walküre meinte am 30. Okt, 14:44:
Sie
sprechen mir aus der Seele. "Unser" Kindergarten hätte von der Qualität her locker mit einem privaten mithalten können, aber danach wars vorbei. Glücklicherweise war ich während der Volksschulzeit meiner Tochter selbstständig - andernfalls wäre sie mir vor die Hunde gegangen, und ich mache mir auch keine Illusionen mehr darüber, dass ich während ihrer Gymnasialzeit guten Gewissens einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen kann.Kennen Sie übrigens "Der Preis des Glücks" von Iris Radisch ?
teacher antwortete am 30. Okt, 18:39:
Luxus
Ich war auch mit dem Kindergarten nicht immer glücklich. Zu wenig flexibel, zu tantenhaft.@ "Zeit"-Artikel: Scharf überzogen formuliert, aber in der Grundtendenz korrekt.
P.S: Ich selbst habe als Lehrer mit fast frei gestaltbaren Nachmittagen (Arbeit am Abend und Wochenenden!) und einer halbtags arbeitenden Ehefrau Glück gehabt und meine Kinder geborgen aufwachsen gesehen (und erlebt). Ein Viertel meiner Lebenszeit habe ich den Kindern nicht geopfert, sondern gerne gewidmet. Diese Zeit war Luxus!
steppenhund antwortete am 30. Okt, 20:28:
Meine Frau, eine Diplomkrankenschwester, blieb während der Kinderzeit zuhause. Das ging, weil ich a) gut verdiente, und b) wir auf vieles verzichteten. Denn mit drei Kindern tut man sich als Alleinverdiener, wenn man nicht gerade der Boss der Deutschen Bank ist, doch schwer.Aber im Endeffekt hat es sich ausgezahlt. Bei uns fielen die Großeltern aus, da diejenigen, die vielleicht gut hätten mitspielen können 1050 km entfernt wohnten.
Aber sonst stimme ich der obigen Meinung uüber die drei-Generationen-Familie zu. Das könnte ein Lösungsansatz sein.
walküre antwortete am 30. Okt, 20:40:
Was
Großeltern anbelangt, tendiere ich zu einiger Skepsis. Das funktioniert nur, wenn die Großeltern abgeklärte Menschen sind, die noch mitten im Leben stehen, welche darüber hinaus zu den eigenen Kindern eine liebevolle Beziehung pflegen und denen nichts ferner liegt als Machtspielchen. Ich kenne diese Variante und weiß, dass sie wirklich gut klappt, habe aber auch anderes gesehen (von mir selber rede ich erst gar nicht) und dabei hautnah miterlebt, wie man kleinen Kindern einen ordentlichen Knacks verpassen kann.
steppenhund antwortete am 30. Okt, 21:46:
Deswegen ging es ja mit den anderen Grosseltern nicht, sprich mit meinen Eltern. Mein Vater wäre schon ok gewesen, aber meine Mutter hätte -in bester Absicht und größtem Unverständnis - unsere Erziehung torpediert.es mag sein, dass wir ein bisschen eigen sind, wenn wir für Kinder den Fernseher ablenken, doch der Erfolg war ja nicht zu leugnen. Meine Mutter allein mit den Kindern? Fernseher an: "Schau wie schön, das kann ihnen doch nicht schaden." Aber das war nur ein Reibungspunkt.
Simon Columbus (Gast) antwortete am 30. Okt, 22:51:
@ Steppenhund:Die erwähnte Entfernung zwischen Eltern und Großeltern muss in unserer Welt fast grundsätzlich mit einbezogen werden. Deshalb müsste man quasi "tauschen" - muss immer alles über (biologische) Verwandtschaft laufen?
Nachtblau antwortete am 30. Okt, 22:52:
Blut ist immer noch dicker als Wasser
Simon Columbus (Gast) antwortete am 30. Okt, 22:58:
... weil die Gehirne kleiner sind als die Herzen.Wenn Tradition über Verstand und Faulheit über Logik siegen, nennt man das Konservativismus. Und der bestimmt das menschliche Handeln leider viel zu oft...
Nachtblau antwortete am 30. Okt, 23:26:
Was hat familiäre Zuneigung und Vertrauen innerhalb der Familie mit Konservativismus zu tun? Ich für mich kann behaupten, dass ich auf meine Familie zählen kann. Bei Freundschaften ist da schon recht schnell Schluss. Und um fremden Menschen meine Kinder anzuvertrauen, da kann ich sie dann auch in die Krippe schicken, das ist dann in etwas das selbe.
steppenhund antwortete am 31. Okt, 00:22:
@Simon Columbus
Das ist eine gute Idee!
steppenhund antwortete am 31. Okt, 00:22:
@Simon Columbus
Das ist eine gute Idee!
Simon Columbus (Gast) antwortete am 31. Okt, 00:35:
@ Nachtblau:Dann bist du in einer schönen Situation - anders als viele, leider.
Und was das mit Konservativismus zu tun hat? Es stellt sich die Frage, ob du deinen Eltern vertraust, weil sie deine Eltern sind - oder weil sie Eigenschaften mitbringen, die dieses Vertrauen erzeugen.
