.peter meinte am 18. Mai, 17:37:
Na nichts machen ist das Richtige, natürlich. Das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit einer von vielen geistig behinderten Menschen, die aus irgendwelchen Gründen nicht irgendwo zum vegitieren sitzen gelassen wurden. Getreu dem Motto: Geh unter Menschen.Ob geistig behindert oder nicht, oder Behinderte generell. Diese Mitmenschen muss man nicht ungefragt und unaufgefordert in Watte packen. Viel mehr hat das Mädchen das richtige gemacht ... nämlich reagiert, wie ein Mensch auf lautstarke Störungen seiner "Nachbarn" reagieren sollte.
Der Zivil-Courage-Beissreflex hier in der Diskussion erinnert mich ein wenig an das ungefragte über-die-Strasse-führen von Blinden (die vielleicht gar nicht über die Strasse wollen).
Matthias (Gast) antwortete am 19. Mai, 09:58:
Das erinnert mich an eine Begebenheit in der Uni. Ich kam grad vor der Mensa und an der Ausgangstür des Gebäudes, in dem sie sich befindet, stand ein Mädel mit Blindenstock und Armbinde. Und wartete geduldig. Und da ich kein Mensch bin der denkt, Leute, denen ein Sinn fehlt, seien völlig hilflos, ging ich an ihr vorbei.Der nächste Typ, der nach mir kam, sah das nicht so. Der öffnete die Tür, hielt sie geöffnet und machte Anstalten, das arme Mädchen rausschieben zu wollen, während diese ihm versuchte klarzumachen, dass sie gerne drinnen bleiben möchte.
teacher antwortete am 20. Mai, 08:21:
Es ist wirklich schwer, spontan zu entscheiden, ob und wie man eingreifen soll. Die Grenze zwischen Bevormundung und Hilfe ist sehr schmal.
atrazin antwortete am 24. Mai, 18:40:
Richtig, wenn ein Behinderter etwas macht, das einen stört,
muss man ihm das sagen dürfen - allerdings macht dabei der Ton die Musik und es ist nicht wirklich nett, wenn man ihn anweist Dinge zu unterlassen, die er nicht unterlassen kann.So ist mein Bruder - er hat keinen Schluckreflex und verliert dadurch ständig Speichel - kürzlich sehr rüde angefahren worden, er solle das rumsabbern unterlassen.
Macht ein Behinderter etwas aber mit Absicht, darf er keine Freibrief haben nur weil er behindert ist.