eowynn (Gast) meinte am 26. Sep, 17:46:
Dieser Sprach-Problematik stehen wir täglich gegenüber - mit sehr unterschiedlichen individuellen Problemen.Einerseits Schüler, die als Teenies aus Russland / Kasachstan / ... zu uns an die Hauptschule gesteckt werden ("Sie verstehen kein Wort!" heißt es dann vom Amt) - die unsere unter den Tisch lernen (oder den Mathelehrer an die Wand rechnen). Mutter und Vater jeweils Ärzte, Junge hochintelligent - und der Kerl nutzt seine Hirnkapazität dann zu kriminellen Tüfteleien.... Schade, vergeudetes Potential!
Dann die Kids, die selber (aber auch die komplette Familie) hier nicht integriert sind, kein Deutsch sprechen und auch wenig Interesse an einer Veränderung haben, kulutrell sehr gebunden sind - und sich hierher gezwungen fühlen, mit dem Herzen noch in der alten Heimat leben. Sie gehen oft, trotz intensivster Betreuung, keinen graden Weg, verlassen ggf. die Schule ohne Abschluss. Perspektiven??? Wenige!
Wir sind in der glücklichen Lage einen Lehrer (nur noch dieses Halbjahr) zu haben, der selber den Migrationshintergrund hat - und uns manches Mal helfen kann, Kontakt zu finden.
Abschließend - diese Kinder / Familien waren ihren Ländern teil ghettoisierte Menschen - die "Deutschen", die nirgends dazu gehören, ohne Vertrauen in den Staat - und ohne Chancen. Hier angekommen sind / werden sie wieder isoliert - sind "die Russen", leben in bestimmten Wohngegenden und haben auch hier kein Vertrauen.
Irgendwie gehören sie wohl nirgends hin...
teacher antwortete am 26. Sep, 21:06:
Eine wahre Tragödie. In der Schule hat man das Gefühl, dass "die draußen" keine Ahnung davon haben - oder bewusst wegschauen.
Wir erhöhen die Pensionen statt die Schulen zu fördern. Hier liegt die Zukunft BEGRABEN!