.peter (Gast) meinte am 1. Okt, 14:53:
Bevor jetzt gleich ein Sturm der Entrüstung losgeht:Vollste Zustimmung, teacher. Und mit der Meinung stehst du nicht allein da: Es herrscht an den Schulen inzwischen so großer Männermangel, dass die ebenso zahlreichen Didaktikerin schon von Entwicklungsschäden bei den Kindern sprächen: "Die haben ja nur noch weiblichen Autoritäten um sich, was überhaupt nicht der alltäglichen Realität entspricht."
Bei den meisten Lehramtsfächern, am meisten aber bei den Sprach- und Literaturwissenschaften herrscht eine Quote von über 80% Frauenanteil.
BIA (Gast) antwortete am 1. Okt, 19:54:
Ja, dann Jungs, nicht jammern, Taten zeigen...
...auf auf, Lehramt studieren, männliche Solidarität beweisen und MEntor junger Männer sein, mal auch einen schlechter bezahlten Job wählen und männliche Kinder (und auch weibliche) glücklich machen. Wie? Was? Ihr wollt nicht? ...ehrlich? Na, daran ist sicher auch die "Feminisierung der Gesellschaft" schuld.Also, ganz im Ernst: niemand hindert Männer, typische Frauenberufe zu ergreifen. Bloß: die WOLLEN nicht so richtig. Denn: wo macht man mehr Kohle, wo wirkt man männlich-markanter, wo winken die Karriereziele (und im Spiegel der letzten Woche haben wir gelesen, dass so ein Mann für ein Karriereziel noch viel mehr tut, als auch Sinnfindung in der Arbeit zu verzichten!)? Im, sagen wir mal, Anwalt-Sein, Manager-Sein, Investmentbanken (naja, auch so'n aussterbender Beruf vorerst) - oder beim geduldigen Einüben von Primärtugenden und Grundwissen mit pubertierenden Menschen. Ahso, na dann.
Die Männer, die wir an der Schule haben (ca. 50:50, nix Mangelware), sind durch die Bank wunderbare Menschen: die haben sich sehr bewußt für ihren Job und damit gegen ein Mitspielen im allgemeinen Karrierewahn entschieden. Aber: das kannst halt mit ein bissi medialem Getöse nicht erzwingen. Das geht nur über einen gesellschaftlichen Wandel. (Von den abwesenden Vätern, die wahrscheinlich mehr Entwicklungsschäden verursachen als abwesende Lehrer, mal gar nicht anzufangen...)
teacher antwortete am 1. Okt, 20:10:
Momentan will ja weder Mann noch Frau Lehramt studieren. Aber mir geht es eher um die Förderung der männlichen Kinder, da muss viel geschehen und da wird noch gemauert. Wizigerweise besonders von den engagierten Feministinnen, die keinen Bedarf zur Gleichberechtigung sehen.
BIA (Gast) antwortete am 1. Okt, 21:33:
Da gehen wir ganz konform, die Jungs werden als Jungen nicht genug gefördert; das System Schule kommt ihnen nicht entgegen, nicht ihren motorischen Bedürfnissen, nicht ihrer Interessenslage. (Offensichtlich war das früher irgendwo anders, denn der humanistische Bildungsweg war ja prinzipiell von Männern für Jungs angelegt, und da interpretierte man auch Gedichte, statt kleine Raketen in den Schlamm zu malen.) Ich verstehe aber auch den Ansatz, der sagt: why bother, im Endeffekt sitzen immer noch die Jungs, die in der Schule NICHT gefördert wurden, in den Chefetagen, weil sie auf ein Netzwerk treffen, das ihnen weiterhilft, weil sie mit Chuzpe und Mut zur Lücke selbstbewußter auftreten als die Mädels etc. etc.
Wer bei der Diskussion aber wirklich untergeht, das sind die Jungs aus den "bildungsfernen" G'schichten, die schlicht aus dem Raster rutschen...
Trotzdem: mehr als jede Förderung brächte Jungen die Anwesenheit von einem männlichen Lehrer als Role model. Und da ist schon acuh der männlcihe Wille zum Engagement gefragt.