Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
cotopaxi

 
"Mögen Sie SpongeBob?", fragen mich die Kleinen (12-13 Jahre).
"Ich hasse ihn!"
Ein Mädchen beginnt unbeeindruckt irgendwelche geheimnisvollen Phrasen zu intonieren und die halbe Klasse antwortet begeistert:
"Spoooonge Boooob!"
Das Spiel wird heftig, die eine singt ein, die anderen schreien laut hinterher:
"Spooooonge Bob!"

Der nächste Schritt wäre eine Welle durchs Klassenzimmer, der übernächste eine mittlere Revolution im Haus. Also stimme ich zu: "OK. Wir schauen ein Episode. EINE."

Die DVD läuft und ich verstehe sofort, was die Klasse so begeistert gesungen hat - die Einleitung (das Intro) zu jeder SpongeBob-Sendung.

Eigentlich hab ich's gut, ich stehe vor der Klasse, das TV-Gerät hängt schräg über mir, ich muss mir das einfallslose Zeichtrickgehopse nicht anschauen. Ich beobachte meine Kinder beim Fernsehen. Erträglich, weil bezahlt.

Sie lachen dort, wo ich es vermutet habe: Eine bunte Figur klatscht gegen Beton - hihi. Eine Geldlawine schwappt über eine andere Figur - haha. Eine dritte Figur gerät unter einen Vorschlaghammer - hoho. Tote Figuren.
Ich lerne: "Gewalt ist furchtbar lustig". Alle lachen, bis auf den alten (?) Lehrer. Der hasst SpongeBob.

Meine nächste Hypothese geht nicht auf: Ich dachte, dass die Kinder nur die gezeichneten Gags verstehen würden. Nein, manchmal lachen sie auch über gesprochene Scherze. Auch an Stellen, die mir völlig verschlossen bleiben. Dort, wo ich zu schmunzeln beginne, dort verzieht niemand sonst den Mund - sie verstehen die Worte einfach nicht. Nie Gehörtes, Fremdwörter, viel zu hoch angesiedelt. So als würden Jus- und Philosophiestudenten SpongeBob gucken.

Der Pausengong erlöst mich. Die Kinder sind kurz hin- und hergerissen: Bis zum Ende weiterschauen oder in die Freiheit laufen? Zwei, drei Alphatiere übernehmen wortlos das Kommando, die Lemminge marschieren hinterher.

Diese Filmchen brauchen weder eine geschlossene Handlung noch ein logisches Ende, sie leben vom platten, schnellen Witz. Politisch korrekt ist anderswo.

"Fernsehen macht dumm, dick und aggressiv."
"Ich stimme Ihnen zu, Herr Spitzer."
Nachtblau meinte am 31. Jan, 12:48:
Schonmal Pumuckl geschaut? Die richtig guten Witze verstehen nur Erwachsene. Und Tom und Jerry ist ja wohl auch nicht gerade gewaltlos. Trotzdem lauf ich nicht schlägernd in der Ubahn rum. 
Frau K (Gast) antwortete am 31. Jan, 13:15:
Da war jemand schneller als ich. Mir sind auch sofort "Tom und Jerry" eingefallen. 
teacher antwortete am 31. Jan, 18:27:
Habt ihr Pumuckl-Songs in Klassenstärke auswendig runtergesungen? 
Nachtblau antwortete am 31. Jan, 20:09:
Nein, aber wir hätten es gekonnt (ich zumindest) ;) 
teacher antwortete am 1. Feb, 15:52:
OK. Fernsehen war immer dumm. Jetzt ist es dauernd dumm.
(Bin ich einfach älter geworden? Ja, schon, um Jahre. Aber die Massenmedien sind um Dimensionen dümmer geworden) 
Yooee antwortete am 20. Feb, 14:50:
Zu meiner Zeit kam Pumuckl noch von der Schallplatte, und man musste sich Meister Eders Werkstatt und die Sommerfrische selbst vorstellen. Tom und Jerry sind ja nachgewiesenermaßen gewaltverherrlichend und für (kleinere?) Kinder nicht zu empfehlen.

Manfred Spitzer rules! 
teacher antwortete am 20. Feb, 17:26:
Also ehrlich, Leute: Warum verteidigt ihr diese Zeichentrickgewalttaten so herzhaft? 
vanexia (Gast) meinte am 31. Jan, 13:31:
also
erstens: auch jus und philosophie studenten schauen das, denn die sendung ist kult, vor allem im original. sogar david bowie hatin einer folge einen gastauftritt.

zweitens: als ich klein war (lang ists her) säbelten sich heman und die transformers über den bildschirm, verkloppten sich tom und jerry, haute fred wilma mit der keule eins über den schädel und dieter hallervorden hatte eine nachmittagssendung voll mit platten witzen. 
BIA (Gast) antwortete am 31. Jan, 15:40:
"denn die Sendung ist Kult"
ist ein denkbar schlechtes Argument. 
teacher antwortete am 31. Jan, 18:28:
Zudem: Alles eine Frage der Dosis. 
la-mamma meinte am 31. Jan, 13:41:
zur verteidigung
spongebob ist , was die inhalte betrifft, deutlich intelligenter als ein großteil des restlichen kinderprogramms. der kleine, der das herz am rechten fleck hat, der zu seinen freunden steht, auch wenn sie ein wenig ungeschickter sind als er, der vertrauen in die welt hat und es nie verliert, der nicht leicht aufgibt, der anderen hilft und und und ..
es gibt wahrhaft schlechtere identifikationsfiguren. 
teacher antwortete am 31. Jan, 18:32:
... und bleibt trotzdem ein schlecht gezeichneter, sprechender, gagerlgelber Schwamm (!). 
studentin (Gast) antwortete am 2. Feb, 00:52:
na und? 
leuman (Gast) meinte am 31. Jan, 13:52:
"So als würden Jus- und Philosophiestudenten SpongeBob gucken."? Die Gruppe "Spongebob Schwammkopf" im Studi-VZ hat im Moment 29548 Mitglieder. Wahrscheinlich sind da auch ein paar Jus- und Philosophiestudenten dabei. Allerdings halte ich trotz der anspruchsvollen Scherze Unterricht für bildender als Spongebob. Vielleicht könnten Sie es mal damit versuchen, wenn Ihnen die Jugend zu sehr verblödet? ;) Nur abnehmen werden die Kinder leider auch dabei nicht... 
teacher antwortete am 1. Feb, 15:25:
Manchmal versuche ich es auch mit Unterricht :-) 
leuman (Gast) antwortete am 2. Feb, 00:07:
Ah, das beruhigt^^ 
Hoffende meinte am 31. Jan, 15:50:
Ich kann diesen Beitrag genau nachempfinden. Mir wäre es haargenauso gegangen. Danke.

