marsundco (Gast) meinte am 18. Feb, 21:53:
Alles privatisieren!
Unsere Schule ist sowieso schon am Ende. Be uns hier in Deutschland schaltet man die Hauptschulen ab, alle wollen aufs Gymi. Kalte Progression sozusagen.Der Fehler liegt bei der "Beamtenheit" der Schule. Alles ist genau geplant vom Ministerium, soll ja alles gleich sein. Hätten wir die freie Wirtschaft in den Schulen hätten wir da viel bessere Unterichte:
Am Kopf der Schule steht der Unternehmer. Sein Geld steckt in der Schule und seine Ziele sind, dass bestens ausgebildete Schüler die Schule verlassen. Der Staat würde die Schule nach den Leistungen vergüten. Z.B. könnte die Schule jedes Jahr pro Schüler soundsoviel Geld bekommen, abhängig vom aktuellen Abitur Durchschnitt.
Bestimmungen müssen größtenteils abgeschafft werden, damit der Unternehmer freie Hand hat um alternative Unterrichtsmethoden einzuführen. Der Staat darf ihm da nicht zwischenreingreifen.
Der Schulleiter/Unternehmer wird alles mögliche tun damit sich sein angelegtes Geld geloht hat. Er muss für ein besseres Arbeitsklima sorgen und ein Unternehmer kann mit seiner Stimme schier endlose Lehrerdisskussionen, entscheiden. Die Schule wird mit einem Konzept / einer Linie geführt.
Ein fast schon pensionierter beamteter Scuhlleiter, der sowieso nichts sagen kann und alles vom Ministerium vorgeschrieben kriegt und sowieso zu wenig Geld hat, kann in der Hinsicht nicht viel tun.
teacher antwortete am 18. Feb, 22:01:
Ich stelle mir solche Privatschulen recht stressig vor, aber sie würden das dumpfe Staatsschulwesen wegspülen. Ich bin dafür (wenn ich dann auch besser verdiene).
Stefan (Gast) antwortete am 19. Feb, 00:18:
Ist das ernst gemeint ?!?
Abiturdurchschnitt = Geldzuwendung> Supi, die besten Lehrer unterrichten die stärksten Schüler und verdienen das beste Geld. Und die Milieureste überlassen wir sich selber :-)
Kopf der Schule = Unternehmer
> Au backe - auf Wiedersehen Bildungsauftrag.
Schulleiter = Bestimmer, klare Linie
> Man sieht ja gerade, wie toll das läuft in der Wirtschaft. Ja keine Mitbestimmung, ja keine Demokratie im Schulsystem.
Fazit: Neoliberalis Modegewäsch.
teacher antwortete am 19. Feb, 08:25:
Trotzdem hat es was. Wenn man die Rahmenbedingungen richtig setzt (z.B. externe Evaluation), würde das funktionieren. Stefans Bedenken teile ich aber auch.
marsundco (Gast) antwortete am 19. Feb, 16:08:
Jedes Produkt hat seine Abnehmer...
Es wäre natürlich genauso wie in der freien Wirtschaft. Es würde Unternehmer geben die sich sagen: "OK, wir machen Elite und fahren wenige Schüler hier mit 1,0 Abi durch" und es wird welche geben die sagen: "OK, wir machen Aldi-Strategie und nehmen viel Schüler und hauen die mit nem Akzeptablen Durchschnitt raus."Der Schüler muss sich selbst nach seiner Schule umschauen und klar ist dass die Elite-Schulen nur die besten nehmen. Trotzdem glaube ich würde so ein Wettbewerb allen Schule gut tun. Klar, braucht man noch Richtlinien und überprüfungsmöglichkeiten (ext. Evaluation) trotzdem, denke ich dass mehr Schule besser udn kaum welche schlechter als jetzt (falls das überhaupt geht).
marsundco (Gast) antwortete am 19. Feb, 16:14:
Post Scriptum
Das wichtigste oder beste an einer Privatisierung wäre natürlich die Strategie, Ausrichtung, Philosophie. Die heutigen Schulen haben sowas nicht. Da wird einfach das gemacht was die anderen Schule auch machen. Man hat grad Geld gekriegt also hängt man in ein paar Zimmern Beamer auf (hat Nachbarschule grad auch gemacht). Das aber gar keine PCs in den Zimmern stehen... Pech. Und die Beamer passen überhaupt nicht zum Rest der Schule. Humanistisches Gymnasium mit musischem Profil... keiner braucht die Beamer aber z.B eine anständige Stereoanlage für Text und Ton.Im Bio-Saal sind auch Beamer, werden IMMER benutz -> sehr sinnvoll. Aber nicht in den Klassenzimmern!!!
