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cotopaxi

 
mein (Gast) meinte am 24. Okt, 16:58:
vorschlag:
füge der einreichung deines ansuchens die blogadresse bei.
dann ist dir die bewilligung sicher. 
Ketzerkatze (Gast) antwortete am 25. Okt, 02:05:
Wieder so ne fiese Anspielung
Ich hab beides im Vergleich: Im Brotberuf mach ich was anderes als Unterricht, im Ehrenamt unterrichte ich.

Brotberuf ist - rein von der Stundenzahl - das Doppelte des Unterrichts - ununterbrochene Konzentration und Verantwortung inbegriffen.

Man sagt mir nach, eine gute und engagierte Lehrerin zu sein, der Umgang mit Jugendlichen und die Vermittlung liegen mir auch. Trotzdem schlaucht das Unterrichten mehr als doppelt so heftig wie die gleiche Zeit an Brotberuf.

Also hört bitte auf, dem teacher ständig Jammern und Quengelatur zu unterstellen. Oder machts besser - packts euch ein paar Jugendliche/Kinder und bringt denen was bei. Regelmäßig, sommers wie winters, richtig schön beständig, teils auch ohne, dass die Blagen kapieren, warum das gerade Sinn macht, was sie tun.

DANN sprechen wir uns wieder - nach ein paar Jahren. 
mein (Gast) antwortete am 25. Okt, 10:39:
du wirst lachen (oder weinen): ich bin lesepate in einer volksschule. die kids sind alle äußerst motiviert und lernwillig, wenn auch unterschiedlich begabt.
irgendwann im späteren leben kmmt ihnen oft zumindest die motivation abhanden. und ich wage zu behaupten: es liegt großteils an den lehrern. 
quirinus antwortete am 25. Okt, 12:47:
Jau! Mehr Lesepaten an die Schulen! Dann wird alles wieder gut! 
steppenhund antwortete am 25. Okt, 13:19:
@quirinus
Das klingt jetzt aber sehr ironisch.
Es wäre schon sinnvoll, das Lesen entsprechend zu unterstützen, dann kommen viele andere Dinge von selbst. 
stichi antwortete am 25. Okt, 13:40:
Ja wenn man einmal in der Woche eine Stunde lang mit einigen wenigen Kindern in der Grundschule Lesen übt, dann kann man selbstverständlich mitreden und sich ein Urteil bilden, klar! 
mein (Gast) antwortete am 25. Okt, 14:07:
warum seid ihr überhaupt lehrer, wenn euch das alles zu anstrengend ist? geht zu billa oder zu hofer, da könnt ihr wenigstens keinen schaden anrichten. 
Kienspan antwortete am 25. Okt, 14:34:
ich hielte den unterbreiteten Vorschlag für gefährlich. Er könnte allzu leicht zu mehr führen, als zu einer Dienstfreistellung.

Ach ja, als Nachtrag @stichi noch: wenn ehrenamtliches Engagement zur Förderung benachteiligter Kinder heruntergeputzt wird, indem Einschätzungskompetenz abgesprochen wird, könnte das als "schäbiges" Verhalten eingestuft werden. Ich allerdings nenn's lieber "unreflektiert". 
BIA (Gast) antwortete am 25. Okt, 16:27:
Ich glaube nicht, dass die Abnahme von Motivation im Lauf der Jahre "Großteils an den Lehrern" liegt.
Zur Überlegung - mit 6 fängt man damit an, ist erst mal hoch motiviert, denn erstens ist man jetzt einer von den ganz Großen, lernt was ganz Neues und erweitert seinen Horizont.
Irgendwann wird das zur Routine und der Zauber verfliegt. Besonders, wenn man von Natur aus nicht wahnsinnig extrinsisch motiviert und superfleißig ist, denn irgendwann wird man voraussichtlich sich mal hinsetzen und was pauken müssen. Dann wird man 12, 13, 14, seit JAHREN sitzt man in der Schule, hat sich die Fächer nicht ausgesucht, interessiert sich einfach nicht für Chemie und Physik, dafür aber um so mehr für den Alfons oder die Melusine aus der Parallelklasse. Und dann pubertiert man noch heftig, das Hirn mag nicht abstrahieren, rationales Verhalten tritt kurz mal in den Hintergrund, ebenso das Interesse an z. T. recht theoretischen, abstrakten Themen, die mit der Lebenswelt nicht so richtig was zu tun haben.
Ich spreche aus der Erfahrung einer, die Schule schon in der Grundschule bescheuert fand, die 6. Schulstufe damit verbrachte, Hausaufgaben zu vergesesn, die 7. damit, unter der Bank einen Liebesroman zu schreiben und alle Physikstunden damit, fette Wälzer von Umberto Eco zu lesen. In der 10. Schulstufe kam ich drauf, dass ein gewisser Teil des Lernstoffes super interessant war und ich unbedingt mehr darüber wissen wollte. Ab da lief's richtig gut.
Aber in den darunterliegenden Klassen hätten sich die Lehrer auf den Kopf stellen können, ich hätte mich einfach nicht für das interessiert, was sie mir da beibringen wollen. Das Menschenbild, dass alle immer lernen wollen und alle sich unglaublich für ein Thema interessieren, solange es interessant aufgearbeitet ist, das halte ich für sehr optimistisch. Einen Erwachsenen kann man auch nicht mit einem "motivierenden Einstieg" in allen Fällen dafür ködern, dass er sich für irgendein Thema a) interessiert und b) dann alles lernt, was man dazu abfragen könnte. Gestehen wird och auch den Kindern Interessen zu!