Ich muss dazu sagen, dass ich nicht mit Transformers und Tom und Jerry aufgewachsen bin, sondern mit Räuber Fürchtenix, dem kleinen Maulwurf und Pom Pom. Dem ganzen gewalttätigen Zeugs und den fürchterlichen Figuren (außer Tom & Jerry - die sind wenigstens niedlich!) der o.a. Serien kann ich überhaupt nichts abgewinnen. Ich finde diese schlichtweg Gewalt verharmlosend und damit gefährlich und nicht Kind gemäß. 
teacher antwortete am 1. Feb, 15:26:
Richtig gefährlich finde ich sie nicht, nur dumm. 
Nathaneal meinte am 31. Jan, 16:19:
Es ist ja ganz niedlich, dass Sie sich sorgen über Spongebob Schwammkopf und die Gewalt im Kinderprogramm machen.
Was aber ist mit den sog. „Action“-Filmen? Explosionen, Schusswechsel, hier ein Toter, da ein Opfer, Geiselnahme, psychopatische Massenmörder. Dazu kommen Krimis, Western, Spielfilme, Dramen – und natürlich die Nachrichten selbst! Wie kann man die Emotionslosigkeit, mit denen wir Schlagzeilen wie „Zwölf Tote bei Geiselnahme“ oder „Mindestens drei Tote bei einem Selbstmordanschlag“ zur Kenntnis nehmen, nennen? Das ist zunehmende Desensibilisierung gegen Gewalt, nicht anderes, und dieses Problem findet sich in unseren gesamten Medien und bestimmt nicht hauptsächlich in Kinderserien.

Wir sollten uns über die Dinge Gedanken machen, die ein wirkliches Problem darstellen. Es hat teilweise auch berechtigte Gründe, warum beispielsweise Pädagogenverbände, die Kinderserien kritisieren, unter vielen Menschen als gescheiterte Weltverbesserer mit Diplom gelten. 
Hoffende antwortete am 31. Jan, 18:01:
@Nathaneal
Genau für das alles, das Sie oben kritisieren, werden in den Kinderserien wie Sponge Bob die Grundsteine gelegt.

Die Action-Filme mit den Toten und Mördern sind wohl auch nicht für Kinder gedacht und um die Nachrichten ging es hier mit keinem Wort... Sie werfen hier Äpfel und Birnen in einen Topf, das ist doch gar nicht das Thema. 
leuman (Gast) antwortete am 31. Jan, 18:55:
@Hoffende
Ich finde den Vergleich zu Nachrichten durchaus berechtigt. Wenn es die Hemmschwelle senkt, zu sehen wie knallbunte Zeichentrickfiguren mit dem Vorschlaghammer auf die Rübe kriegen, dann muss echte Gewalt an echten Menschen die Hemmschwelle doch erst recht senken? 
Nathaneal antwortete am 31. Jan, 20:14:
@Hoffende
„Das ist doch gar nicht das Thema“ – und genau das ist meine Kritik. Die Kindersendungen haben, denke ich, wenig Relevanz im Bezug auf die Verharmlosung der Gewalt, wenn man sie mit Actionfilmen und sogar den Nachrichten vergleicht. (Letztere verharmlosen Gewalt natürlich nicht, aber sie übermitteln sie mit derselben Gleichgültigkeit, mit der Gewalt in den gesamten Medien präsentiert wird.)
Sie sagen, die Actionfilme seien nicht für Kinder gedacht. Das mag ja stimmen, aber die Sendezeiten für Krimis und solche Filme überschneiden sich doch teilweise mit Kindersendungen im Abendprogramm. Ich bin mir sicher, dass diese Filme also auch von Kindern gesehen werden. 
teacher antwortete am 1. Feb, 15:28:
Die "liebliche Gewalt" kommt so unterschwellig amüsant ins Haus, aber natürlich spreche ich mich noch dezidierter gegen die unglaublich attraktive Gewaltdarstellung in Filmen etc. aus. Wie M.Spitzer. 
Yooee antwortete am 20. Feb, 14:54:
Das ist es ja auch genau, was Spitzer meint: Fernsehen für taugt nicht für kleine Kinder. Es ist schon ungeeignet, wenn an den Figuren selbst noch nichts anstößiges ist, es ist aber sogar schlimm, wenn Gewalt verharmlosend oder zumindest abstumpfend dargestellt wird. 
schlafmuetze meinte am 31. Jan, 19:43:
"Fernsehen macht dumm, dick und aggressiv" ? Das stimmt natürlich ...
.. wenn die Dosis und die Auswahl nicht stimmt.
Ich denke jedoch, dass 12/13 jährige durchaus zwischen Zeichentrick und realen Figuren unterscheiden können.
Wirklich schlimm und verdummend ist das Nachmittagsprogramm mit diesen grottenschlechten Talkshows, sogenannten Gerichtssendungen und sämtlichen anderen diskriminierenden, manchmal asozialen Formaten, bei denen "Menschenwürde" in keiner Sekunde ausgemacht werden kann.
Denn leider ist den Kindern bei solchen Sendungen keineswegs immer klar, dass das weder realistisch, noch nachahmenswert ist.
Liebe Grüße zum Sonntag :-) 
Ich (Gast) antwortete am 31. Jan, 22:02:
nix gegen spongebob
1. Spongebob ist nicht Gewaltätig,
2. Spongebob ist vielleicht ein extremer Blödsinn, damit lässt es sich in eine Reihe mit Monty Phyton oder Helge Schneider stellen.
Das dürfte als Beweiß reichen das Blödsinnigkeit nix und niemandem zum Vorwurf gemacht werden dürfen
3. SPongebob ist sowohl Kinder als auch Jugend u. Junge Erwachsenensendung Sendung. Jeder kann darin etwas entdecken das im Freude bereitet.