Jemanden zu vertrauen, weil er in einer bestimmten Position ist, ist konservativ. Leider verursacht dieses seltsame "Urvertrauen" in seiner nicht logisch zu begründenden Existenz häufig problematische Konstellationen. Ob das nun Bürger sind, die einfach nicht glauben wollen, dass auch Politiker Fehler machen oder Eltern, die an ihrem Kind nicht schlechtes sehen können...
Simon Columbus (Gast) antwortete am 31. Okt, 00:36:
@ steppenhund:Nicht meine. Einige Gemeinden haben bereits Projekte, in den Rentner in die Kinderbetreuung eingebunden werden, etwa in Form von Patenschaften.
Nachtblau antwortete am 31. Okt, 03:04:
Ich kanns nicht anders sagen: so ein Unsinn.
Simon Columbus (Gast) antwortete am 31. Okt, 03:56:
Nein, logische Auffassung eines gefühlsbesetzten Themas.Kannst du meine Aussage widerlegen?
walküre antwortete am 31. Okt, 12:29:
@nachtblau
Was ist "ein Unsinn" ? Mich würde nämlich ebenfalls Ihre Antwort auf Simons Frage interessieren.Im übrigen reagiere ich hochgradig allergisch auf die Phrase "Blut ist dicker als Wasser", und zwar deshalb, weil ich diese Worte bis jetzt ausschließlich aus dem Munde von Leuten gehört habe, die glaubten, aufgrund ihrer familiären Position eine unanfechtbare Vormachtstellung zu besitzen, von deren Rechten sie auch reichlich Gebrauch gemacht haben - mit den Pflichten hatten sies dann aber doch nicht so. Ich für meinen Teil käme niemals auf die Idee, meiner Tochter gegenüber diesen Satz zu verwenden, weil ich um meiner selbst geschätzt werden will und nicht, weil ich mehr oder weniger zufällig eine der biologischen Vorfahren meiner Tochter bin.
Vor etlichen Jahren hat Faith Popcorn prognostiziert, dass eine gesellschaftliche Entwicklung eintreten wird, die sie als "Clanning" bezeichnet und bei der familiäre Bindungen hinter frei gewählte Beziehungen zurücktreten, die sich wiederum aus gemeinsamen Interessen und Zielen heraus bilden. Könnte im Laufe des kommenden Jahrzehnts auch bei uns Realität werden und würde auch manche neue Aspekte der Kinderbetreuung mit sich bringen, denke ich.
Nachtblau antwortete am 31. Okt, 13:53:
Nun ja, liebt man denn sein Kind aus rein rationalen Gründen? Wohl eher nicht, weil ein kleines, egoistisches Etwas, das schreit, das man ständig füttern muss und dessen Windeln man wechseln muss kann man wohl rein aus Rationalität heraus nicht lieben, mögen, oder was weiß ich was. Im Normalfall tut mans trotzdem, weil die Natur Sachen wie Kindcheneffekt, Hormonausschüttungen und was weiß ich nicht noch alles erfunden hat, damit man eben nicht rational denkt bei der Aufzucht von Kindern. Davon hat auch der liebe Herr Columbus und du, liebe Walküre, profitiert, weil sonst wären wir als Menschheit schon ausgestorben, als der Mensch noch auf den Bäumen saß.Ob hier irgendjemand allergisch auf etwas reagiert ist mir auch egal, ich sehe Familie als großen Vorteil an, und zwar für alle, die in ihr leben.
Und von Leuten, die Familienliebe und Zusammenhalt als hirnlos abstempeln, brauch ich auch nicht viel halten. Wozu "Herzlosigkeit" führen kann, sieht man nämlich in unserer Gesellschaft sehr schön, da zählt nur der persönliche Profit, und alles andere ist egal. Da bin ich dann doch lieber hirnlos, als sozial verarmt. Verhütet doch dann bitte, aus Vernunft, solche Kinder mag ich nämlich in der Schule nicht unterrichten.
MfG.
walküre antwortete am 31. Okt, 14:15:
Sie haben
eine seltsam trotzige Art der Argumentation, die für mich darauf schließen lässt, dass Sie selber (noch) keine Kinder haben und sich auch beruflich noch in der Ausbildung bzw. im Studium befinden. Und bei den Formulierungen "ein kleines, egoistisches Etwas, das schreit, das man ständig füttern muss und dessen Windeln man wechseln muss kann man wohl rein aus Rationalität heraus nicht lieben, mögen, oder was weiß ich was" und "Aufzucht von Kindern" schauderts mich einfach nur.
Apropos: Erklären Sie mal einem misshandelten und/oder vernachlässigten Kind, dass es ein großer Vorteil ist, in seiner Familie zu leben.
Nachtblau antwortete am 31. Okt, 14:27:
Ich kann nichts dafür, dass es menschliche Volltrottel gibt, die sich nicht um ihren Nachwuchs kümmern. Ich hab das anders erlebt und beigebracht bekommen.
mammarazzi antwortete am 1. Nov, 19:50:
ein glück...
dass meine kinder nicht solche lehrer hatten...