Ob es sinnvoll ist, die individuelle Fächerauswahl stark einzuschränken usw., das ist eine andere Frage - für diesbezügliche Änderungen sind aber nicht die Lehrer zuständig. 
stichi antwortete am 25. Okt, 17:18:
@Kienspan
Wo bitte putze ich ehrenamtliches Engagement herunter? Aber es ist doch wohl ein bisschen übertrieben, aus der Tatsache, dass bei einer Lesepatenschaft alles super läuft, zu schließen, dass an allem Elend in den späteren Klassen die Lehrer schuld sind.
Eine solche freiwillige (nehme ich an) Veranstaltung mit wohl frei wählbaren, von den Interessen der beteiligten Kinder abhängigen Lektüren, kann doch beim besten Willen nicht mit jahrelangem Schulbesuch mit vorgeschriebenen Inhalten verglichen werden.
Das finde ich anmaßend! 
Beobachter (Gast) antwortete am 25. Okt, 18:54:
Interessant: In jedem anderen Beruf wird jemand, der schlechte Resultate liefert, gefeuert. Aber wenn ein Lehrer unfähig ist, ist „das Produkt“ Schuld. 
BIA (Gast) antwortete am 25. Okt, 20:51:
Ich bin mir nicht sicher, ob überall jeder, der schlechte Resultate liefert, gefeuert wird. Von den Helden der Privatwirtschaft in meinem Freundeskreis höre ich anderes. Aber bitte.
Unsere Schüler sind übrigens nicht "das Produkt". Und die Situation ist halt die, dass das Ergebnis ein Engagement beider Seiten - Lehrer und Schüler - voraussetzt. Wenn also z. B. unser Schulgesetz betont, ein Gymnasiast müsse sich im Umfang von ca. 2 Stunden täglich vor- und nachbereiten, und 13 von 32 Schüler schreiben den Übungsaufsatz nicht - und das mit einer atemberaubenden Selbstverständlichkeit -, trotz dann erfolgender Sanktionen, dann hat die eine Seite den Part ihres Deals nicht erfüllt, was sich natürlich in den Ergebnissen niederschlägt. Man kann jetzt natürlich argumentieren, dass sich die Schulpolitik darauf einstellen sollte, dass ein erklecklicher Anteil der Schüler die Notwendigkeit von Vor- und Nachbereitung boykottiert und darum z. B. den Lehrplan abändern sollte oder mehr Übungseinheiten im Unterricht vorsehen sollte. Klar. Aber das ist bis jetzt noch nicht passiert. 
BIA (Gast) antwortete am 25. Okt, 20:54:
Ein Arzt wird nicht zwangsläufig gefeuert, weil ein Patient stirbt. Das System rechnet sozusagen mit ein, dass der Arzt bei einem Teil seiner Patienten mit seiner Kunst scheitert.
Schule tut das auch, ja, das Schulsystem lebt geradezu vom Wettbewerb und dem Unterscheiden von Leistungen und Können. Wo es "gute" Schüler gibt, muss es auch "schlechte" Schüler geben - man legt uns nahe, bei Tests etc. eine Notenschnitt um 3 herum zu erreichen. 
Kienspan antwortete am 25. Okt, 20:59:
Ein Arzt, BIA, der dokumeniert, dass er die Grundlagen seines Handelns nicht kennt, wird sehr wohl gefeuert. 
BIA (Gast) antwortete am 25. Okt, 21:40:
Und inwieweit kennen Lehrer die Grundlage ihres Handelns nicht? 
Kienspan antwortete am 25. Okt, 21:53:
Das wäre im vorigen Beitrag nachzulesen (verzeihen Sie bitte den schnippischen Tonfall, so ist's nicht gemeint) 
BIA (Gast) antwortete am 25. Okt, 22:19:
??? 
teacher antwortete am 26. Okt, 12:01:
Kienspan - oder wie immer er sich auch nennt - muss wieder einmal zeigen: Er ist der Kenner, der große Auskenner und Durchblicker. Und er hat auch schon erkannt, wo das lebende Böse ist. Herzig.

Ich habe Respekt vor Leuten, die sich freiwillig eine Stunde als Vorleser in eine Schule begeben. Die meisten scheuen solche Schritte. Aber ich warne davor, aus dieser Perspektive Schlüsse auf das Schulsystem und die Lehrerschaft ziehen zu wollen. 
BIA (Gast) antwortete am 26. Okt, 12:46:
Ich weiß einfach nicht, was er meint. Die Grundlage meines Handelns - die ist ja ziemlich vielschichtig:
mein pädagogisches Wissen
rechtliche Situation
Klassengröße und Klassensituation
Alter der Schüler
Vorwissen und Können der Schüler
Erwartungen v. Eltern und Schulleitung
usw. usf. 
Lesepate (Gast) antwortete am 26. Okt, 12:50:
Dabei handelt es sich übrigens nicht um Vorlesen, sondern um Lesenüben mit Kindern. 
teacher antwortete am 26. Okt, 12:54:
Ist noch besser. 
stichi antwortete am 26. Okt, 13:53:
Wir sind halt zu unreflektiert! Mir geht es genauso: ???
Was ist das überhaupt für eine Aussage: "Ein Arzt, BIA, der dokumeniert, dass er die Grundlagen seines Handelns nicht kennt,...."
Blubberblubber, Hauptsache es klingt wissend! 
teacher antwortete am 26. Okt, 15:52:
Ich habe gar nicht mehr die Geduld, über solche Allesbesserwisser nachzudenken. Es gelingt ihm sonst noch, auf unwichtige Nebengedanken abzulenken - da spiele ich nicht mit. 

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