zeit Gruppenarbeit machen lässt und selbst Kaffee trinken geht." Das würde es in einem Unternehmen nicht geben. Solche Lehrer müssten sich entweder mehr anstrengen oder müssten sich einen neuen Job suchen. Ganz einfach. Auch kann man Lehrer einsetzten, die kein Lehramt studiert haben und aus der Praxis kommen, das ist ja heute unmöglich. 
teacher antwortete am 19. Feb, 19:06:
Solche Typen und solche Kritiken gibt es in jedem Unternehmen!
Und die Schüler, die am wenigsten arbeiten, sind beim Kritisieren am fleißigsten (oder marsundco?). 
marsundco (Gast) antwortete am 19. Feb, 21:04:
mhhh...
wie ist das mit dem Arbeiten gemeint? Vom mengenmäßigen Lernen her oder vom außerschulischen Engagement und den schulischen Leistungen? Beim zweiten bin ich ganz vorne mit dabei!! Nicht dass ein falscher Eindruck entsteht. Beim ersten bin ich gaaaanz weit hinten =)
Außerdem mecker' ich nich nut sondern gebe konkrete, (fast) ausgearbeitete Lösungsvorschläge an, an deren Umsetzung ich mich selbstverständlich beteiligen würde =) 
undiszipliniert (Gast) antwortete am 21. Feb, 22:35:
Kleinschrittig hin oder her ... hier in Hessen gibt es Schulinspektionen: Evaluation von oben eben ... besondere Beachtung finden das Schulprogramm, dokumentierte Fachkonferenzen und beobachteter Unterricht, dazu gibt es anonyme Befragungen von Schülern und Eltern ... ich finde es spannend, nicht alle meine Kolleginnen teilen diese Spannung teilweise macht sich auch Angst breit ... nicht mein Problem.

Aber lieber jeder kleine Schritt in einer öffentlichen Schule, als große Schritte in privatisierten Schulen ...Ok, ich träume ja auch immer noch von der Privatschule, in welcher ich nur "nette, wohlerzogene, bildnerisch begabte, hübsche, vom Elternhaus unterstützte" - Schüler habe ... Selektion ist das Zauberwort ... wo bleiben die anderen?

Früher gab es den Besuch vom Schulamt ... Wieso lässt sich so etwas nicht wieder einführen?... Wenn alle verbeamteten Lehrer tagtäglich mit einem Besuch der Schulinspektion rechnen müssten und mit dauerhaften (Rückstufung) Konsequenzen, würde man viel erreichen. Vor allem könnte niemand schlafen ;-) 
BIA (Gast) antwortete am 21. Feb, 23:29:
@undiszipliniert

Was aber gleichzeitig erfolgen muss, ist eine ständige Schulung und Fortbildung der Lehrer. Wir sehen an unserer Schule, dass hier der springende Punkt ist. Einen gewissen Druck aufbauen kann man ja - aber man muss den Lehrern auch die Möglichkeit geben, sich das nötige Know-How zu holen, um tatsächlich in die gewünschte Richtung zu arbeiten. Sonst führt der Druck zu Frust und Resignation.

Ich danke übrigens für die gute Diskussion hier - bringt mir unglaublich viel für die Schulentwicklung, gute Ideen von erfahrenen Leuten - schön! Ich hoffe, das geht anderen auch so. 
teacher antwortete am 22. Feb, 12:10:
Ich bin gegen diesen (negativen) Schulaufsichts-Druck, ich bin für (positive) Anreize, z.B. Karrieremöglichkeiten oder Belohnungen.
Zuallererst braucht es aber klare Visionen, damit wir an einem Strang ziehen - und zwar in die gleiche Richtung.

Ja zur Lehrerausbildung: Einen Teil (z.B. 2 Stunden pro Woche!) unserer Arbeitsverpflichtung sollten wir selbst in Fortbildung stecken, wir sollten nicht hinterherhinken (z.B. im Computerbereich), sondern an der Forschungsspitze mitwirken. Davon träume ich.

Und DANKE an alle, die hier mitreden, auch an die Kritischen! Es macht mir sehr viel Spaß mit euch :-) 

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