Simon Columbus (Gast) meinte am 6. Feb, 00:32:
Ah, ich merke mal wieder, dass du mich nicht als Schüler hast ;-) Aber es stimmt schon: Schulbücher; selbst Schullektüre haben einen schlechten Ruf; ihre angedachte Verwendung klebt an ihnen und verleiht ihnen den Ruch des Zwanges.
Und obwohl viele meiner Mitschüler eher über die Komplexität stöhnen: Die "nette Parallelwelt", von der du schreibst, kenne ich nur zu gut. Es ist ja gar nicht mal so, dass nicht auch kontroverse Themen behandelt würden - unsere Themen in den Sprachfächern sind Globalisierung, Migration, sicher wichtige Hürden unserer Zeit - aber es ist eben der Gutmenschenton, der zum Nicken (Einnicken?) einlädt, der so stört.
Ich glaube aber nicht, dass meine Mitschüler das stört. Das Gros ist doch froh, wenn das Denken auf niedrigem Niveau gehalten wird; wenn niemand die einfachen Wahrheiten stört, die sie sich so zurechtgelegt haben. Ein bisschen Nihilismus, und schon wird man gesteinigt.
Ich habe aber mittlerweile angefangen, ganz anarchistisch eigene Materialien an meine Lehrer zu schicken. Vor ein paar Tagen haben wir in Philosophie eine Podcast-Folge Chaos Radio Express gehört; dann mal ein Buch von Heribert Prantl (Innenpolitik-Chef der Süddeutschen Zeitung) diskutiert. Meine kleine Subversion - ich bringe mein eigenes Leben in die Schule.
teacher antwortete am 6. Feb, 10:00:
Ich hoffe, deine Lehrer können deine Subversion schätzen. Klarerweise akzeptieren viele junge Menschen die gereinigte Welt der Schulbücher, manche lernen sie sogar (auf Befehl) auswendig - aber was bringts?
(Angepasste Faktenzitierer?)