Vllt. sollten sie Herr Lehrer die Sendung tatsächlich ansehen und dann auch darauf eingehen. 
maximus (Gast) antwortete am 31. Jan, 23:45:
spongebob
was für ein quatsch:
1. Spongebob ist nicht gewalttätig, nee wirklich nicht
2. Spongebob ist eindeutig als Fiktion zu erkennen, deswegen auch die FSK Freigabe
3. bitte mal wirklich ein paar Folgen ansehen (wenn man vor irgendwas warnen will, dann sollte man sich nicht das netteste auswählen)
4. wenn man sich über irgendwas aus dem Kinderprogramm aufregen will, z.B. über Gewalt, der nehme doch mal die ungeschnittenen Versionen von Naruto (aber nöh, die sind im deutschen ja soo geschnitten, dass sie ins Kinderprogramm passen)
5. Cartoons sind ungleich Kinderprogramm. Auch bei diesen muss überprüft werden, zu welcher Altersklasse sie gehören (sonst kann deine Schulklasse dir auch nen Lolicons vorspielen)
6. früher war alles besser? Bist du alt genug um gar keine Cartoons zu kennen? sonst...
Captain Future gehört in meine Altersklasse. Auch in der deutschen Fassung nicht ohne jede Gewallt.
na, ja, was ich damit sagen will: wenn du dich gegenüber deeisner Klasse als "der Mann, der SPONGEBOB als agggrwessiv ansieht" darstellst, dann machst du dich zum letzten Idioten und verlierst (zu Recht) das Vertrauen in dein Urteilsvermögen diener Klasse 
D (Gast) antwortete am 31. Jan, 23:50:
@ich und Maximus : vielleicht sollten Sie, lieber Ich und lieber Maximus, mal die Nase in ein Buch stecken (hilft auch bei den ganzen dummen Rechtschreibfehlern)

Blöde Frage, Teacher: Warum wird im Unterricht Spongebob geguckt? Ich zeige ja meinen Schülern auch Filme, aber die haben dann was mit dem Thema zu tun. 
teacher antwortete am 1. Feb, 15:31:
Ich erlaube mir 1. den Luxus, nicht alles schauen zu müssen und 2. den Luxus, Vorschläge meiner Kinder/SchülerInnen ("Bitte SpongeBob") umzusetzen. In 99% meiner Stunden kommt das nicht vor. 
maximus (Gast) antwortete am 1. Feb, 19:51:
@D: und meinen Sie nicht vielleicht, dass das Rümmäckeln an Rechtschreibfehlern und das Nichteingehen auf gebrachte Argumente unter ihrer Würde ist? Unter meiner wäre es. Lässt auf den Charakter schließen.

Zu ihrem Vorschlag (sehen sie: so geht das mit dem Eingehen): danke für den Tipp. Zur Zeit lese ich "Die Stadt der Träumenden Bücher" von Walter Moers und "The Last Continent" von Terry Pratchett.

Da fällt mir doch gleich wieder ein Zitat ein. Kennen sie es? es beginnt mit "Wenn man keine Ahnung hat". 
D (Gast) antwortete am 2. Feb, 05:53:
@Maximus: Viel Spaß bei der Lektüre von Walter Moers. Exzellentes Buch. Terry Pratchett - heillos überschätzt. Und wer so wenig Sorgfalt auf seine Kommentare legt und sich nicht die Zeit nimmt 5 Sekunden noch mal drüber zu lesen, zeigt eben auch , was in ihm steckt. Und natürlich habe ich die Argumente gelesen - sie interessieren mich nicht. Ich habe Spongebob gesehen und finde die Sendung schlichtweg behindert. Punkt. Wenn Kinder das zuhaus sehen dürfen - bitte schön. In meinem Unterricht dürften sie es nicht (ich bediene allerdings ein älteres Klientel, das sich eher mit Saw 5 und Ähnlichem das Gehirn wegsieht). 
M. aus O. Stud. in F. (Gast) antwortete am 4. Feb, 12:13:
Pratchett
Beliebte Autoren werden eigentlich immer überschätzt.
Aber für den Fall, dass Sie bisher nur die dt. Ausgaben gelsen haben und über gute englische Sprachkenntnisse verfügen: lesen Sie die englischen Ausgaben, es ist ein riesiger Unterschied. 
Der VS Lehrer (Gast) meinte am 1. Feb, 10:53:
Das ist zu einfach
Hallo Lehrer,
lese wirklich gerne deinen Blog, auch wenn ich altersgruppenmäig die Zielgruppe davor "betreue". Viele Dinge sind mir aber natürlich nicht fremd und in vielen deiner Geschichten erkenne ich Kinder, Kolleginnen und leider auch mich.

Das mit dem Fernsehen erscheint mir aber zu einfach.
Das ist mM nach ne Plattitüde - oder ne Joker Karte die man immer ziehen kann.

Ohne jetzt ne Diskussion über Fernsehen, Computer und Killerspiele zu starten - da gibts viele Meinungen drüber von vielen klugen Leuten mit wesentlichen empirischen Daten. Ich such mal den Link und stell ihn rein..

ad Spongebob:
1) ich habe mir den 1.Kinofilm mit etwa 300 Kindern im Kino angesehen und bin flachgelegen. Ich finde die Witze geistreich, ironisch und wirklich cool durchdacht. ABER das checken die Kids zu 99% nicht bewusst.

2) Freundschaft wird GROSS geschrieben, auch wenn sie viel Energie kostet. Weil Patrick und Bob sich ja wirklich nix schenken und viel ausbaden müssen.

