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cotopaxi

 
Lisa Rosa meinte am 13. Dez, 11:12:
Naklar!
Kinder sind von Geburt aus Monster und müssen erst zu echten wahren guten Menschen erzogen, zivilisiert, eingegrenzt werden. Alles bloß eine Frage der Disziplin. Das wußte man ja auch schon im 19. und 20. Jh. Mit solcher Vereinfachung kommen wir leider überhaupt nicht weiter. 
teacher antwortete am 13. Dez, 11:26:
Zwei wahre Geschichten! Eigentlich drei, weil ich die hilflosen Eltern erlebe.
Natürlich gibt es auch tausend gegenteilige Geschichten zu erzählen. 
flyhigher antwortete am 13. Dez, 11:42:
Nein, sie sind keine Monster. Aber sie entwickeln sich zu solchen, wenn Eltern ihre Verantwortung, aus diesen Kindern anständige Menschen zu machen, nicht wahrnehmen, und auf KIGA-Tanten bzw. Lehrer oder was weiß ich noch wen abschieben. Wenn das Kind alles darf und nie gemaßregelt wird (und ich kenne genügend solcher Fälle), kennt es keine Grenzen, und benimmt sich entsprechend, was zu einer Belastung seiner menschlichen Umwelt wird. Viele Eltern (wohlgemerkt, ich spreche von "viele" und nicht von "alle"!!!) sind mit der Erziehung heillos überfordert, überbehüten ihr Kind aus Verlustängsten (oder vernachlässigen es, wie es in den uns bekannt werdenden traurigen Fällen der Fall ist), was schlicht und ergreifend weder für Eltern noch für Kind gesund ist, wie wir alle wissen. Dann, wenn diese Gschrappn 14 werden, und den Eltern am Schädel sch***, heisst es "ich verstehe nicht, warum mein Kind so ist, ich hab doch immer alles für sie/ihn getan!" Dann ist das Gejammer groß. 
teacher antwortete am 13. Dez, 11:48:
Ich glaube gar nicht, dass es viele sind. Eher wenige, aber eindeutig "zu viele" und "immer mehr". Wir werden damit nicht mehr fertig, weil SCHULE ist KEIN UMERZIEHUNGSLAGER. 
flyhigher antwortete am 13. Dez, 11:53:
viele oder wenige, wie auch immer, dehnbare Begriffe. Arm sind die Kinder, die sich an nichts orientieren können, und anecken, und nicht wissen, warum. 
teacher antwortete am 13. Dez, 12:05:
Das ist die richtige Sicht: "Nichterziehen" ist auch keine Lösung. Die Kinder werden dadurch ins Out gedrängt. 
Lisa Rosa antwortete am 13. Dez, 14:20:
Kindererziehung - bloß Sache der Eltern?
Tja. Kindererziehung wird komischerweise immer als Sache der Eltern angesehen. Herr niemehrschule kommuniziert nicht mit Kindern fremder Leute, sondern wartet, ob die Eltern nicht endlich ihres Erzieheramtes walten, bis alle seine Zitronen abgepflückt sind. Selbst schuld! Warum sagt er nicht gleich bei der ersten zu dem Kind: "Ey, mach das nicht, ich will, dass sie dran bleiben!" ? Kein Wunder, daß Kinder komisch werden, wenn alle (fremden) Erwachsenen erst alles zulassen - weil sie ja nichts sagen - und sich dann aber empören, daß das Kind sich nicht benimmt, wie es sich für einen Menschen gehört, der die Spielregeln des Miteinander lebens kennt. WOHER soll bitte das Kind erfahren, daß es dem Herrn niemherschule über die Grenzen getreten ist, wenn der es nicht selbst sagt? Es geht ja nicht darum, den Kindern Grenzen zu setzen - d.h. sich einzugrenzen-, sondern darum, daß die anderen mit ihrem Kommunikationsverhalten ihre eigenen Grenzen markieren: "Hier nicht weiter, das bin ich!" Und das wird immer fleißig verwechselt.
Ich habe immer wieder erlebt, daß Erwachsene in der Öffentlichkeit im Beisein meines kleinen Sohnes zu mir sagten: "Sagen Sie mal ihrem Kinde, dass ..." Meine Antwort war immer: "Sprechen Sie selbst mit meinem Kind, wenn Sie ihm etwas mitteilen wollen!" Immer komisches Gucken als Antwort. Ist das vielleicht normal? Wenn's normal ist, d.h. üblich, dann umso schlimmer. Dann bitte nicht sich über geernte Zitronenbäumchen aufregen! 
kittykoma antwortete am 13. Dez, 14:33:
? wieso sollte ich ein fremdes kind maßregeln? wenn die eltern dabei sind, ist das aufgabe der eltern, ihren kindern beizubringen, daß ein gastgeber nicht möchte, daß man seine grünpflanze fleddert.
die eltern haben die allererste verantwortung für ihre kinder. die ist nicht delegierbar auf die umgebung und/oder den staat und seine institutionen wie z.b. die schule.
und wenn eltern solches verhalten bei ihren kindern billigen, sollten sie sich vor augen führen, welchem anpassungsdruck heranwachsende kinder ausgesetzt sind, wenn sie mit ihrer täglichen umgebung und deren anforderungen konfrontiert sind.
