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cotopaxi

 
planeten (Gast) meinte am 26. Okt, 12:00:
Und was schlägst Du vor?
Der eine hat Geld für ein Auto, dass er streng genommen gar nicht braucht. Der andere eben nicht. Das es bei letzterem aber anscheinend auch an wirklich nötigen Dingen fehlt, ist wirklich traurig. Andererseits finde ich gut, dass der Junge Eigeninitiative zeigt und was dagegen unternimmt.

Viel schlimmer finde ich es allerdings, wenn relative Armut zur Perspektivlosigkeit und einem niederen Selbstwertgefühl führt. Ist das bei dem Jungen mit den Maroni so? Das scheint eher nicht so zu sein, denn sonst hätte Dich seine Aussage nicht so überrascht.

Was habe ich letztens in der Zeitung gelesen: Ärmere Kinder haben schlechtere Perspektiven, weil deren Eltern sich bereits aufgegeben haben und die Kinder diese Einstellung übernehmen.

Darin sollte man investieren, den Leuten klarzumachen, das Geld nicht alles ist und das man auch was wert ist, wenn man nicht das neueste Auto, Klamotten etc. hat.

Es wird immer Leute geben, die weniger haben als die anderen. Nur sollte keine verhungern müssen, aber selbst damit tun wir uns imemr noch schwer. 
teacher antwortete am 26. Okt, 12:17:
Es reicht einfach nicht, Leute aus unterschiedlichsten Schichten in denselben Schulen zusammen zu fassen, wenn sie einkommensmäßig völlig getrennt bleiben. Sie gehen nach dem Unterricht in andere Lokale, ziehen sich anders an, verbringen ihre Zeit bei anderen Sportarten etc. - sie bleiben eigentlich getrennt!
Jetzt glauben Politiker, dass man über die Schule Integration betreiben kann (weil das nichts kostet). In Wirklichkeit braucht es finanzielle Umverteilung (das wollen aber neoliberale Leute nicht), um die Kinder der Unterschicht in höhere Schulen und Unis zu bekommen (bzw. um schlecht verdienende Ausländer zu integrieren). Das will ich am konkreten Beispiel zeigen. 
MissBlubb (Gast) antwortete am 26. Okt, 15:13:
Uni können sich Schüler aus ärmeren Familien mittlerweile ja kaum leisten, außer sie arbeiten ununterborchen.
Die Studiengebühren machens so einigen schwerer auch Normalverdienenden...
Das Ziel: Bildung nur den "Reichen"? Und dann von Intergration sprechen... 
teacher antwortete am 26. Okt, 15:27:
Angeblich wirken Stipendien ausgleichend, aber eigentlich ist der wachsende Einkommensunterschied zwischen den immer besser verdienenden Führungkräften und Selbständigen auf der einen Seite und den stagnierenden und rückgängigen Einkommen der Mittel- und Unterschicht auf der anderen Seite als soziales Sprengmittel.
Die Schule soll das wieder gut machen. Lächerlich! Schaffen wir nicht.
Leider glauben diesen Unsinn viele Leute. Realistisch ist, dass diese Kinder unterschiedlicher sozialer Herkunft zwar in die gleichen Schulklassen gehen, aber weiter in ihren Sozialklassen bleiben. 
MissBlubb (Gast) antwortete am 26. Okt, 19:45:
Wobei die Integration auf Gymnasien immerhin besser funktioniert als auf anderen Schulen, ist zumindest mein Eindruck. Natürlich nicht so gut, wie die da oben das gern hätten bzw. sich vorstellen, aber immerhin...
Und das "angeblich" im Bezug auf Stipendien triffts wohl ganz gut... die gibts ja auch nicht für jeden. 
Simon Columbus (Gast) antwortete am 27. Okt, 02:31:
Auf den Gymnasien ist der Bodensatz natürlich schon ausgesiebt.

Wenn man's ganz hart formuliert, ist das bildungspolitische Eugenik: Wir bilden die noch besser aus, die gute Vorkenntnisse haben. Und das sind nunmal - gerade in Deutschland - besonders die, deren Eltern bereits entsprechende Eigenschaften mitbringen. 
teacher antwortete am 27. Okt, 13:46:
@MissBlubb:
Wir haben im Gymnasium Kinder aus den reichen Familien und auch Ärmere (z.B. von Zuwanderen), die nebeneinander in den Klassen lernen und leben, sie kommen aus bildungsinteressierten Schichten. Sie bleiben aber trotzdem (ökonomisch) getrennt (s.o.).

Unser Schulsystem reproduziert sicher die Schichtung, aber das ist geringer als in anderen Sozialsystemen (z.B. Freizeitbereich, Partnersuche etc.). Der Zugang zum Gymnasium steht allen frei, die bildungswilligen Familien stammen eher als schon gebildeten Schichten, aber auch aus vielen aufstiegswilligen Zuwanderern. Die Unwilligen kommen zu uns weniger bzw. werden von uns schnell wieder abgestoßen. 

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