3) Arbeit kann Spaß machen. Ich weiß, in unserem job manchmal undenkbar *g* aber ich finds cool, dass die Kiddies mal sehen, dass da jemand auch gerne in die Hacken geht (der Bob eben) auch wenns kein Manager Job is.

Abschließend:
Ich würde mir 1000 Folgen Spongebob en suite ansehen um diese "Jogi-Jo"-Karten und Pokemon Drecksdinger wegzubekommen. Das hab ich trotz mehrstündigen Erklärungsversuchen meiner Kiddies noch immer nicht verstanden bzw. ich befürchte fast ich habs verstanden - Fazit: ur fad, voll Dreck -

Und dann kommen immer die Elternplattitüden:
Er merkt sich ja alle 277 Karten mit 1000+1 Eigenschaften aber das 1x1 versteht er einfach nicht. Kannst es ihm nochmal erklären..sicher *g* erklärt bekommen ist immer billiger als lernen müssen 
teacher antwortete am 1. Feb, 15:36:
Dieses Karten-Sammeln ist bei uns nicht (mehr) en vogue, aber die Beliebtheit einiger Nachmittagssendungen ist für mich erdrückend, weil ich damit erkenne, was die Kinder so nach dem Unterricht konsumieren: Ihr Stress kommt nicht vom Lernen. 
lilula (Gast) meinte am 1. Feb, 12:57:
euje teacher ... jetzt wirst echt alt, deine meinung über sponschie ist sehr uncool. 
teacher antwortete am 1. Feb, 15:37:
Tut mir leid, dass ich dich soooo enttäuschen muss: "Sponschie" (!) reisst mich nicht vom Hocker. 
lilula (Gast) antwortete am 2. Feb, 16:46:
Ich seh Spongebob total gerne, trau mich sogar sagen, dass ich so gut wie jede Folge schon ein paar Mal gesehen habe.

Das Anschauen von Spongebobfolgen stimmt mich positiv, sind so schön bunt und blubbern beruhigend ....

Warum hasst du nicht wirklich hassenswerten Fernsehschrott wie "Pokemon" oder, was ich hasse - "Gilmore Girls" und "Himmlische Familie"? 
teacher antwortete am 2. Feb, 19:50:
Ich habs nicht ausgesucht - die Kinder haben es mir "vorgestellt". Ich war so überrascht, wie beliebt es ist und wie banal-gewalttätig.
Sicher gibt es noch viel Dümmeres, was ich gar nicht kenne.
Und ich gestehe: Ich schaue und lese auch genug Dinge, die vom Vatikan nicht empfohlen werden. Aber nicht täglich stundenlang.

Ich hasse Spongebob, weil ich ihn weder lustig noch unterhaltsam finde. 
lilula (Gast) antwortete am 2. Feb, 20:32:
... ich lese und schau auch alles, wenns vom Vatikan nicht empfohlen wird ... hihi 
teacher antwortete am 3. Feb, 12:18:
Du könntest das wissen: Kommen schlimme Mädchen wirklich überall hin? 
lilula (Gast) antwortete am 3. Feb, 20:09:
Das Buch hab ich ausgelassen, der Titel is glaub ich besser als das was drin steht.

Schlimm bin ich schon, hab erst heut einer 55 jährigen Kollegin auf den Busen gegriffen, (was streckt´s ihn auch so raus) die war aber eh nicht schockiert, die kennt mich halt, ausserdem hab ich ihn, den Busen, gelobt, weil er noch so stramm ist, ganz ohne BH. Na bitte, die freut sich.

Ob ich überall hinkomm? Naja, bin grad versetzt worden im Job, weil der Chef doof war, ich bin Opfer und er Täter, aber wer wird versetzt, ich natürlich. Na und ich habs mir eh verbessert, und dem Chef werd ich fehlen. Niemand hat ihn so schön verarscht wie ich, jetzt ist er nur mehr von Duckmäusen umgeben, das hasst er. 
schreiben wie atmen meinte am 1. Feb, 18:33:
Könnte man das nun knapp so zusammenfassen?
Die eigentliche Gefahr geht weder von Spngebob, oder dem Fernsehen genrell, oder der Gewalt, oder der Verherrlichung selbiger aus, sondern schlicht und ergreifend von der immer mehr um sich greifenden katastrphalen Neigung in aller Gemütsruhe zu verdummen, und das was man nicht verhindern kann zumindest schönzureden?
Voila, wofür ich seit nunmehr dreißig Jahren von Freund und Feind angerempelt werde tritt in den letzten Jahren mit aller Macht auf die Weltbühne: die Seuche umfassender, globaler Verblödung auf allen Ebenen.
Man werfe mir jetzt bitte nicht vor, ich würde die Menschen nicht lieben. Täte ich das nicht, wäre ich schon längstens aus dem Fenster gehupft. Ganz im Gegenteil, ich liebe die Menschen mehr als mancher andere, ich glaube nämlich, dass trotz allem noch etwas zu retten ist. 
teacher antwortete am 1. Feb, 19:53:
Ich widerspreche nicht. In aller Gemütsruhe und voller Stolz verdummen, würde ich meinen. 
laeticia (Gast) meinte am 1. Feb, 21:49:
Mir stellt sich die Frage: Was darf man Kindern eigentlich überhaupt nocht zeigen? Gewaltverherrlichung ist quasi überall. Spongebog ist eh noch harmlos. Das fällt meiner Meinung eher in die Kategorie "witzlos" als "gefährlich", da gibt es wirklich schlimmere Zeichentrickfilme ...

Tom und Jerry wurde ja schon genannt, mir fallen dazu noch die Simpsons ein, wo Bart in fast jeder Folge gewürgt wird und Itchy und Scratchy regelmäßig Blut vergießen (Tom und Jerry in extrem ...), Kim Possible, die Männer (und Frauen) verprügelnde Cheerleaderin und Bugs Bunny, wo immer mal wieder jemand niedergeschossen wird ... auch in den Animes auf RTL2 geht's manchmal hoch her, zensierte Version hin oder her, aber man findet diese "verharmlosten" Gewaltdarstellungen nicht nur im Fernsehen ...

