Woo (Gast) meinte am 13. Dez, 23:16:
Richtig schlimm wird es erst, wenn die Eltern ihre missratenen Kinder auch noch verteidigen.. ich hatte kuerzlich eine Kundschaft mit ihrem ca. 8jaehrigen Nachwuchs im Buero, und dieser machte sich relativ bald daran, die Styropor-Innereien einer Rechnerverpackung zu zerbroeseln. Eine deutliche Ermahnung an das Kind hat jeweils nur wenige Sekunden gewirkt, die Kundin hat keine Anstalten gemacht, irgendwas daran zu aendern. Als ich ihr am Ende der Beratung dann wortlos Schaufel und Besen entgegengehalten habe, musste ich mich als kinderfeindlich, asozial und dergl beschimpfen lassen, weil ich mich erdreiste, von ihr zu verlangen dass sie den Dreck den ihr Nachwuchs mangels Erziehung angerichtet hat, beseitigt.Ich hoffe instaendig dass ich den Auftrag nicht bekomme.. das verzogene Blag muss ich nicht nochmal hier haben.
teacher antwortete am 14. Dez, 10:18:
1. Rechtlich (d.h. die demokratische Gesellschaft als Rechtsgeber) ist die Sache eindeutig definiert: Die Eltern tragen die volle Verantwortung für das Tun ihrer Kinder. 2. Moralisch und pädagogisch kann diese Verantwortung nicht ein zufällig Betroffener übernehmen, sondern jemand, der konsequent die gleiche Meinung vertritt (eben ein Erziehungsberechtiger), sonst wird Erziehung zu einem Zufallsprodukt.
3. Wenn ich als Lehrer mit einer Klasse in der Öffentlichkeit unterwegs bin, tritt es immer wieder ein, dass Kinder in den Verkehrsmitteln oder sonst wo anecken. Die Erwachsenen wenden sich selbstverständlich an mich, damit ich einschreite (ich habe ja auch die Verantwortung von den Eltern für die Unterrichtszeit übernommen). Ich habe es schon gewagt zu sagen: "Das sind nicht meine Kinder!" oder "Reden Sie doch selbst mit den Kindern!" - damit provoziere ich mittlere Revolutionen! Unsere Gesellschaft will nicht fremde Kinder erziehen, "das ganze Dorf" existiert nicht (mehr).
4. Ich habe in Entwicklungsländern erlebt, dass wirklich ganze Dörfer für ihre Kinder sorgen und Verantwortung übernehmen - aber das Modell ist auf unsere urbanisierte Industriegesellschaft nicht übertragbar und wird auch nicht akzeptiert.
5. Die Eltern von David hätten es nicht sehr freundlich empfunden, wenn ich als Gastgeber gleich eingeschritten wäre, besonders als Lehrer überlegt man sich das gründlich.
Lisa Rosa antwortete am 14. Dez, 17:00:
Schlimmes armes Kind!
Schauderhafte Mutter! Wie dringend braucht das Kind ANDERE Erwachsene zum Ausgleich dieser unsozialen unfähigen Bezugsperson mit voller staatlich zugewiesener Verantwortung!Die Idee mit der Kehrschaufel ist gut. Vielleicht hätte man sie dem Kind in die Hand drücken sollen? Schade finde ich, daß man bei solchen Erfahrungen immer das Kind nicht mehr mögen kann. Dabei müßte man eigentlich viel wütender auf diese "Blagen"-Mutter sein!