Stefanie (Gast) meinte am 10. Jun, 10:16:
Hallo,ich finde es gut, dass dieses Thema hier angesprochen worden ist.
Ich habe nach der Grundschule ab der 5. Klasse eine Gesamtschule (Kombination aus Gymnasium, Real- und Hauptschule) besucht. Dort hätte man auch noch das Abitur machen können.
Das Abi wollte ich auch machen, jedoch auf einer anderen Schule, da ich bereits einen Schwerpunkt im Bereich Wirtschaft / Verwaltung legen wollte, da ich wusste, dass ich später in diesem Bereich arbeiten wollte. In dem Moment, wo ich dies in der Schule bekannt gegeben habe (ich habe mich dort ja nicht zur Oberstufe angemeldet), versuchten mich die Lehrer vom Gegenteil zu überzeugen, ich solle doch dableiben, die Gesamtschule wäre viel besser für mich, etc. Im Großen und Ganzen haben mir die Lehrer dann fast ein halbes Jahr lang erklärt, dass wäre eine falsche Entscheidung und nicht gut für mein weiteres Leben, etc. Dieses halbe Jahr war nicht wirklich schön in der Schule.
Einzig mein Lateinlehrer (der in der 5. bis 8. Klasse auch mein Klassenlehrer war), sagte mir auf der Zeugnisübergabe, dass der Wechsel für mich wohl besser wäre.
Nach dem Abi traf ich einige Zeit später eine ehemalige Mitschülerin in der Berufsschule wieder, da wir beide den selben Berufe erlernten. Während sie in der Schule früher immer besser war als ich, war mein Abischnitt etwas über eine Note besser als ihrer. Auch half mir mein Vorwissen jetzt auch in der Berufsschule, so dass ich in der Zeit, wo wir zusammen in einer Klassen waren doch viel besser war als sie. (Die Berufsschule hatte ich mit der Note 1 abgeschlossen, die Ausbildungsprüfung selbst habe ich mit einer sehr guten 2 (1 Punkt an der 1 vorbei) abgeschlossen.)
Für mich war dies wieder eine Bestätigung, dass die Entscheidung, die Schule zu wechseln eindeutig besser war. Schade, dass dies damals nur ein Lehrer zugeben wollte / konnte.
teacher antwortete am 10. Jun, 20:32:
Hast Du einmal rückgefragt, warum dir die Lehrer abgeraten haben? Das wäre doch für beide Seiten interessant ... und für mich auch.
Stefanie (Gast) antwortete am 11. Jun, 20:20:
Der Grund, weshalb mir wirklich abgeraten wurde vom Schulwechsel war, dass die Gesamtschule einfach versucht hat, ihre Oberstufe voll zu bekommen. In der 5. Klasse haben wir mit 5 Klassen mit je 30 Schülern begonnen. Ende der 10. Klasse waren dann in allen Klassen nur noch ca. 20 Schüler. Es wurde dann schon knapp die Mindestanzahl für die Oberstufe (30 Schüler) zusammen zu bekommen, damit in der Oberstufe auch vernünftige Kurse gebildet werden konnten. Da ich ja grundsätzlich auch Abi machen wollte wurde halt versucht, mich für die Schule zu gewinnen, quasi als Absicherung für die Oberstufe.
Das es Probleme gibt, immer genug Schüler für die Oberstufe zu gewinnen, wurde schon ab der 9. Klasse immer wieder erwähnt, damit bloß alle an der Gesamtschule Abitur machen. Zur Oberstufe ist halt keiner mehr auf die Gesamtschule gewechselt sondern eher auf das nahe Gymnasium im Nachbardorf.
teacher antwortete am 14. Jun, 20:43:
Ich finde diese "Beraterpraxis" verantwortungslos.Es erinnert mich an eine Zeitung, die jeden Tag 40 Seiten füllen muss - egal ob es Wichtiges zu berichten gibt oder nicht.
Bloß füllen wir Klassen mit Kindern, mit manipulativen Methoden. Ich habe damit ethische Probleme.