prey (Gast) antwortete am 19. Feb, 21:14:
Guter Ansatz
Der Ansatz Schulen aus betriebswirtschaftlicher Sicht zu optimieren wird in Deutschland bereits verfolgt. Qualitätssicherung, Qualitätsmanagement und Evaluationen sind Themen mit denen man sich bereits im Referendariat auseinandersetzen muss. So fremd ist dieser Gedanke also gar nicht. Und wie wir alle wissen, belebt Konkurrenz ja bekanntlich das Geschäft. Ich finde die Idee gut. Bereits die Festlegung der sogenannten "Elite-Unis" war meiner Meinung nach ein Schritt in die richtige Richtung. Ein Umschwung im deutschen Schulsystem ist vorhanden. Leider ist die deutsche Bürokratie alles andere als flexibel....
sowai (Gast) antwortete am 19. Feb, 22:31:
@teacher: sehr schöner Eintrag. Immer wieder schön zu lesen, daß es Lehrer mit deiner Motivation gibt, die sich wirklich noch ernsthafte Gedanken machen.@marsundco: schöner Ansatz. Meiner ginge noch wesentlich weiter, aber viel zu weit für die Leserschaft dieses blogs. Egal.
Habe da etwas Nettes zum Ansehen gefunden. Es ist lange, und es ist englisch. Und, ja, es handelt von Schulen in Amerika. Aber ich finde, sehr viel davon läßt sich auch auf deutsche und österreichische Schulen projezieren. Wer Lust und Zeit hat und englisch kann:
http://www.youtube.com/watch?v=Bx4pN-aiofw&eurl=http://www.heulers.de/politik/john-stossel-uber-schulen/
leuman (Gast) antwortete am 20. Feb, 23:15:
Schulen privatisieren? Imho gefährlicher Blödsinn. Das Ziel eines Unternehmers ist nicht die Ausbildung der Schüler, sein Ziel ist es möglichst viel Geld zu verdienen. Dass nicht immer das beste Produkt die größte Chance hat, sich am Markt durchzusetzen oder die größten Gewinne einfährt, sieht man z.B. an Lebensmittelskandalen. Externe Überprüfung der Leistung? Führt dann zu elendigem "teaching for the test." Im besten Fall werden privatisierte Schulen von Unternehmen betrieben, die ein Interesse an gut ausgebildeten Fachkräften haben. Primäres Ziel unseres Schulsystems sollte es aber nicht sein Sararimänner auszuspucken, sondern mündige Bürger zu erziehen.
marsundco (Gast) antwortete am 21. Feb, 10:21:
Jaja, Qualitätsmanagement
Qualitätsmanagement gibt es seit diesem Jahr auch an unserer Schule. Es besteht darin, dass der Klassenordner nicht merh für eine Woche sondern für 4 Wochen bestimmt wird und er jeden Tag das Klassenzimmer fegen sollte und die getane Arbeit in einer Tabelle Tag für Tag unterzeichnen, jaja, s o l l t e. Was das für einen Sinn hat ??? Der zweite Teil vom Qualitätsmanagement ist das vergessene Hausaufgaben oder Fragen an den Lehrer in ein speziellen "Korrespondenzheft" geschrieben werden müssen. Also nicht mehr mit Lehrer sprechen sondern in einer Zeile des Haftes seine Fragen ausdrücken. SUUUPER!Evaluation gibts bei uns auch schon seit vier Jahren, und jedes Jahr kommt genau das gleiche raus. Komisch, dass sich da nichts tut bloß weil man evaluiert!
@leuman: Klar, stimmt alles, ABER genau wie auf dem Markt findet jeder Konsument sein Produkt. Will ich ein gutes Fahrrad kriege ich ein gutes Fahrrad, will ich ein gemütliches Fahrrad, kriege ich ein gemütliches Fahrrad.
Apropo Lebensmittelskandale. In der letzten Zeit kommt die Öko- und die Biowelle auf uns zu. Diese Bauern, die bewusst auf Qualität setzten kommen ohne Staatliche Hilfe aus und machen dennoch Gewinn. Man kann sich als Kunde aussuchen: Kaufe ich Bio oder kaufe ich Billigfleisch. Gehe ich auf eine gute Schule oder nicht?