steppenhund meinte am 6. Okt, 11:57:
Es klingt irgendwie wie off topic. Gestern war Molterer im Fernsehen - und sichtlich entspannt.Dass er kein Spitzenkandidat sein konnte, liegt auf der Hand. Dass Jeannee in der Kronenzeitung Van der Bellen mit 64 Schnarchsackjahren bezeichnet, zeigt ebenfalls eine bestimmte politische Form auf.
Was Walküre vom Futtertrog schreibt, stimmte zu allen Zeiten, nur fällt es jetzt besonders stark auf, weil es Gegenparteien gibt. Ungeliebte Gegenparteien.
Dass mit der Ausländerproblematik bei jungen WählerInnen gepunktet werden kann, liegt an unserem bisherigen Umgang damit. In Berlin wundere ich mich immer, wie freundlich sich die ethnisch anderen Gruppen verhalten - trotz entschiedener Gegensätze.
Dem Mädchen glaube ich, dass es sich bedrängt fühlt. Mich ärgert bereits der Tonfall mit "Ey", der ja zusätzlich noch im Fernsehen kultiviert wird.
Agression erzeugt Agression, und das in einer eskalierenden Form.
Wir müssen uns allerdings bewusst werden, dass es nicht so sehr der "Rechtsruck" per se ist, an den ich persönlich gar nicht so sehr glaube, sondern das Verlangen nach einer "starken Hand". Das nimmt immer mehr zu. Und das ist deswegen beängstigend, weil es durch die heutige Medienpolitik noch begünstigt wird. Jeder Politiker wird herunter gemacht. Das wird solange weiter gehen, bis es sich ein Politiker nicht mehr gefallen lässt. Welcher Coleur der dann ist, kann man sich ausdenken...
teacher antwortete am 6. Okt, 20:09:
Ich kenne diese Jugendlichen nicht, die sich eine "starke Hand" wünschen, die leben in unserer Volltoleranz sehr gemütlich. Ich glaube, die Jungen wählen das alte System ab, weil es versagt hat.
Das Problem mit den Medien ist wirklich umfassend. Ich bin da sehr kritisch, weil ich erlebe, dass meine SchülerInnen von den Medien unglaublich (!) stark (!) geprägt werden. Aber da weiß ich einfach keine Lösung ...
derfinsterling antwortete am 9. Okt, 10:44:
Sind sich die Jugendlichen des "alten Systems" überhaupt bewusst?Zählen für den Durchschnittsjugendlichen die Verdienste der Großen Koalition nach dem Zweiten Weltkrieg?
Oder zählen die letzten zwei, drei Jahre?
Das Erinnerungsvermögen der österreichischen Wähler scheint generell nicht besonders ausgeprägt zu sein, also würde mich eine bewusste "Systemabwahl" durch die Jugendlichen überraschen.
teacher antwortete am 9. Okt, 13:36:
Klar, das alte Jahrhundert ist vorbei und vergessen. Die Jugendlichen haben keine Parteitreue zu den alten Versorgerparteien aufgebaut, sie wählen, was sich jetzt (und für die Zukunft) anbietet. Aber die letzten Jahre haben sie abgeschreckt.