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cotopaxi

 
Heavy Heavy Low Low (Gast) meinte am 10. Apr, 23:28:
Sorry, aber ich halte solche Aussagen für pure Polemik.

Erstens stört mich ganz gewaltig die Verallgemeinerung, mit der hier vorgegangen wird. "Die Kinder", "unsere Kids", "wir". Ich frage mich, wie viele Kinder du wirklich kennst, von wie vielen Jugendlichen du eine Ahnung über deren Wertesystem und Weltanschauung hast. 10? 20?
Der Rest ist wohl im Hirn "geschlussfolgerte" Meinung aufgrund von Einzeleindrücken, die du einerseits im Alltag, andererseits ebenfalls durch Medien konsumierst. Wow, zwei Jugendliche unterhalten sich über den neusten Streifen auf Youporn. Das sind bestimmt die zukünftigen Vergewaltiger und Frauenmissachter, die niemals aus dem Stadium der so genannten Pubertät hinauswachsen.

Zweitens ist es ebensowenig zu leugnen, dass diese Jammerei schon seit Jahrzehnten, ja, Jahrhunderten besteht. Und jede Generation von Erwachsenen ist jedes Mal erneut der Meinung, dass es "so schlimm wie noch nie" wäre und ein neues Extrem herangereift ist - wofür es selbstverständlich immer einen neuen Sündenbock gibt. Gottlosigkeit, Rock'n'Roll, Drogen, Killerspiele.

Höchst seltsamerweise bleiben gewisse Grundwerte immer noch vorhanden. Ja, aus jugendlicher Revolution entstehen sogar Dinge wie Feminismus oder künstlerische Freiheit, die ja nicht wirklich was Schlechtes sind.
Und erneut höchst seltsamerweise bleibt nach der pubertären Phase der zu kritisierenden Jugend kein strunzdummer und werteloser Haufen an Nichtsnutzen zurück, sondern sogar eine recht annehmbare Masse an Individuen, die leider Gottes ihrerseits wiederum die nächste Generation bzw. deren Idole kritisiert. Zumindest teilweise, ich will ja nicht verallgemeinern. 
teacher antwortete am 11. Apr, 09:21:
Gewalt (in und vor der Schule), psychische und physische Krankheitsbilder, Bildungs- und Ausbildungsmängel etc. sprechen eine deutliche Sprache.

Es gibt doch klare Untersuchungen, die zeigen: Je mehr TV zu Hause, desto schlechter die Schulleistungen. Da gibt es nichts zu beschwichtigen und beschönigen.

P.S.: Ich habe rund 150 Kinder in meinen Klassen sitzen, jedes Jahr. Ich kenne ein paar mehr als 20. 
Irrelevantius (Gast) antwortete am 11. Apr, 17:06:
1. Je mehr TV je weniger Zeit zum lernen... Je mehr Computer je weniger Zeit zum lernen. TV und Computer... immer was interesanteres zu tun als zu lernen was also will mir die Studie sagen ?

2. Ich bezweifle das man Kinder dadurch kennenlernt das sie in den Klassen sitzen. Und auch auf Klassenfahrten und Feiern werden sie selten Jugendliche so erleben wie sie sind wen keine Lehrkraft in der nähe ist bzw sie in ihrer gewohnten Umgebung sind. (von den Lehrern die glauben mich zu kennen, kommen mir auf jedenfall nur die wenigsten wirklich nahe)

3. Ja die Simpsons sind die Erzieher unserer Kinder. Was ich sehr gut finde, da die Simpsons gerade ein Paradebeispiel für wertevermittelnde Sendungen sind

4. Gewalt ist nunmal absolut Menschlich. Und da die Gewalt in unseren Breitengraden erfolgreich aus dem öffentlichen Leben verbannt wurde ist nur verständlich das sie sich dadurch in den Medien manifestiert hat.

5. Ja unsere Kinder sind fett, aber können sie mir erklären was ich heutzutage davon hab länger zu rennen als es nötig ist um die nächste Bahn zu erreichen. (sehr stark überspitze darstellung um zu verdeutlichen warum es für viele Jugendliche keine Gründe gibt Sport zu treiben) 
BIA (Gast) antwortete am 11. Apr, 22:26:
1. Die Frage ist, was bringt im Endeffekt mehr: mehr TV oder mehr Lernen? Bzw., mehr passiv Konsumieren oder mehr aktiv an etwas arbeiten, den inneren Schweinehund auch mal überwinden, Wissen konstruieren und sich aneignen...oder TV. (klar gibt's gute Sendungen, aber meine Schüler schwärmen mehr von Spongebob als von hochkarätigen Dokus).
2. Auch ohne jegliche Schüler-Seelenregung mitzubekommen, generalisiere ich hier, was ich beobachte: In der Klasse versuchen sie noch eher, sich zivilisiert zu verhalten. Prügeln (oder sich besaufen) tun sie sich eher, wenn sie unter sich sind - mit Ausnahmen, natürlich. (Und irgendwann werden sie dann trotzdem groß und vernünftig. :-) )
3. Bloß die Jüngeren finden an den Simpsons gerade das Anarchische toll, nicht die "Werte", die nicht wirklich von Vornherein zugänglich sind. (Als Unterhaltung sind sie natürlich grandios, viel besser als "wertvermittelndes" Zeug ``a la "Seventh Heaven")
4. Ich halt's mit Postman und ziehe vor, Kindheit als "Schonraum" zu gestalten, in dem Gewalt nicht als quasi normal und alltäglich präsentiert wird. Ich weiß, wie mich als Kind GEwaltdarstellungen geschockt haben und finde diesen Schock und Ablehnung "natürlicher" (und wünschenswerter) als Abstumpfung.
5. Und begrüßenswert daran ist jetzt was genau? 

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