walküre meinte am 10. Okt, 08:59:
Bei diesem Thema
kämpfe ich immer mit mir selber, weil ich Gras nicht grundsätzlich als Schreckgespenst sehe; ich persönlich halte nicht viel von Drogen jedweder Art (Alkohol und Nikotin zählen in meinem Leben zur Sparte "Genußmittel", die - wie der Name schon sagt - nicht für exzessiven Gebrauch gedacht sind), weil die meisten Konsumenten sie verwenden, um vor sich selber davonzulaufen (Beispiel: Statt sich die Ursachen für die eigene Schüchternheit bewusst zu machen und an der Bewältigung des Problems zu arbeiten, schüttet man sich lieber zu, weil dann die Schranken fallen, ohne dass man in sich gehen muss; in einer Drucksituation wird gekifft, weil man dann alles relaxter sehen kann usw.). Hinzu kommt, dass es bei uns keine "Drogenkultur" gibt, weil Gras & Co. hierzulande in keine anerkannten gesellschaftlichen Rituale eingebunden und überdies illegal sind. Ich kenne einige Leute, die während der Schul- und Studienzeit regelmäßig gekifft haben, jedoch keineswegs auf andere Drogen umgestiegen sind; um zu harten Drogen zu wechseln, braucht es sicher mehr als Neugier auf Verbotenes. Auf meiner Lese-Wunschliste steht übrigens ein Buch, welches sich mit genau dieser Thematik befasst; es hat den Titel "Warum Huckleberry Finn nicht süchtig wurde" und geht davon aus, dass ein maßgeblicher Schlüssel der Drogenproblematik bei der Frage zu finden ist, ob Kinder ihre Fantasie ausleben können oder nicht.