walküre meinte am 18. Sep, 08:44:
"Die Idee, dass Kinder von Natur aus nichts anderes im Sinn haben als Neues in sich hineinzusaugen, bis ihr Gehirn raucht, hält der Realität nicht stand." Jein - man muss zwischen den Altersgruppen differenzieren, davon bin ich überzeugt. Kinder bis zu einem Alter von etwa 7 bis 8 Jahren haben ein unglaubliches Aufnahmepotential, gepaart mit einer riesigen Neugier. Wenn dieses Potential gefördert wird (und ich meine hier nicht mit Terminen vollgepackte Nachmittage für Dreijährige, denen die Eltern alles aufhalsen, was sie für Förderung halten - sofern sich damit renommieren lässt), und zwar in einer Form, die auf bestimmte Talente und Vorlieben des Kindes abzielt und überdies behutsam Neues anbietet, wachsen Kinder zu vielseitig interessierten Wesen heran, denen Lernen durchaus Freude macht. Dass der Lern- und Lehrstoff auch interessant dargeboten werden sollte, steht außer Frage. Womit wir bei den Black Learners angelangt wären ...
teacher antwortete am 18. Sep, 15:15:
Man macht dem System Schule gerne zum Vorwurf, dass es den Wissensdurst, die Neugierde bzw. das Lerninteresse der Kinder umbringe. So als würde man einem Restaurant vorwerfen, dass es den Hunger ruiniere!Wir sollten einfach zur Kenntnis nehmen, dass viele Dinge in der Schule nicht aus Freiwilligkeit und innerem Drang der Schüler passieren können, dass Schüler(innen) und Lehrer(innen) immer wieder vom System zur Arbeit angespornt werden müssen.
Natürlich funktioniert positive Motivation besser als Zwang, aber den Ablenkungsmöglichkeiten, die eine gut funktionierende Freizeitwirtschaft den Kindern bietet, können wir nicht Paroli bieten. Wer die Wahl hat zwischen Vokabellernen und Computerspielen, wird zwangsläufig dem Lustvolleren erliegen. Da kann er noch so alt oder jung sein.
walküre antwortete am 18. Sep, 16:24:
So sehe
ich das ehrlich gesagt nicht (auf den letzten Absatz bezogen), denn - wie in meinem obigen Kommentar bereits angemerkt - die Wurzeln für die Lernbereitschaft aus eigenem Interesse (wie unten steht: intrinsisch) liegen in der frühen Kindheit. Außerdem gibts da noch ein schauriges und fürchterlich altmodisches Wort, und das heißt "Selbstdisziplin" ! Das Leben verläuft nicht ausschließlich nach dem Lustprinzip, das wissen wir - und dieses Wissen sollten wir tunlichst unseren Kindern vermitteln, auch wenn dies manchmal mehr als mühsam ist.
teacher antwortete am 18. Sep, 19:11:
Ich höre viel, viel öfter "das Leben genießen" und "nur einmal jung" als "diszipliniert arbeiten" und "fleißig lernen". Nämlich auch von den Eltern!
walküre antwortete am 18. Sep, 19:32:
Es ist dumm,
zu glauben, dass das eine das andere ausschließt ...
teacher antwortete am 18. Sep, 19:57:
Es ist eine andere Grundeinstellung.