In den Mickey Maus-Comics wird, wenn ich mich richtig erinnere, manchmal Prügel ausgeteilt, Mangas sind weit weniger zensiert als die dazugehörigen Animes und wer die Garfield-Bücher kennt, weiß, dass dieser Kater auch ganz schön austeilen kann.

Fernsehen mag faul machen, vielleicht sogar dumm, dem kann ich nicht widersprechen, aber das Fernsehen allein ist nicht Schuld daran, dass Kinder eine falsche Einstellung gegenüber Gewalt haben oder eine falsche Meinung, was ein Mensch aushält und wann er nicht mehr aufsteht. Erziehung spielt da auch eine wichtige Rolle.

Als ich klein war, hatten meine Eltern ein Auge drauf, was (und vor allem wie viel) ich schaue. Heute läuft zwar recht oft der Fernseher, weil ich diese Stille im Haus einfach nicht aushalte, und mein Fernsehverhalten wird auch nicht mehr kontrolliert, aber mit 17 Jahren und einer guten Erziehung bin ich wohl durchaus selbst in der Lage zu erkennen, was "richtig" und was "falsch" ist. Ich schau Horrorfilme genauso wie Fantasyfilme, in denen mit Schwertern rumgefuchtelt wird und auch, wenn ich meine Mitschüler manchmal am liebsten treten würde, hab ich nicht das Bedürfnis, sie alle abzustechen, bloß, weil sie mir auf die Nerven gehen.

Was ich damit sagen will, ist, wichtiger als das, was aus dem Fernsehen kommt, ist in meinen Augen immer noch das, was von den Eltern kommt und wer Eltern hat, die sich für ihre Kinder interessieren und sich Zeit für sie nehmen, wird zu solchen Dingen (egal ob Spongebob, Tom und Jerry oder Nachmittagstalkshows) immer eine andere Einstellung haben, als Kinder, die vom Fernseher "erzogen" werden. Man kann von einem Kind, das einfach vor den Fernseher gesetzt wird, damit es "aufgeräumt" ist, aber einfach nicht verlangen, dass es dem, was es sieht, auch kritisch gegenübersteht. 
teacher antwortete am 2. Feb, 14:10:
Ich bin gar nicht gegen Fernsehen und Internet unc Co. Ich bin gegen die ständige, stundenlange Berieselung mit ziemlich unterschätzten Massenverdummungsprodukten.

Mein Vorschlag: Medienkonsum halbieren, das macht immer noch 2 Stunden TV pro Tag für die meisten meiner Schüler! 
kittykoma meinte am 2. Feb, 07:34:
auch theater war mal dumm und brutal (ist es eigentlich immer noch, wenn ich mir dieses alberne künstlertum und regietheater so ansehe). grand guingnol, kaschperltheater, hanswurstiaden, antike komödie, commedia dell' arte. weiter zur literatur: schelmenromane zum beispiel.
auch diese genres haben keine geschlossene form, sie leben vom schnellen witz und sich wiederholenden, anarchischen aktionen. daß humor eine gesellschaftlich und psychologische funktion hat, sollten sie im studium eigentlich gelernt haben, herr teacher.
ihre - mit verlaub gesagt - arroganz und ihr dünkel, mit denen sie sich über kinder erheben, die nichts anderes tun, als unbeschwert lachen, ohne knoten im kopf, ohne intellektuelle verblasenheit und politische korrektheit, stört mich.
was bitte wollen sie diesen kindern beibringen? daß das leben ein jammertal ist und gott nicht lacht? 
teacher antwortete am 2. Feb, 14:12:
Ins Theater ging man 1x/Monat - aber die Kinder schauen 3-4 Stunden pro Tag.
Das letzte, was man mir (in Klassen) vorwerfen würde: Humorlosigkeit. 
gulogulo meinte am 2. Feb, 08:40:
dann doch lieber eine folge "al bundy". da lernen die kinder gleich was fürs leben. 
teacher antwortete am 2. Feb, 19:37:
Wurde Dumpfbacke jemals gewalttätig? 
lilula (Gast) antwortete am 2. Feb, 20:19:
Klar, regelmäßig bringt sie Al "versehendlich" fast um, mit etwas mehr Vorsatz versucht sie ihren Bruder Bud alles mögliche anzutun. 
DerBen (Gast) meinte am 2. Feb, 11:56:
Alles nicht so schlimm
Das sind ja gleich mehrere brandheiße Diskussionsebenen, die hier zusammenfließen. Ich versuch das mal, auseinander zu klabüstern:
1) Die Kinder gucken zu viel Fernsehen
2) Fernsehsendungen werden immer dümmer
( 3) Fernsehen macht Kinder dumm )

Zum ersten Punkt kann man nur sagen: Die Aussage ist ja so alt, wie Fernsehen selbst. Auch zu "meiner" Zeit vor ca. 15-20 Jahren haben wir Trickserie geguckt, die zT auch nicht mit besonders hochwertigen Homur aufwarten konnten... He-Man war auch eine meiner Favoriten!
Aber auch damals gabe es "bessere" und "schlechtere" Kinderserien... ich zum Beispiel habe die "Power Rangers" gehasst, aber es gab gengug Klassenkameraden, die sie geguckt haben. Und über Geschmack lässt sich nunmal nicht streiten. Wie lange ein Kind Fernsehen guckt hängt aber nunmal doch meist von den Eltern ab und wie diese TV-Konsum ihres Spößlings kontrollieren und was sie selbst vorleben. Wenn ein Kind nur 1h Fernsehen am Tag guckt, und davon eine Stunde "Müll" sieht, warum nicht? Wenn es aber 4 Stunden am Tag wahllos alles Mögliche anguckt, dann scheit wirklich etwas nicht zu stimmen.
Ich durfte als Kind im Grunde gucken, was ich wollte (sofern kindertauglich), ich musste es nur vorher sagen. Also es wurden bestimmte Sendungen festgelegt und genau diese durfte ich sehen, sinnloses Zappen war nicht drin! Und es gab auch zu der Zeit schon viel Unsinn - allerdings auch sehr gute Unterhaltungssendungen, ich erinnere mich noch gern an die Sendung "Kopfball" die wir am Sonntagmorgen regelmäßig geguckt haben. Das führt und dann zu Punkt 2: Fernsehen wird immer dümmer.