ein erwachsener, der sich nicht im griff hat und anderen menschen schaden zufügt, weil er es nie gelernt hat, seinen trieben und affekten einhalt zu gebieten, wird als gestört bzw. kriminell bewertet. und nicht als niedlich, authentisch und urwüchsig. 
Nachtblau antwortete am 13. Dez, 14:40:
Schonmal einem Kind im Beisein der Eltern erklärt, dass es dieses oder jenes nicht tun soll? Das finden Eltern dann gar nicht witzig. Die meisten Eltern wünschen keine Einmischung in die Erziehung. Also sollen sie sich bitte auch darum kümmern, dass ihre "lieben Kleinen" anderen Menschen mit ihrem Verhalten nicht auf den Keks gehen. 
flyhigher antwortete am 13. Dez, 14:56:
Danke Nachtblau, das wäre jetzt genau meine Antwort gewesen. Wenn man ein fremdes Kind maßregelt, nehmen in der Regel die Eltern dieses Kindes es sofort in Schutz und erklären einem, man soll gefälligst nicht so sein, es ist doch nur ein Kind!!!! Den Teufel werd ich tun, fremde Kinder zu maßregeln!
Und ja, verdammt noch mal, es liegt in der alleinigen Verantwortung der Eltern, ob ein Kind zu einem verantwortungsvollen Erwachsenen heranwächst oder nicht! 
Lisa Rosa antwortete am 13. Dez, 15:04:
Was ist Erziehung?
Wenn ihr nicht mit den Kindern oder auch den Eltern kommuniziert, dann ist es doch kein Wunder! Und es geht doch nicht um Maßregelung, wenn ich einem Kind (was es doch noch nicht wissen kann) oder einem erwachsenen Menschen, die auch nicht immer alle wissen, wo sie aufhören und der andere Mensch anfängt, erkläre, dass hier MEINE Grenze ist. Was ist denn da so schwierig dran???? 
flyhigher antwortete am 13. Dez, 15:09:
Ich habe einen ganz speziellen Fall in meiner Umgebung. Wenn ich mit diesem Kind alleine bin, läuft alles wunderbar. Dann ist der Bub lieb, dann kann ich ihm auch mitteilen, tu dieses nicht, sag jenes nicht, das hast du jetzt aber gut gemacht...
Sobald die Eltern dabei sind, und ich "tu dieses und jenes nicht" sage, wird mir vorgeworfen, ich würde dem Kind keinen Freiraum lassen, man dürfe Kinder nicht so einschränken da man ihnen sonst die Phantasie und den Lebensraum nehme, etc. Ich sehe nicht ein, warum dieses Kind meine Grenzen überschreiten darf. Ich sehe aber auch nicht ein, warum ich mich mit den Eltern in eine äußerst fruchtlose Diskussion begeben sollte. Sie verstehen meinen Standpunkt nicht, ich verstehe ihren nicht. Ich warte nur darauf, bis dieses Kind größer wird, er tut jetzt schon, was er will, ich bin gespannt, wie das werden wird, wenn er erst in die Pubertät kommt. 
Nachtblau antwortete am 13. Dez, 15:36:
Sollten Eltern nicht von selber wissen, dass es dem Gastgeber wohl eher nicht gefallen wird, dass der Zitronenbaum seine Zitronen verliert? Die sollten nämlich schon soviel Einfühlungsvermögen haben, um die Grenzen der anderen Menschen zu kennen und ihre Kinder darauf hinzuweisen. 
alexius antwortete am 13. Dez, 15:53:
@ flyhigher:Da werfen sich jetzt aber ein paar Fragen auf.
Nämlich
1.)warum wünschen Sie den Eltern und dem Kind, dass es Probleme kriegt? Nur damit Sie Recht gehabt haben? Ich weiß schon, Sie haben es nicht ausdrücklich so geschrieben, es schwingt aber unterschwellig mit.
2.)Glauben Sie, dass Sie mit diesem Kind auch so harmonisch umgehen könnten, wenn Sie es 24h, eben als Eltern, betreuen müßten? 
flyhigher antwortete am 13. Dez, 16:12:
@ alexius
ad 1) natürlich wünsche ich niemandem die Pest an den Hals, aber ich weiss doch, wie ich selber war. Ich wurde von den Großeltern aufgezogen, hatte mehr oder weniger keine Maßregelung, und habe meinen Eltern respektive meiner Mutter in der Pubertät auf den Kopf gespuckt. Und kenne das nicht nur von mir, sondern auch von Beispielen in meiner Umgebung.
ad 2) Ich wollte bis zu meinem 30igsten Lebensjahr partout keine Kinder, aus dem Grunde, dass ich mich unfähig sah, ein Kind zu erziehen, und mir dieses Kind leid getan hätte. Da ich zwischenzeitlich wesentlich reifer geworden bin, meine innere Mitte gefunden habe sowie meinen Selbstwert und den Wert anderer Menschen erkenne und anerkenne, würde ich mich für erziehungsfähig halten. Auf dem 2. Blatt Papier steht aber dann, dass ich Hilfe benötigen würde, denn ich würde damit nicht zurecht kommen, 24 Stunden 365 Tage im Jahr mich mit diesem Kind auseinanderzusetzen, ob nun im Guten oder im "Bösen"... (Sie wissen schon, wie ich das meine...)

