"Ich bin ein Br-Typ", schreibe ich an die Tafel.
"Und ihr?", wende ich mich an die Klasse.
Große Augen, verständnislose Blicke.
"So was habe ich auch schon einmal in einer Hotelbar gefragt .... erfolgreich!"
Verschmitztes Lächeln auf beiden Seiten.
Dann suchen sie eine Tabelle im Buch und wollen wissen, wovon ich überhaupt rede.
"B ... steht für Bildung, R ... für Rundreise, ich will in den Ferien vor allem Neues kennen lernen und dann damit prahlen."
So ähnlich erklären das die Touristikspezialisten.
"Ich bin ein reiner PP-Typ", widersetzt sich Claudia meinen Anweisungen, ein Mixed-Doppel zu spielen. Sie mag nur, nur "promenieren", heißt faul und untätig am Strand oder in der Wiese liegen. Sonst nix, nix.
"Und du, Christoph?"
"WL!"
"Wirkliche Lusche!", prustet die freche Claudia raus und die ganze Klasse lacht über Christoph: "Wandernde Lusche ...!"
Da muss ich bremsen.
"Nein, Claudia. So können wir nicht miteinander umgehen. Wenn Du jemanden von uns so bloß stellst, dann können wir hier nicht offen miteinander reden. Das mag ich nicht."
Sie schluckt, die Klasse wird mucksmäuschenstill.
In der Pause winke ich Claudia zu mir. Sie legt nur widerwillig ihr Handy zur Seite und haucht einen letzten Satz in den Äther: "Ich muss zum ... Lehrer!"
"Claudia? Hast Du mich verstanden?"
"Nein," schüttelt sie den Kopf.
Diese Antwort erwarte ich nicht, wenn ich jemanden in der Pause zur Rede stelle. Die meisten sagen schnell "Jaja" und verschwinden heilfroh ins Gewurle.
"Sie haben sich doch auch lustig gemacht über die Österreicher," schießt Claudia zurück.
Ich verstehe nicht gleich.
"Sie haben doch gesagt, dass die Österreicher WP-Typen sind, Wp wie Wappler."
Ich gestehe. Claudia hat mich ertappt. Den häufigen Typ Wanderer-Promenierer habe ich, zur Auflockerung und mnemotechnischen Festigung, abfällig zum WaPler erklärt. Keine nette Bezeichnung.
"Ich gelobe Besserung. Du auch?"
Breites Grinsen auf beiden Seiten.
P.S.: Ich muss Claudia noch erklären, dass es einen Unterschied macht, ob ich über eine anonyme Masse (zu der ich obendrein selbst gehöre) herziehe oder über einen anwesenden Mitschüler. Nächste Stunde: Nicht vergessen!
"Und ihr?", wende ich mich an die Klasse.
Große Augen, verständnislose Blicke.
"So was habe ich auch schon einmal in einer Hotelbar gefragt .... erfolgreich!"
Verschmitztes Lächeln auf beiden Seiten.
Dann suchen sie eine Tabelle im Buch und wollen wissen, wovon ich überhaupt rede.
"B ... steht für Bildung, R ... für Rundreise, ich will in den Ferien vor allem Neues kennen lernen und dann damit prahlen."
So ähnlich erklären das die Touristikspezialisten.
"Ich bin ein reiner PP-Typ", widersetzt sich Claudia meinen Anweisungen, ein Mixed-Doppel zu spielen. Sie mag nur, nur "promenieren", heißt faul und untätig am Strand oder in der Wiese liegen. Sonst nix, nix.
"Und du, Christoph?"
"WL!"
"Wirkliche Lusche!", prustet die freche Claudia raus und die ganze Klasse lacht über Christoph: "Wandernde Lusche ...!"
Da muss ich bremsen.
"Nein, Claudia. So können wir nicht miteinander umgehen. Wenn Du jemanden von uns so bloß stellst, dann können wir hier nicht offen miteinander reden. Das mag ich nicht."
Sie schluckt, die Klasse wird mucksmäuschenstill.
In der Pause winke ich Claudia zu mir. Sie legt nur widerwillig ihr Handy zur Seite und haucht einen letzten Satz in den Äther: "Ich muss zum ... Lehrer!"
"Claudia? Hast Du mich verstanden?"
"Nein," schüttelt sie den Kopf.
Diese Antwort erwarte ich nicht, wenn ich jemanden in der Pause zur Rede stelle. Die meisten sagen schnell "Jaja" und verschwinden heilfroh ins Gewurle.
"Sie haben sich doch auch lustig gemacht über die Österreicher," schießt Claudia zurück.
Ich verstehe nicht gleich.
"Sie haben doch gesagt, dass die Österreicher WP-Typen sind, Wp wie Wappler."
Ich gestehe. Claudia hat mich ertappt. Den häufigen Typ Wanderer-Promenierer habe ich, zur Auflockerung und mnemotechnischen Festigung, abfällig zum WaPler erklärt. Keine nette Bezeichnung.
"Ich gelobe Besserung. Du auch?"
Breites Grinsen auf beiden Seiten.
P.S.: Ich muss Claudia noch erklären, dass es einen Unterschied macht, ob ich über eine anonyme Masse (zu der ich obendrein selbst gehöre) herziehe oder über einen anwesenden Mitschüler. Nächste Stunde: Nicht vergessen!
teacher - am Samstag, 2. Juni 2007, 14:59
Nielsson meinte am 2. Jun, 15:09:
Ja, das ist die erste Lektion beim Witze erzählen vor großen Mengen: Wenn die Menge homogen ist (zum Beispiel Ärztekongress), dann kann man problemlos einen Ärztewitz erzählen. Wenn es aber nur 2 Ärzte unter 100 gibt, dann nicht.
Sternenstaub meinte am 3. Jun, 08:05:
also Sternenstaub vergibt 100 Punkte für die Reaktion während der Stunde - aber bitte bitte das PS wirklich abklären !!!
teacher antwortete am 3. Jun, 12:16:
Ich spiele mich ungern als Spaßbremse auf - aber es gehört zu meinem Job.P.S.: Diese Prozesse zu steuern, das macht den Lehrer aus.
Sternenstaub antwortete am 3. Jun, 19:45:
äähh deine Antwort weiß ich ehrlich gesagt jetzt nicht ganz zu deuten, ich hab das ernst gemeint mit den 100 Punkten, ich find's gut wie du reagiert hast !!!!