Ich hatte dazu vor kurzem eine Diskussion mit meiner Freundin, die zu mir auch sagte, dass sie das nicht so sieht. Sendungen, die heute als Kult gelten und mit wehmütigen Blick in die eigenen Vergangenheit mit Worten wie "Ach, sowas wie Ein Colt Für Alle Fälle, das gibts heut doch nicht mehr" dazu kann ich nur sagen: Ein Glück! Nüchtern betrachtet ist die Serie nämlich nicht so wirklich der Knaller, und es gibt viele Serien heute, die da deutlich besser sind (relativ bezogen auf die jeweilige Zeit!). Das Problem heutzutage ist nur: Durch das viel größere Angebot an Sendern und die höhere Marktausrichtung haben es wirklich gute Sendungen schwer, ein breites Publikum zu erreichen. Die Wahrscheinlichkeit durch Rumzappen eine interessanten/spannende/gut gemachte Sendung zu erwischen ist einach viel geringer wenn man 100 Sender zur Verfügung hat oder nur 5-10.
Ich beobachte heutzutage einen recht willkürlichen Fernsehkonsum in meiner näheren Umgebung, die meisten Leute scheinen keine Fernsehzeitung mehr zu benutzen und schalten nur das ein, was grad am meisten diskutiert wird (siehe Dschungelcamp und Konsorten...). Die Bereitschaft, sich bei diesem Überangebot mit langen Listen an Programmen auseinanderzusetzen ist einfach auch nicht da. Und das färbt eben auch auf die Kinder ab.

Damit gleich mal zu 3. Fernsehen macht Kinder dumm.

Schwachsinn. Dumme TV-Programme machen Kinder genauso dumm wie Dümme Bücher. Ein Hohlbeinroman strotzt auch nicht von komplexer Sprache oder wertvollen Geschichten, im Gegenteil. Immer wieder die Gleichen Versatzstücke, dieselbe Struktur- gelesen hab ich es trotzdem gerne.
ZU VIEL Fernsehen kann natürlich Einfluss auf die Bildung Kreativität haben, das möchte ich nicht bestreiten... allerdings ist auch hier wieder im Zweifel die Menge das Problem.

Und SpongeBob ist nun wirklich kein gutes Beispiel für "schlechte" Sendungen! Ich erinnere mich über die Folge, in der SpongeBob und Patrick (der für mich übrigens ein Beispiel dafür ist, wie Dummheit einfach mal NICHT verherrlicht wird, Patrick ist nämlich schon so blöd, dass es sprichwörtlich weh tut. Und ich glaube kaum, dass sich ein Kind gern mit Patrick identifizieren will!) in einem Pappkarton mit ihrer ***FANTASIE*** mehr erleben, als Taddeus mit seinem TV-Apperat... ich konnte nicht mehr vor Lachen, die ganzen Soundeffekte die aus dem Karton kamen, der aber immer leer war, wenn Taddeus reingeschaut hat um zu gucken, wie die beiden das anstellen (=> durch ihre ***FANTASIE*** ;) )

So, ich könnte noch viel dazu schreiben, auch über den Niedergang der TV-Kultur durch Internet und die Freiheit, seine Lieblingssendung dank Torrent und Co. On Demand zu gucken, aber ich glaub das reicht erstmal. 
teacher antwortete am 2. Feb, 19:44:
Kurz: 4 Stunden TV täglich wahllos - das ist die Normalität.
Ja, es gibt gute Sendungen - ich habe die Beobachtung gemacht, dass Kinder sie meiden wo es geht (es gibt Ausnahmen, wie z.B. Galileo&Co.).
Spongebob ist kein heraussregend dummes Produkt, es ist mir zufällig von den Kindern aufgedrängt worden und ich habe es als durschnittlich dumm und gewalttätig erlebt. Mir ist bewusst, dass es noch viel Dümmeres und Gefährlicheres gibt. 
undiszipliniert (Gast) meinte am 2. Feb, 21:56:
"Aufgrund der Bildschirm-Medien wird es in Deutschland im Jahr 2020 etwa 40.000 Todesfälle durch Herzinfarkt, Gehirninfarkt, Lungenkrebs und Diabetes-Spätfolgen geben; hinzu kommen jährlich einige hundert zusätzliche Morde, einige tausend zusätzliche Vergewaltigungen und einige zehntausend zusätzliche Gewaltdelikte gegen Personen." ...

Kein Text aus einem Science Fiction -Roman, sondern eine der populistischen Thesen zur Wirkung von Fernsehen und Computer des oben genannten Herrn Spitzer.
Spitzer konstruiert simple Kausalketten. Die bloße Hardware (Bildschirm) macht fett, aggressiv und verdummt den Nutzer.

Ich möchte nicht abstreiten, dass übermäßiger Fernsehkonsum unter anderem zu Dickleibigkeit führen kann oder bestimmte Ego - Shooter unter Umständen sozial auffälliges vllt sogar aggressives Verhalten fördern können. Spitzer beschreibt den Zusammenhang von Ursache und Wirkung aber als zwangsläufig.

Manche seiner Theorien sind so hanebüchen, z.B. das der Einsatz von Power-Point- Folien bei der NASA den Absturz der Columbia-Fähre mit verursacht habe, dass ich mich wirklich frage, was schädlicher ist: SpongeBob oder Manfred Spitzer? 
teacher antwortete am 3. Feb, 12:14:
Überspitzt er?
Ich nehme die Warnungen trotzdem ernst. 
undiszipliniert (Gast) antwortete am 3. Feb, 15:56:
Warnungen ernst nehmen ... oder M. Spitzer zu zitieren und ihm Recht zu geben sind für mich zwei Paar Schuhe.

