PeZwo meinte am 9. Jun, 19:21:
Ist die Auswahl der Ausbildungsrichtung abhängig von der jeweiligen Begabung nicht ohnehin ein Elternjob? Dann wäre es ja ok, wenn die Schulen sich sozusagen anbieten. Oder habe ich deinen Beitrag falsch verstanden?
teacher antwortete am 9. Jun, 19:31:
Im Prinzip entscheiden Eltern und Kinder, klar. Aber wir beeinflussen beide massiv nach falschen Kriterien. Weil wir unsere eigenen Interessen in den Vordergrund schieben (müssen), statt die Interessen der Kinder zu vertreten.
PeZwo antwortete am 9. Jun, 19:38:
Idealistisch gesehen hast du recht.Pragmatisch gesehen ist eine Schule damit nicht schlechter als wie die ganze Wirtschaft, wenn sie auf ihre Existenzberechtigung achtet. Somit kann ich damit leben, dass sie sich so verhalten.
teacher antwortete am 9. Jun, 19:51:
Stimmt, wir sind nicht schlechter. Mein Anspruch ist es, besser als die Wirtschaft zu sein. Weil wir es bei Kindern mit besonderen, minderjährigen, schutzbedürftigen "Konsumenten" zu tun haben - solchen, die uns vertrauen können sollten.
Simon Columbus (Gast) antwortete am 9. Jun, 21:23:
Warum gibt's eigentlich keine "Stiftung Warentest" für Schulen? Hmm...Ich kann mit relativem Stolz sagen, mir meine Schule schon als sechs- (nein, damals sogar noch fünf-) jähriger Stöpsel selbst ausgewählt zu haben. Und bin Waldi geworden, weil es hier keine Graffitis gab. Von einem Wechsel musste man mir - wenn er mal vorgeschlagen wurde - gar nicht abraten, das habe ich selbst entschieden: Ich wollte es nie.
Aber ich beobachte, wie viele Mitschüler die Schule wechseln - meist von uns auf's Gymnasium. Als Grund werden äußerst subjektive Eindrücke genannt: "Da ist das Abi leichter". Die Statistik spricht dagegen, aber die schaut sich auch keiner an.
Schüler brauchen gar keine schlecht beratenden Schulen, um sich auf Irrwege zu begeben - sie können das auch von alleine.
stichi antwortete am 9. Jun, 22:13:
"Ich kann mit relativem Stolz sagen, mir meine Schule schon als sechs- (nein, damals sogar noch fünf-) jähriger Stöpsel selbst ausgewählt zu haben"Ich weiß nicht, ob man darauf stolz sein muss!?
So wie sich das anhört, haben deine Eltern es recht geschickt angestellt, dir vorzugaukeln, dass DU auswählst. Offensichtlich hast du es bis heute nicht gemerkt. Wenn nicht, finde ich das Verhalten der Eltern ziemlich verantwortungslos. Wie kann ein fünfjähriges Kind sich seine Schule aussuchen?
Simon Columbus (Gast) antwortete am 10. Jun, 16:40:
Ich habe - und zwar wertungslos - beide Schulen ansehen können. Und mich für meine jetzige Schule entschieden. Ich habe auch vorher beide möglichen Kindergärten angeschaut - und mich gegen den Waldorfkindergarten entschieden. Bin auch nicht hingeschickt worden.
Simon Columbus (Gast) antwortete am 10. Jun, 16:42:
Und nochwas: Schule hat für mich auch was mit wohlfühlen zu tun. Allein schon die Atmosphäre an der örtlichen Grundschule hat mir kein bisschen gefallen. Tut sie auch heute noch nicht. Ich bin froh, auf "meine" Waldorfschule zu gehen - weil ich das Prinzip für besser halte - und weil sie mir gefällt.
teacher antwortete am 10. Jun, 20:14:
Hihi. "Schüler brauchen gar keine schlecht beratenden Schulen, um sich auf Irrwege zu begeben - sie können das auch von alleine"
Endlich können wir einmal wirklich gut zusammenarbeiten.