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cotopaxi

 
Sternenstaub meinte am 4. Jun, 21:19:
tja aber ich denke, das ist auch nicht objektiv zu bewerten. Du kennst ja deine SchülerInnen und weißt ob das eben mit Nervosität oder wirklich Nichtwissen zusammenhängt !!

Und wer kann verhindern, dass einem jemand sympathischer ist als wer anderer ? Wir sind ja alle nur Menschen.

Meine Kollegin und ich haben immer einen Lehrling bei uns im Zimmer sitzen, die alle 3 - 4 Monate wechseln. Normal beurteilt die jemand anders (eh sinnig, weil wir ja mit ihnen zu tun haben !!!) aber einmal war der krank und wir sollten das tun - und das gerade bei einem der uns nicht soooo sympathisch war - doch wir haben alle Objektivität zusammen gepackt und den wirklich rein nach seiner Leistung beurteilt - war gar nicht so leicht ;)) 
teacher antwortete am 4. Jun, 21:38:
Objektiv zu sein, das ist nicht einmal leicht, wenn man es versucht.
Manchmal versuchen wir es gar nicht, sondern ganz im Gegenteil, wir wollen die Summe unserer persönlichen Erfahrungen zur Prüfungsarbeit dazu rechnen. Eigentlich sind Klausurarbeiten (Reifeprüfungen) so gedacht, dass einzig und alleine die Qualität dieser Ergebnisse zu bewerten ist.
Aber wir finden das nicht fair und machen was anderes draus. Komisch. 
Simon Columbus (Gast) antwortete am 5. Jun, 00:10:
Wenn man objektive Bewertungen wollte, müsste man Maschinen dafür anstellen. Ich werde aber immer noch lieber von einem Menschen unterrichtet und bewertet - einem Menschen, mit dem man Reden kann. Aber dafür muss man die Fehlerhaftigkeit der Menschen - und aus diesem Gesichtspunkt sind Gefühle Fehler - akzeptieren. Gefühllose Bewertungen? Nein danke. Allerdings: Nachvollziehbar müssen sie sein. 
Milan (Gast) antwortete am 5. Jun, 05:07:
Nur leider wird das nicht immer so gehandhabt das trotzdem fair, objektiv beurteilt wird. Ich selber habe in meiner Schullaufbahn viele Situationen erlebt in denen ungerecht bewertet wurde. Selbst wenn die Matura oder Abiturspruefungen mehrfach geprueft werden gilt das trotzdem nicht fuer die Gesamtnote bzw das Gesamtergebnis. Beim Abitur, wie das beim Matura aussieht weiss ich nicht, setzt diese sich naemlich aus den Leistungen der letzten 4 Semester aller Pruefungsfaecher und einige Pflichtfaecher zusammen. Das heisst wenn es Lehrer gibt die subjektiv beurteilen so kann das leider mit einfliessen.

Nur mal wenige haarstreubende Beispiele aus meiner Schullaufbahn (mitbekommen, miterlebt oder sogar betroffen):
- 2 Informatikkurse (A und B). Ich in A, Freund in B. Freund hat kaum Ahnung ist aber in seinem Kurs trotzdem einer der besseren/besten. Ich liege in meinem Kurs im Mittelfeld. Bei praktischen Aufgaben oder wenn er fragen hat vor seinen Klausuren helfe ich ihm immer (habe deutlich mehr Ahnung). Noten am ende des Semesters: Er 12 Punkte (gute Note 2), ich 8 Punkte (Note 3)
Offensichtlich hatten beide Lehrer unterschiedlich streng bewertet. Zum Glueck war das ganze nur in einem eher unbedeutendem Fach.

- Schuelerin schreibt in den Klausuren in der Regel 15 Punkte (Note 1) hat aber meistens recht wenig Ahnung. Man munkelt sie lernt die Biologie Buecher auswendig. Im Unterricht sagt sie fast nie ein Wort. Der Lehrer ist der Meinung sie muesste trotzdem muendlich 15 Punkte (Note 1) bekommen. Somit bekommt sie eine glatte Note 1. Schueler trauen sich keine einwaende zu machen da es 1. unsolidarisch waere und 2. der lehrer jaehrzornig ist und man angst hat sich dadurch die Abiturnoten im Leistungskurs bei ihm zu versauen.

- Lehrerin bewertet Schuelerinnen (weiblich) in der Regel 2-5 Punkte besser als Schueler (maenlich) mit der gleichen Leistung. Die vermutung gab es lange aber schliesslich war es doch feststellbar nachdem Schueler angefangen hatten Strichlisten und Notizen zu den muendlichen Meldungen zu fuehren. (natuerlich auch leicht subjektiv aber tendenzen lassen sich so schon erkennen)



Das waren jetzt mal nur 3 Beispiele. Einige gute musste ich leider auslassen weil diese auch von Geschichten handeln die man oeffentlich, auch wenn es anonym ist, nicht unbediengt breittreten muss...


In dem geschilderten Fall finde ich die sehr leichte aufbesserung der Note Note nach dem subjektivem Empfinden als legitim.
Ich haette auch nichts einzuwenden gegen subjektive Beurteilungen wenn nicht diese Noten, auch im nachkomma bereich, noch so eine gewichtige Rolle spielen wuerden. Ich selber merke es gerade weil ich mir nicht sicher bin ob ich den Wunschstudienplatz direkt bekommen werde (ohne wartesemester, zusaetzlich noch nach zivildienst). Einerseits ein produkt meiner faulheit, meines lernverhaltens, meiner erfahrungen, meiner vorkenntnisse, meines umfeldes einschliesslich klassenkameraden, andererseits aber auch beinflusst in nicht unerheblichem masse durch meine Lehrer. Insbesondere eines Lehrers der sich mehrmals einiges rausgenommen hatte und mit dem ich mich deswegen, stellvertretend fuer meine klasse heftigst gestritten habe. In wie weit es einfluss hatte werde ich nie wohl nie feststellen wenn ich aber von den (subjektiv) geschaetzten Durchschnittswerten der einzelnen Faecher ausgehe so duerfte das ganze wohl bei +- 0,0 bis +-0,3 liegen. In einzelfaellen vielleicht auch noch durchaus hoeher je nach faecherwahl. Das ganze wird dann natuerlich noch einmal verstaerkt und addiert sich mit anderen Effekten auf die ich jetzt nicht weiter eingehen will aber auf wunsch gerne eingehen kann. 
teacher antwortete am 5. Jun, 15:37:
Schüler nehmen Noten viel ernster als Lehrer. Wir vergeben hunderte davon, nebenbei, routinemäßig. Schüler bekommen wenige, sehen eine persönliche Bewertung darin.

@S.Columbus: Wir sind keine Maschinen, aber wir könnten - wie bei der Führerscheinprüfung - welche einsetzen.
Wir sollten vor allem zwei Jobs deutlich trennen: Der Lehrer als Trainer sollte nicht gleichzeitig der Prüfer (Schiedsrichter) sein.

@Milan: Ganz typische Beispiele gebracht. Ein Schüler kann offensichtlich mehr und bekommt die schlechteren Noten. Das erzeugt Frust, aber keiner ist Schuld daran! Aus diesem Dilemma müssen wir raus, da schädigt den Wert der Noten und das Image der Lehrer. 

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