Ein Ansatz wie ihn Herr Spitzer propagiert, der Kinder vor den (vermeintlich) schädigenden Einflüssen bewahren möchte und das über "Verbote" erreichen will, wird pädagogisch scheitern. Er verkennt die heutigen Lebensrealitäten von Kindern und Jugendlichen. Wie sollen Kinder einen sinnvollen Umgang mit Medien lernen, wenn sie diese Medien nicht nutzen dürfen!? 
teacher antwortete am 3. Feb, 19:29:
Das ist Schwarz-Weiß-Denken.
Die Kinder sitzen 3-4 Stunden pro Tag vor der Doofmann-Glotze und wir merken bereits die physischen und psychischen Folgen (s. Überschrift). Dazu kommen dann noch weitere Stunden mit den Neuen Medien (Computer, Internet, Handy, Ipod ...). Unkontrolliert, manipuliert, kommerziell etc. Hier nichts zu unternehmen, das ist fahrlässig, nicht tolerant.
Mein Vorschlag: Medienkonsum halbieren. 
undiszipliniert (Gast) antwortete am 3. Feb, 20:32:
Nunja, da haben wir wohl verschiedene Ansichten von Schwarz-Weiß-Denken. Ich finde gerade der zitierte Herr Spitzer denkt schwarz-weiß ... ich mag auch die vielen Grautöne :o).

Ich habe überhaupt nichts gegen halbierten Medienkonsum, aber "nur halbieren" bringt rein gar nichts ... es sollte gerade Schule darum gehen die Kinder medien"kompetenter" zu machen und das erreichen wir bestimmt nicht mit "leeren" Anklagen und einer nicht realisierbaren Medienkonsumhalbierung.

"Bewahr-Pädagogik" - darüber sollten wir eigentlich hinaus sein. 
tonja (Gast) meinte am 2. Feb, 22:02:
nicht allgemein.
Du fragst ganz am Anfang in einem der Kommentare "Bin ich einfach älter geworden?"

Einerseits denke ich "Ja, bist du" und andererseits denke ich an eine vierundzwanzigjährige Freundin; die fast jede Szene begeistert mitsprechen kann - das Kinder/Jugend-Alter macht den Wahn nur bedingt aus.

Bei dem SpongeBob-Song wurde volle Arbeit geleistet: Ich mag SpongeBob eigentlich garnicht, und dennoch kenn ich diese Melodie gut und sie geht mir immer wieder durch den Kopf. "OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOH wo wer wohnt in ner Ananas ganz tief im Meer? - SpongeBob Schwammkopf.."

Dein "Hass" steht ja viel mehr gegen die Verdickung, Verdummung, Ha! - was für ein falsch und doch richtig verwendetes Wort - Vergewaltigung. Steht er wirklich gegen SpongeBob? Der ist doch nur eine nervige Figur, ein Vertreter.

Ich setze gegen: Fernsehen kann auch bilden, das Internet bietet mehr als nur Pornos, in Shooter-Spielen habe ich z.B. meine Liebe zu (schnellen) Autos entdeckt - keine zu brennenden Autos oder explodierenden Menschen.

Verallgemeinerungen sind doof. 
teacher antwortete am 3. Feb, 12:11:
Ja, der Song geht ins Ohr.
Und noch einmal ja, SpongeBob ist nur ein Beispiel - nicht einmal das schlimmste - für die Lawine an verdummenden Medienprodukten.
"Verallgemeinerungen sind doof", ist eine Verallgemeinerung. :-) 
tonja (Gast) antwortete am 3. Feb, 23:13:
verdammt
da hast du mich echt fies erwischt ;) 
teacher antwortete am 4. Feb, 16:17:
Ist doch witzig, find ich. 
Man in Metropolis (Gast) meinte am 3. Feb, 12:27:
Also ich mag es, gerade weil ich nicht nachdenken muss. Das tue ich schon den ganzen Tag im Büro. Da ist Sponge Bob wirklich so eine Art Restknopf. 
teacher antwortete am 3. Feb, 19:30:
NACH der Arbeit, super. Die Kinder machen es ja STATT (oder NEBEN) ihrer Arbeit. 
BIA (Gast) antwortete am 3. Feb, 22:23:
Hauptsächlich statt.

Dass Spongebob die Freude an der Arbeit so richtig herauskitzeln würde, habe ich auch nicht bemerken können.
Bei uns herrscht mehr so der Geist von (ich zitiere) "Das kann ich nicht, ich bin zu dumm."

Ich erinnere mich an die Utopie eines Fernsehprogramms bei Spitzer. DAS wär doch mal was: Sponge Bob bringt die Relativitätstheorie ans bildungsbedürftige Volk. :-) 
undiszipliniert (Gast) antwortete am 3. Feb, 23:06:
Und genau das wäre Medienpädagogik: Lasst SpongeBob dies doch einfach mal tun, lasst eure Schüler doch mal kreativ sein, vllt ist SpongeBob besser drauf ... Utopien müssen ja nicht immer negativ sein ... Verteufeln kann jeder ... Nutzen ziehen aus dem Verhalten unserer Kids ... schade, das Thema "Medienkompetenz" scheint in den weiterführenden Schulen noch nicht angekommen zu sein! 
tonja (Gast) antwortete am 3. Feb, 23:19:
hmmm
welchen nutzen ziehen die cultural studies dann aus den erkenntnissen? (und ich studiere publizistik, nebenbei)
während sie sich als beobachter des alltags im umgang mit kultur bezeichnen, sind sie letztendlich nix anderes als ein verbindungsglied zu einer kette, die nur den obersten wieder sagt: "So habens die kiddies gerne! aus dem grund!" und dann? wird neu produziert und extremer, überraschender, lauter, die grenzen werden erneut überschritten.
wobei ich jetzt nicht mehr soviel von spongebob rede wie von der gesamten medien- und kulturindustrie.

ich muss traurig zugeben: ich werde wohl zum vertreter der kulturindustrie (horkheimer/adorno).

selbst wenn uns spongebob uns bald die relativitätstheorie erklärt,
geht das nur wohin? in die kassen der kulturindustrie. 
teacher antwortete am 4. Feb, 16:16:
@undizipliniert: "Lasst die Schüler kreativ sein" heißt für die Schüler: "Lassen Sie uns bitte SpongeBob schauen". Ich liebe solche Ratschläge, was tät ich ohne sie :-)

