Nachtblau meinte am 11. Mär, 11:20:
Bei uns mit Zentralabitur ist das alles ein bisschen anders.
Anke (Gast) antwortete am 17. Mär, 06:57:
Was denn?
Was bitte soll mit Zentralabitur anders sein?Du bist vom Können und _Wollen_ des Lehrers abhängig. ER kennt den Lehrplan und muss es dir beibringen. Will er das auch (ich hatte genug Exemplare, die die Schüler aus Bequemlichkeit vor die Wand laufen ließen) bzw wird er dem Lehrplan gerecht, kann er das überhaupt alles, was verlangt wird? Zentralabitur ist vielmehr eine Prüfung der Lehrer geworden.
Zweck des ganzen war, die Leistungen der Schüler bundesweit vergleichen zu können. Die Realität ist aber, dass man nun sehen kann, wo die Lehrer versagt haben.
Man könnte jetzt argumentieren, dass die Schüler das ja auch selbst lernen können, aber hat der Berul Lehrer dann nicht irgendwie seinen Sinn verfehlt?
Ich habe noch das "alte" Abi gemacht, ein Durchschnittsabi auch einer Durchschnittsschule. Auch ich habe mein Studium aus verschiedenen Gründen geschmissen. Einer davon war auch, dass ich mit dem Lernpensum und den Anforderungen nicht zurecht kam. In der Schule hieß es immer, man wird auf das Studium vorbereitet aber die Schule und die Uni sind sich so ähnlich wie Rot und Grün. Zumindest war es bei mir so. Ich bin auch an dem System gescheitert. Mit Zentralabi wirds nicht besser, nur kann man da nun besser sehen, wo die Lehrer versagt haben.
stichi antwortete am 17. Mär, 13:36:
Hauptsache, die Schüler sind für nichts verantwortlich. Es ist schon sehr bequem, wenn man immer die Schuld auf irgend jemand anderes schieben kann. Auch ein guter Lehrer kann Leute nicht zum Mitdenken zwingen. Ich habe in meiner langen Laufbahn als Lehrer mehr als genug solcher Exemplare erleben dürfen, die am liebsten nur irgendetwas auswendig lernen und nichts denken wollten .
Die guten Schüler dagegen sind froh, wenn man sie zum selbständigen Denken anregt und sind auch in der Lage und Willens, etwas zu tun. Das Zentalabitur ist meines Erachtens eine gute Sache, weil es ALLE Beteiligten zwingt, sich einer objektiven Kontrolle zu unterwerfen.
Nachtblau antwortete am 17. Mär, 13:46:
Beim Zentralabitur ist nicht entscheidend, wer an welcher Schule ist, alle haben die gleiche Prüfung, und "harte" oder "lasche" Schule ist da nicht entscheidend.Ich hab das Auswendiglernen gehasst, bin aber in einem Studiengang gelandet, wo nur das gefördert wurde, es war der Horror.
teacher antwortete am 17. Mär, 14:14:
Wir haben in Öst. keine zentrale Matura, d.h. jeder Lehrer stellt seine eigenen Aufgaben - und diese sind manchmal sehr, sogar viel zu sehr den speziellen Kenntnissen der Klassen angepasst. Lehrer, die wenig weiterbringen, sind durchaus beliebt, weil sie auch wenig bei den Prüfungen verlangen (können). Strenge Schulen bereiten zwar besser auf die Unis vor, andere "verwöhnende" Schulen sind aber beliebter.
Anke (Gast) antwortete am 18. Mär, 07:19:
Nee, so leicht mache ich es mir nicht, keine Sorge!In meiner Stufe (89 Leute) gab es genau 1 Person, die zugezogen war. Die hatte auf ihrem alten Gymnasium ALLES auswendig gelernt und ist damit offensichtlich gut gefahren. Damit ist sie bei uns gescheitert, weil wir uns alles selbst erarbeiten mussten. Sie hat ihr Abi mit Hängen und Würgen geschafft.
Wir hatten einige Lehrer, die vielleicht lasch erschienen aber dafür Unterricht machten, in dem alle mitarbeiteten (weil Spaß macht) und wo am Ende noch alle das konnten, was man im Unterricht erarbeitet hatte.
Anders die Lehrer, die streng waren. Die haben ihr Ding durchgezogen, hat man Rückfragen gestellt, wurden die nicht beantwortet. Die haben seit 20 Jahren ihren Lehrplan nicht geändert, selbst die Klausuren (außer im Abi natürlich) waren immer die gleichen.
Der einzige Lehrer der streng und gut war (sprich Wissen vermitteln konnte) war irgendwann in Rente gegangen. Er hat aber auch schon überzogen ;)
Vielleicht ist das an anderen Schulen anders, bei uns war es so. Das Problem war aber auch unter den Lehrern bekannt, nur wer kann schon was an den Sachen ändern, die seit 20 Jahren unverändert waren?