Ich sitze in einer Maschine von Moskau nach Hong Kong, wo ich die Ferien verbringen will. Der Zufall (und die spaete Buchung) setzt nicht meine Reisebegleitung neben mich, sondern zwei Russinnen im heiratsfaehigen Alter. Sie haben sich noch gar nicht niedergelassen, gehen schon die Plastikbecher herum. Meine zwei Nachbarinnen gehoeren zu einer Gruppe junger Russen, die in den warmen Osten fliegen und sich dafuer mit reichlich Alkohol eingedeckt haben.
"Where are you from?", will die rassige Schwarzhaarige neben mir wissen.
"I'm from Austria", koennte ich singen.
"What are you doing in Hong Kong?", setzt sie ihren Smalltalk fort.
"We are going to Taiwan."
"You are married?", greift eine andere Russin lachend ins Gespraech ein und setzt nach ein paar Sekunden locker fort: "Don't worry, we are joking."
Ich mach' mir keine Sorgen, so rasend attraktiv sind sie wieder auch nicht ... dass mein Gehirn aussetzen wuerde. Ich checke mal die Umgebung und stelle fest: Deren Ipods sind groesser als meiner, deren Polos sind teurer als meines (D&G!) und deren Durst auch. Groesser und teurer sind deren Cognacflaschen! Neiiiin, wir trinken keinen Wodka, schenken sie mir eine paar Schluck in ihre teure Welt.
"We always spend our holidays in Venezuela, but this year we have choosen the Philippines!"
"What will you do over there?"
"Surfing! Skite, you know?"
Ich hab schon davon gehoert, liebe Russen, aber in Moskau habe ich diesen Sport nicht vermutet.
Die Aeroflot serviert ihre Kalorien, Russen und Russinnen greifen halbherzig zu, sie ernaehren sich lieber von Cognac. Dann geht das Licht in der Kabine aus, die Rollos der Boeingluken werden geschlossen ... und bald legt meine Nachbarin mehr besoffen als ausgelassen ihren Kopf auf meinen Schoss. Aber ich mach mir keine Sorgen ...
"Where are you from?", will die rassige Schwarzhaarige neben mir wissen.
"I'm from Austria", koennte ich singen.
"What are you doing in Hong Kong?", setzt sie ihren Smalltalk fort.
"We are going to Taiwan."
"You are married?", greift eine andere Russin lachend ins Gespraech ein und setzt nach ein paar Sekunden locker fort: "Don't worry, we are joking."
Ich mach' mir keine Sorgen, so rasend attraktiv sind sie wieder auch nicht ... dass mein Gehirn aussetzen wuerde. Ich checke mal die Umgebung und stelle fest: Deren Ipods sind groesser als meiner, deren Polos sind teurer als meines (D&G!) und deren Durst auch. Groesser und teurer sind deren Cognacflaschen! Neiiiin, wir trinken keinen Wodka, schenken sie mir eine paar Schluck in ihre teure Welt.
"We always spend our holidays in Venezuela, but this year we have choosen the Philippines!"
"What will you do over there?"
"Surfing! Skite, you know?"
Ich hab schon davon gehoert, liebe Russen, aber in Moskau habe ich diesen Sport nicht vermutet.
Die Aeroflot serviert ihre Kalorien, Russen und Russinnen greifen halbherzig zu, sie ernaehren sich lieber von Cognac. Dann geht das Licht in der Kabine aus, die Rollos der Boeingluken werden geschlossen ... und bald legt meine Nachbarin mehr besoffen als ausgelassen ihren Kopf auf meinen Schoss. Aber ich mach mir keine Sorgen ...
teacher - am Freitag, 4. Januar 2008, 03:18
Simon Columbus (Gast) meinte am 4. Jan, 08:23:
Tja, Manieren kann man halt nicht kaufen...Ich hoffe, die Ferien sind (bzw. waren, ich vermute, du bist bereits wieder zurück, oder?) schön. Sollte sich bei dem weiten Anflug doch gelohnt haben :)
teacher antwortete am 5. Jan, 03:23:
Im Prinzip zahlt sich jede Reise aus, weil es direkte Erfahrungen mit einer fremden Welt sind - das mag ich sehr.Manieren und Kultur, das macht einiges aus! Wie kann ich das bloss meinen SchuelerInnen klar machen. Ich denke halt - mit solchen Geschichten, oder?
gulogulo meinte am 4. Jan, 10:36:
vielleicht gibt es in moskau auch surfmöglichkeiten wie zum beispiel in münchen.
teacher antwortete am 5. Jan, 03:24:
Indoor-Surfen habe ich auch in Paris gesehen. Aber Skite noch nicht. Aber in Moskau ist fuer die Reichen alles moeglich, das haben mir die RussInnen auch erzaehlt. Stolz!
steppenhund antwortete am 5. Jan, 14:22:
Im Prinzip waren sich da Moskau und New York schon immer gleich. Für Rubel bekam man nichts, für Dollar alles.Den Stolz (auch von Neureichs) kann ich verstehen. Den gab es bei uns in den Sechzigerjahren genauso.
Die Frage ist eher, ob man mit ehrlicher Arbeit so reich werden kann, dass man sich alles leisten kann. Ich für meinen Teil verneine das. Die legalste Methode, zu viel Geld zu kommen, ist noch zu erben. Dann kann man sich aber fragen, wie die Vorfahren zu so viel Geld gekommen sind.
Ausnahmen bestätigen die Regel, doch viele Ausnahmen kenne ich nicht.
teacher antwortete am 6. Jan, 03:19:
Nein, diese Russen haben nicht nach ehrlicher Arbeit ausgesehen, sondern nach Erben unehrlichen Reichtums. Eine doppelte Schande.
amadea (Gast) meinte am 5. Jan, 15:34:
Na, die SchuelerInnen werden sich freuen am ersten Schultag - wenn du ihnen deine Blogadresse gibst.Wie das Russenkraut wohl in Russland heißt?
teacher antwortete am 6. Jan, 03:13:
Nee, nee - weder SchuelerInnen, noch KollegInnen, noch Freunde oder Bekannte - mich kennen im Netz nur 4 Leute (Familie). Aber meine Schueler kennen vieles, was ich so von meinen Reisen als Erfahrung mitnehme und erzaehle. Sie sehen dann, dass ich als Mensch ein Abenteurer bin, als Lehrer halt ein Beamter - die Kinder moegen den ersten lieber, die KollegInnen den zweiten. Das macht den Unterschied.
Sophie (Gast) antwortete am 8. Jan, 01:49:
Aber Schüler sind begabte Surfer (<- gekonnte Verknüpfung des Eintrags mit meinem Offtopic).Wenn nun die Geschichten dieses anonymen Bloggers allzu deckungsgleich sind mit denen ihres Lehrers, werden die doch eins und eins zusammenzählen können?
teacher antwortete am 8. Jan, 03:26:
Ich warte auf das coming out. Dann stelle ich aber das Bloggen ein, weil dann fuehle ich mich eingeschraenkt. Bis dahin ...
Klugscheißer (Gast) meinte am 29. Jan, 16:58:
Kite(surfen), nicht Skite.