@tonja: Klar geht es hier um Kulturindustrie. Verdummung ist Ausbeutung ist Kassamachen. Aber das durschauen nur die wenigsten. Oder wollen nicht, weil das anstrengend wäre. 
undiszipliniert (Gast) antwortete am 8. Feb, 16:47:
Hm, mit "lasst die Schüler kreativ sein" waren eigentlich auch eher die Lehrer gemeint ;-) ... ich sehe wenig Sinn darin, selbst kurz vor den Ferien, mit den Kids eine SpongeBob-Folge zu schauen, wenn nicht mehr dabei heraus springt, als eben reine Freude bei den Kindern, weil kein Unterricht stattfindet.
Spitzers Utopie, dass SpongeBob die Relativitätstheorie erklärt, sehe ich allerdings als ein erprobenswertes Unterrichtsprojekt ... vielleicht würde ich sie dann sogar verstehen ... schade, dass meine Kids zu klein sind, aber die Idee "SpongeBob erklärt uns die Welt" behalte ich mal im Hinterkopf ;o)

(Ich kanns einfach nicht lassen, das bloße Lesen des Namens "Spitzer" erzeugt bei mir Fingerzucken, sry) 
BIA (Gast) antwortete am 9. Feb, 14:30:
Der Punkt hier ist ja, dass wir Lehrer nicht die Zeit haben, auch noch für entsprechendes mediales Angebot zu sorgen! Im Prinzip arbeiten wir dem Trend entgegen: statt lustig-knallbunter Gewalt grundlegende Prinzipien, statt Verfolgsungsjagden Formeln...let's face it. Wir Lehrer können die Medienwelt nicht ändern. Das muss die schon selber tun. 
teacher antwortete am 9. Feb, 18:06:
Damit schauen wir furchtbar alt aus und kämpfen mit dem Image, von vorgestern zu sein. 
noch ne studentin (Gast) meinte am 3. Feb, 17:23:
Hallo.
Zu den bereits gegebenen Argumenten kann ich nichts Neues hinzufügen. ich persönlich finde Spongebob intelligent und witzig.

Aber mal eine Frage: was bringt es denn, wenn Sie eine halbe Folge schauen, dann in die Pause gehen, ... und... ja, was? Ging Ihr Unterricht nach der Pause weiter und Sie haben es wieder aufgegriffen und diskutiert?

Oder haben die Schüler einfach nur die Folge geschaut und Sie haben geschaut, wie die Schüler schauen? Ist das alles, oder was genau hat das dann gebracht? 
teacher antwortete am 3. Feb, 19:32:
Es waren die letzten 15 Minuten vor den Ferien und die Kinder durften entscheiden, was sie damit anstellen wollen: Sponge Bob! 
Martin aus O. Stud. in F. (Gast) meinte am 4. Feb, 13:00:
Früher
Jaja, Sie (und ich) werden halt alt ;-)
Bzgl. Gewaltdarstellungen im Kinderfernsehen früher: da gabs das auch schon.
- Bei "Tarzerix" / "Die Elfenbeinpolizei" (FSK ab 6, Zeichentrick) wird in einer Szene einer der guten Dämonen in Säure aufgelöst, einer anderen hat ein Menschenfresserdämon sein Frühstück und der Held (gesprochen von Bruce Lee) hackt (IIRC) mit Beilen auf ein paar lokale (korrupte) Polizisten ein. Viel mehr und das war nur die erste Episode.
- Blinki vom Abendstern (Trickfilm, FSK ab 0): Ein süßer ausserirdischer Prinz landet bei einem Vater-Tochter-Duett in den Bergen verfolgt von den Bösen schergen die ein wenig wie Fledermäuse aussehen. Das alles ist noch in Ordnung, auch wenn der Tod der Eltern des Prinzen emotional schon aufwühlend sein kann (nichts explizit order so). Im weiteren Verlauf allerdings werden seine neuen Freunde im Wald (die Tiere) von einem fliegenden Insekt mit biologischen Kampfmitteln vergiftet mit entsprechenden Schmerzen und Symptomen. An anderer Stelle werden Flora und Fauna von fahrenden Rädern überfahren, dann wird ein guter Freund, der Fuchs von einem Stachelmonster durchpiekst, ...
Nun ja.

Gibt noch mehr Beispiele bzgl. Trickfilmen, aber auch normalen Serien und auch Büchern (wer erinnert sich an diese "wunderbaren", detailiert beschreibenden Endzeitbücher bzgl. atomaren Katastrophen die zuweilen (trotz mangelnder Qualität) im Unterricht gelesen wurden ? Da gabs eine Menge Alpträume und trotzdem sind die meisten keine absoluten Pazifisten).
Den meisten Kram kennt nur heute keiner mehr bzw. hat ihn ergessen. Selbst meinen damaligen Klassenkameraden muss ich die Bücher etc. erst wieder vor die Nase halten bevor man sich erinnert die Sachen tatsächlich gelesen/-sehen/-hört zu haben.

Dafür werden z.T. die guten alten Schätze heute nur noch geschnitten ans Volk gebracht. Zum Beispiel fehlen bei Ronja Räubertochter zwei Szenen. Und je nachdem wie unser aktuelles Jugendschutzgesetzt ausgelegt bzw. noch verschärft wird demnächst noch mehr. 
teacher antwortete am 4. Feb, 16:24:
Es schadet doch nicht, wenn ein Kind ab und zu etwas Gewalttätiges, Sexuelles oder sonst was Verbotenes sieht - das Problem liegt in der ständigen Präsenz und Berieselung damit. Rechnet man die Parallelnutzung auseinander, so kommt ein Jugendlicher auf 11 Stunden Medienkonsum pro Tag. Das prägt die Gehirne bis auf die epigenetische Ebene, das prägt das ganze Leben mehr als Eltern, Freunde und Lehrer: dumm, dick und aggressiv! 
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma