Zello (Gast) meinte am 22. Apr, 00:24:
hatte am mittwoch fachreferat. hab daham auch 2mal mir das live durchgegangen, hab dafür knapp 25min gebraucht. in der schule warns dann äh 50min *g*. war leider viel zu viel. bin oberstufe übrigens ,)was ich halt schrecklich finde an referaten sind diese "drogen, alk, sex" referatsthemen in den klassen davor. stinklangweilig, die meisten referntare nehmen das nicht für ernst und erzählen einem nur was man eh schon weiß. also heutzutage meist den wikipedia-artikel.
ganz langweilig wurds mir bei "die versenkung der bismark" und über den "kampfhubschrauber apache". kanni ch mich grad so dran erinnern.
interessant wrude es wirklich erst während meiner berufsfachschulzeit. glaub 3 referate gehalten. der größte witz war das in deutsch, da konnte jeder halten über was er wollte. und die lehrerin hatte natürlich null plan von technik. der eine hat den größten schmarn erzählt, den selbst nen leihe besser wusste. für ihn wurds ne 1 :D ne andere hat ouzo verteilt, weilse über ihr herkunftsland griechenland erzählt hat. total toll.
jetz in der oberstufe, ich mach mein abi nach, ist es da schon interessanter aber wie der schüler sagte, die lehrer sind faul. die fahcreferate kann sich der schüler noch aussuchen wo und wann. ich z.b. hab mal nen einblick gegeben über die großstadt (70tausend) wo wir grad sind im wandel des letzten jahrhunderts. so mit richtig schönen alten bildern über gebäude dies nimmer gibt und wo jetz einkaufszentren stehn. die klasse war nur noch am staunen. andere machen sichs einfach: ein gelernter brauer quatscht übers bierbrauen, ein kfzmechaniker über den motor, ein chemiker über irgendne methode.
und nen lehrer machts sichs ganz einfach: verteilt referatsthemen für sozialkunde und im zweiten halbjahr, wo eh schon massig prüfungen sind, müssen wir noch in zweierteams referate halten. natürlich die ganze unterrichtsstunde. ist ja total schrecklich! lauter trockene themen, über irgendwelche entstehungsgeschichten von NATO, UNO, EU, EG, .... WAH!
teacher antwortete am 23. Apr, 09:43:
Für ein gutes Referat muss sehr viel passen, Thema, persönlicher Bezug, Motivation, Rhetorik etc. In der Schule hat man fast nur schlechte Vorbilder gesehen. Wahnsinn!Aber mir fällt nix Besseres ein als: Üben.
Lisa Rosa antwortete am 24. Apr, 14:05:
üben
Naja, trainieren kann man ja nur was, was schon richtig geht, aber vielleicht noch nicht schnell und noch nicht lang genug - z.B. Laufen. Aber wichtig bei dieser leidvollen Referaterei ist doch, daß die Merkmale stimmen: Inhalt (Systematik, Logik, sachliche Richtigkeit, sprachliche Angemessenheit, usw.), Präsentation (Dauer, Medieneinsatz, freier Vortrag, Verständlichkeit usw.). Und diese Merkmale muß man VOR dem Referate-Ausarbeiten mit den Schülern klären. Die Schüler haben auch mehr Verständnis und Interesse, auf diese Merkmale zu achten, wenn man sie mit ihnen zusammen herausarbeitet statt sie ihnen bloß vorzusetzen (z.B. angehängt an die Frage, "Was findet ihr denn beim Referatezuhören am gräßlichsten finden die Schüler selbst alle wichtigen Merkmale und noch mehr - oder sie Dein Blogposting lesen und kommentieren lassen.) Anschließend an die gehaltenen Referate muß es zur Performanz und zum Inhalt eine ausreichend lange Feedbackrunde in der Klasse geben. Also: Referat darf 15 min dauern, 15 min Fragen und Diskussion zum Inhalt, 15 min Feedback zur Performanz und Austausch über Probleme der Performanz. Dann gibt es überhaupt erst was zu üben - nämlich z.B. nach einem Feedbackhinweis und Tipps, wie man sich Stichworte aus seinem Redemanuskript macht, in die man dann nur noch ab und zu hineinguckt und stattdessen verschiedene Schüler im Publikum anguckt. Oder für einen anderen: Nicht die Folien vorlesen, sondern Lesezeit geben und dann kommentieren. USW. Üben kann man immer nur bestimmte einzeln identifizierte Dinge mit einem klar benannten Ziel.Übrigens habe ich festgestellt: Referate sind häufig deshalb so langweilig - egal von wem gehalten und wie gut -,wenn sie ausschließlich kognitives Wissen zusammenballen. Referate sind dann interessant, wenn sie Fragestellungen bearbeiten, die echte wichtige Fragen sind, oder überraschende Probleme und wenn persönlicher Bezug des Redners deutlich wird, und am schönsten, wenn das Publikum auch aktiv mit einbezogen wird. Das kenne ich auch aus guten wissenschaftlichen Vorträgen. Und Schüler (und Erwachsene) können dann am besten vortragen, wenn es sich um Fragen handelt, die sie selbst interessant finden. "Stoff" zusammenfassend vortragen ist so ziemlich das ätzendste finde ich, was es überhaupt an Vortrag gibt. (So weiß jeder Student, daß es immer besser ist, ein Skript zu lesen, als eine vorgelesene Vorlesung zu hören, wenn der Redner nicht gerade von charismatischem Rednertalent ist.) Und es gibt so viele interessante Präsentationsformen! Die machen aber natürlich nicht als "Stoffzusammenfasser" Sinn. Aber warum sollte eine Einführung in das Thema EU nicht z.B. szenisch funktionieren?
teacher antwortete am 24. Apr, 18:22:
Ich nehme an, dass das die Sicht einer Sprachlehrerin ist. Viele Referate und Präsentationen finden aber in den anderen Fächern statt, z.B. in Geschichte oder Biologie. Dann achten die Lehrer primär auf die Inhalte ... und alle haben eine andere Vorstellung von einer gelungenen Vorstellung. Z.B. gibt es die Pro- und Contra-Powerpoint-Diskussion in unserer Schule.
Lisa Rosa (Gast) antwortete am 24. Apr, 22:45:
Nee, Musik, Geschichte und Politik ;-) In Hamburg wird aber verstärkt in allen Fächern auf die Sprache geachtet - zwecks Sprachförderung -, weil viele Migranten und insgesamt fast 25% funktionale Analphabeten - vielleicht ist das in Wien ähnlich.Ja, die ppt.-Diskussionen hatten und haben wir natürlich auch. Hier wird jedoch inzwischen allgemein so eingeschätzt, dass Präsentationsmöglichkeiten mit den neuen Medien - auch Film, Podcast, usw. - die Schüler eher zu besseren Leistungen auch in der inhaltlichen Arbeit bringt, statt wie früher befürchtet, Ersatz dafür zu sein und die Inhalte zum Verschwinden zu bringen. Geschwafel und inhaltslose Performance können die Schüler schon auch erkennen und ablehnen lernen. Ist auch ästhetische Erziehung. Aber alles braucht Zeit. Da darf man keinen vollgestopften Stoffkatalog als Hautpsache beim Lernen im Auge haben (Bulimielernen).