walküre meinte am 2. Okt, 18:06:
Mit meiner Tochter
(3. Klasse Gymnasium) habe ich jetzt eben über diese Thematik gesprochen. Aus ihrer Sicht sieht es so aus, dass erstens nur Aufgaben aus den Übungsheften (die somit allen bekannt sind) bzw. aus vorher verteilten Zetteln an der Tafel abgefragt werden und zweitens in ihrer Klasse niemand bevorzugt wird. Sie meint weiters, dass in allen Fächern mehr Mädchen als Jungen aufzeigen; ob dann Mädchen drankommen oder Jungs aufgerufen werden, hängt sowohl vom Lehrstoff als auch von der Aufmerksamkeit der Schüler ab. Wenn der Lehrstoff schwieriger ist, werden eher Schüler/innen aufgerufen, bei denen der/die Unterrichtende weiß, dass sie mitlernen und zum Unterricht beitragen, ansonsten werden manche Jungs deshalb öfter aufgerufen als andere, weil sie sich am Unterricht nicht nur lediglich periphär beteiligen, sondern diesen auch massiv stören.Was mich anbelangt, kann ich mich an Bevorzugungen und Benachteiligungen wegen des Geschlechtes nicht erinnern - mit einer Ausnahme: Der Matheprof, der der Meinung war, Frauen sollten sich besser den drei K's (Kinder - Küche - Kirche) widmen und mich - ohnehin nicht übertrieben mathebegeistert - demzufolge in Mathe durchrauschen ließ. Die nicht bestandene Nachprüfung traf mich insofern nicht allzu schwer, als dass das restliche Zeugnis durchwegs in Ordnung war (keine Vierer). Der gute Mann war dann aber ohnehin nicht lange an dieser Schule.
teacher antwortete am 2. Okt, 18:10:
Das Beste, was ein Schüler sagen kann: "Mir sind keine Unterschiede aufgefallen."Das Problem: Viele erinnern sich an ihre eigene Schulzeit zurück und nehmen nicht wahr, dass sich das System Schule grundlegend gewandelt hat. Wenn bloß alle gesellschaftlichen Bereiche nur annähernd so emanzipiert wären wie die Schulen!
walküre antwortete am 2. Okt, 18:46:
Dem
schließe ich mich, sowohl was Schüler als auch Lehrer betrifft, an. Ein paar Querköpfe (nicht Querdenker !) gibt es dort wie da immer, das wird sich auch nicht ändern; solange mindestens 80% der Lehrerschaft und der Schüler in Ordnung sind, kann man die restlichen bis zu 20% in Kauf nehmen - Daumen mal Pi gerechnet.
Milan (Gast) antwortete am 3. Okt, 01:30:
Die direkte bevorzugung mag nicht vorhanden sein aber die indirekte ist es bestimmt. Solange die Schule bestimmte Themen vorgibt, bestimmte methoden vorgibt usw gibt es indirekt eine bevorzugung.Ich habe bei verschiedenen gelegenheiten bemerken duerfen wie sonst eher "faule" jungs richtig aufbluehten als es daran ging etwas zu tun was sie interessierte und sie dabei mehr lernten als sie sonst gelernt haben. Das was sie machten waere wohl nichts fuer maedchen genauso wie das was aktuell gefragt und angeboten wird nichts fuer jungen ist...