Soweit also mein Seelenstrip... wenn ich hier schon so vehement eine Meinung vertrete, gebe ich auch gerne meine Gefühle zu diesem Thema preis - voilà! 
alexius antwortete am 13. Dez, 16:38:
Danke für den Seelenstrip ;-)
ad1) ich kenne ja weder die Eltern noch das Kind, und vielleicht haben Sie ja verdammt Recht mit Ihrer Prognose...Leider...Ich wollte nur mal Ihrer Motivation nachspüren...;-)

ad2) Tja, wer benötigt schon keine Hilfe? Gerade dass Sie sich das eingestehen, macht Sie a) sympathischer und b) meiner Meinung nach noch geeigneter ein Kind gut "hochzubekommen".
Sie müssen sich ja auch nicht 24 Stunden, 365 Tage mit Ihrem Kind beschäftigen. Setzen Sie es doch einfach vor den Fernseher...den Babysitter der Nation...Nein, um Gottes Willen!, nur ein Witz. :-)

Ich kenne niemanden der in der Kindererziehung nicht Fehler macht, aber die schlimmsten Fehler sind es als perfektes Elternwesen einen perfekten Menschen erziehen zu wollen, sich gegenüber dem Kind keine Schwächen einzugestehen, und zu guter Letzt - mein absolutes Credo - nicht authentisch zu sein. (Wasser predigen - Wein trinken, das fällt einem bei den eigenen Kindern irgendwann immer auf den Kopf. Meistens schmerzhaft.) Darum erziehen ja auch oft die Kinder die Eltern, genauso wie umgekehrt.

Alles in allem wünsche ich Ihnen, dass Ihr Kinderwunsch in Erfüllung geht, denn ich denke Sie würden das schon hinkriegen ;-), und da die Monogamie Ihre Berechtigung vor allem in der Kinderaufzucht (ein schreckliches Wort, mir ist nur jetzt kein anderes eingefallen) hat, wünsche ich Ihnen halt noch einen Partner und zukünftigen Papa gleich dazu! 
flyhigher antwortete am 13. Dez, 16:43:
Hey dankeschön! Das hat mir jetzt ein kräftiges Lächeln auf mein Gesicht gezaubert. Mal sehen, was die Zukunft bringt ;-) Vielleicht ja einen Mann mit vorhandenem Kind??? ;-) 
lillybet antwortete am 14. Dez, 16:40:
wenns nur immer so leicht wäre...
maßregelt man fremde kinder, setzt man sich gar schnell in die nesseln, zumindest bei manchen eltern. sagt man zu einem kind in der straßenbahn: bitte schrei nicht so laut, ich bekomme kopfschmerzen! kann es einem schon mal passieren dass einen giftig funkelnde mutteraugen anblitzen, frei nach dem motto: vergreif dich hier nicht verbal an meinem kind. das erzieh immer noch ICH! 
BIA (Gast) antwortete am 14. Dez, 23:17:
Passt dazu...
Zwei weitere Schulgeschichten, die auch erklären, warum (disziplinäre( Probleme dank der Eltern oft nicht leicht zu lösen sind:
1. Zwei Schüler schummeln sich durch eine an sich geschlossene, aber nicht vollständig schließende Schiebewand in den abgeschlossenen Musikraum und spielen Schlagzeug. Die Muter meint, man solle sich nicht so haben, schließlich sei es doch zu begrüßen, dass die Kiddies freiwillig Musik machen und überhaupt wisse doch jeder, dass die Schiebewand nicht ganz schließt und deshalb sei der Raum nie wirklich offiziell abgeschlossen. Auf die Frage, ob sie in die Wohnung ihrer Nachbarin einsteigen würde, wenn die Terassentür offenstünde meinte sie, das wäre was völlig anderes...
2. Kind hat 4 auf Test. Elternteil erscheint in Sprechstunde mit folgenden Worten: "Mein Kind hatte in der Grundschule immer nur Einser. Das kann doch nicht sein, dass er hier eine Vier hat. Ich erwarte schon, dass Sie die Note ändern."

??? 
teacher antwortete am 15. Dez, 20:31:
Das sind typische Beispiele, wo auch schulintern die Meinungen gleich auseinandergehen würden. "Was ist schon Schlimmes passiert" vs. "Wehret den Anfängen". Wir haben auch hier keine eindeutig richtige Antwort. Pädagogik ist ein sehr schwammiges Konstrukt. 

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