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cotopaxi

 
Lisa Rosa meinte am 11. Feb, 19:14:
Motivierung
"Er nutzt und demonstriert seine männliche Macht. Es ist politisch unkorrekt zu sagen, dass er von diesem aufreizenden Anblick motiviert wurde. Ist es deswegen falsch?" Ja, es ist falsch. (Mal ganz abgesehen von den Konsequenzen von "Vergewaltigte sind selbst schuld" bis hin zur Forderung nach Kopftuch und Burka).
Motive sind innen. Sie werden von den Individuen innerpsychisch gebildet und nicht von außen ausgelöst. Wenn Du Dich als Mann wie ein pawlowscher Hund siehst, der sabbern muss, wenn die Glocke zum Essen klingelt - bitte. Ich habe ein anderes Verständnis von der Natur des Menschen. Die Verführungstheorie ist nun schon etwas älter und müsste nicht noch einmal aufgekocht werden. Oder ist heute Archivlernen dran? 
teacher antwortete am 11. Feb, 20:03:
Das ist ja schön, dass ihr mir mit mehr oder weniger gewählten Worten den Mainstream aus dem Genderdiskurs in Erinnerung ruft.

Hilft das den betroffenen Mädchen? Oder darf man diese auf solche Realitäten vorbereiten ohne als vorgestriger Macho gebrandmarkt zu werden. 
Lisa Rosa antwortete am 11. Feb, 21:49:
Vorbereiten
Lieber Teacher. Vorbereiten auf Realitäten? Gut. Wie wär's, wenn Du Deinen Mädels in den Klassen einfach mal Deine Sorge ausdrückst, es könnte ihnen so etwas passieren, indem Du die obige Geschichte erzählst? - Dazu braucht es aber gewiss nicht Deiner zumindest sehr missverständlichen Erklärung von der Motivierung durch das Opfer. Mir sind solche Sachen auch passiert - jung, im knielangen Faltenrock, als auch alt in ausgeleierten Jeans.
Und vielleicht könnte man über den Schluss sprechen: Warum hat sich wohl das Mädel geschämt? Weil es geglaubt hat, es sei Schuld, genau wie Du. Und halten wir diese Schamreaktion für gesund und angebracht? Ich nicht. Stattdessen hätte es dem Mann eins auf die Nase geben müssen, aber das ist nicht die kulturhistorisch normale Reaktion.
Im Übrigen gehört es - sowohl für Mädchen als auch für Jungen, das wirst Du doch von Dir selbst wissen - in der Adoleszenz dazu, auszuprobieren, wie man aufs andere Geschlecht wirkt (wenn Hetero). Über die verschiedenen Reaktionen, die man dabei erfährt - auch Übergriffe - kann man natürlich auch im Unterricht reden, wenn die Situation danach ist. Wenn ich Deine Schülerin wäre und Deinen Blogbeitrag kennte, würde ich allerdings einen Teufel tun, gerade Dir meine Geschichten anzuvertrauen ... ;-) 
teacher antwortete am 12. Feb, 08:34:
Ich stehe zu meiner Interpretation. Sie mag eine männliche Sicht darstellen, die einer weiblichen Ergänzung bedarf (davon gibt es in der Schule reichlich), aber sie ist realistischer als die meisten Schönfärbereien aus der Geschlechterdiskussion.

P.S.: Alle meine beschriebenen Personen unterstehen dem Schutz der Anonymität und geben meinen Schülerinnen (die meinen Blog nicht kennen können) keinen Anlass, mir ihr Vertrrauen zu entziehen. 
pikas antwortete am 12. Feb, 09:24:
Lieber teacher, überlegen Sie doch mal. Auf der einen Seite ein junges, unerfahrenes Mädchen auf dem Weg zur Frau, das ein bisschen das ausprobiert, was sie für Erwachsensein hält. Auf der anderen Seite ein ungewaschener Flegel, der im Suff einen Übergriff startet, der ihn in jedem zivilisierten Land vor Gericht bringen kann.

In dem Falle von "Frauenmacht gegen Männermacht" zu sprechen, ist reichlich verlogen und zeugt von Moralvorstellungen, die genau so sind wie der Protagonist in Ihrer Geschichte: mittelalterlich. 

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