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cotopaxi

 
walküre meinte am 7. Mai, 17:30:
Elterliche
Autorität und Umsicht sind hier gefragt, und ich sehe mich auch hier leider in meiner Meinung bestätigt, die besagt, dass den meisten Eltern der Mut zur Erziehung völlig abhanden gekommen ist. Gesetze kann man - wie hier bereits mehrfach erwähnt wurde - umgehen, was Österreichern und Deutschen jedoch fehlt bzw. verlorengegangen ist, ist eine Trinkkultur. Klingt seltsam, aber was ich damit meine, ist unter anderem, ein Kind im beginnenden Teenageralter in geschütztem Rahmen erste Erfahrungen mit Alkohol machen zu lassen. Meine Tochter (13) durfte beispielsweise zu Silvester ein kleines Glas Champagner mittrinken - hauptsächlich zur Feier des Tages, aber auch, um zu erkennen, wie es sich anspürt, wenn Alkohol zu wirken beginnt. Bei einem sehr festlichen Essen ließen wir ihr einige Schlückchen Wein einschenken, um hervorzuheben, dass ein guter Tropfen etwas Besonderes ist, das in Maßen genossen werden sollte, und dies lernt sie auch zu Hause. Ich halte es auch für grundsätzlich angebracht, eine gewisse Arroganz dahingehend zu entwickeln, dass man seine Hände von billigem Fusel lässt. Qualitätsbewusstsein schadet hier auf keinen Fall - warum nicht einem Kind im Gespräch erklären, was der Unterschied zwischen Industrieschnaps und liebevoll gebranntem Himbeergeist ist ? Wie lange es dauert, bis Traubensaft zu jenem dunkelroten Göttergetränk geworden ist, das im Kerzenlicht in den Gläsern funkelt ? Warum nicht darüber aufklären, dass verschiedene Arten von Alkohol sich unterschiedlich auf einen Menschen auswirken ? Mein Vater weiß durchaus ein gutes Glas zu schätzen und hat auch mir diesbezüglich viel Wissen vermittelt, und soll ich Ihnen etwas sagen ? Ich habe meinen Vater in meinem ganzen Leben noch nie betrunken gesehen und hatte auch selber nie mehr als einen Schwips.
Wir versuchen auch, unserer Tochter beizubringen, dass es genug miese Typen gibt, die sich einen Spaß daraus machen, jemanden "einen Rausch anzuhängen", und dass es ohne weiteres geschehen kann, dass man zunächst bei einem Getränk gar nicht am Geschmack bemerkt, dass Alkohol enthalten ist, weil beispielsweise Wodka beigemischt wurde. Wenn sie weiß, wie es sich anfühlt, wenn man ein paar Schluck Alkohol getrunken hat, kann sie reagieren, denn sie kennt dann schon die Anzeichen. Wir sind überzeugt, den richtigen Weg zu gehen, denn Verbotenes reizt doch erst recht ! 
teacher antwortete am 7. Mai, 18:06:
Vorsicht: Unsere akademischen Super-Nannys empfehlen das Gegenteil: Kein Tröpfchen Alkohol mit den Kindern, nicht einmal zum Geburtstagsfest! Tochter, 13, mit Champagner - No!
Ich habe meine Söhne auch langsam und behutsam zum Gläschen Wein eingeladen. 
walküre antwortete am 7. Mai, 18:17:
Irgendwelche
Super-Nannys können mich mal ... gerne haben. Oder so. Wie mir deren betuliches Gelabere auf die Nerven geht, kann ich gar niemandem sagen ! 
teacher antwortete am 7. Mai, 18:51:
Na, na, gemach - nur nicht hyperventilieren. :-)
Hält sich eh niemand dran.
Ich frag mich halt, wie sie auf solche Tipps kommen (gelesen im KURIER, fällt mir gerade ein). 
Eugene Faust antwortete am 8. Mai, 15:18:
@teacher 18:06
unter oder über 21? 
teacher antwortete am 8. Mai, 19:12:
Jetzt bin ich dran!
Unter!

Als Erklärung: Ich bin für Alk-Verbot unter 21 in Lokalen, in der Öffentlichkeit, im Verkauf. Unter elterlicher Kontrolle muss man die Jugendlichen an das Thema langsam heranführen, ich schätze so ab 14, 15 Jahren. 
Eugene Faust antwortete am 8. Mai, 20:41:
Ui, jetzt wird's m.E. etwas schwierig für die Argumentation, teacher!
Ich glaube auch nicht, dass ein Alkoholverbot bis 21, Eltern darin unterstützen kann, verantwortungsvolle Erzieher im Umgang mit dieser Droge zu werden. 
teacher antwortete am 8. Mai, 20:48:
Ich spürte an der "hinterhältigen" Frage, dass mir da jemand ein Loch in meinen Verbots-Pelz brennen will. :-)
Ich halte es nicht für schlecht, dass unter Elternkontrolle mehr möglich ist als ohne. Wie bei der nächtlichen Ausgangssperre, die ja in Begleitung auch nicht gilt!
Wenn allerdings der Fehler bei den Eltern liegt (was durchaus oft der Fall ist), dann kann das Verbot auch nicht helfen. Dann saufen halt alle - aber wenigstens würde so eine "Vergewaltigung" wie beschrieben unwahrscheinlicher. 
Eugene Faust antwortete am 8. Mai, 22:55:
;-)
Ich wollte Sie nur darauf aufmerksam machen, dass Sie drauf und dran sind, sich mit Ihrem "Verbotspelz" ein wenig zu verheddern.

Beste Grüße 
Simon Columbus (Gast) antwortete am 8. Mai, 23:12:
Ein Wolf im Knutspelz?

Nein, ich denke auch, dass ein Unterschied zwischen Alkoholausschank in der Kneipe und einem Glas in der familiären Runde (so es sie denn noch gibt...) besteht.
Allerdings finde ich die Idee eines Alkoholverbots bis 21 unsinnig - weil sich keiner dran halten würde. Nötig ist, wenn überhaupt, die Überwachung der bisherigen Gesetze. Wie man aber weiß: Das Verbot allein regt zum Verstoß an, egal, worum es sich handelt. Vielleicht wäre es insofern sogar besser, Alkohol ganz zu legalisieren. Auch wenn ich selber nie trinke - aus meinen Beobachtungen und den Aussagen von Freunden kann ich schließen, dass dieser "Verbots-Faktor" besonders für die jüngsten nicht unbedeutend ist. Ich kann mir nicht anders erklären, dass Kinder in einem Alter, in dem ihnen Alkohol definitiv nicht schmeckt, sogar Kampftrinken bestreiten. Da geht es um das Image von Alkohol - nicht nur die Werbung vermittelt Geselligkeit und Freundschaft, Alkohol ist "sexy".
Wenn dieses Image nicht wäre - wenn Alkohol überhaupt in der Öffentlichen Wahrnehmung weniger Platz hätte - ich glaube, es würde auch weniger getrunken.

Neben der moralischen Seite ist aber wirklich die lasche Handhabung der jetzigen Gesetze ein Problem. Alkoholeinfluss wirkt Strafmindernd, Delikte werden nicht verfolgt. Ich kenne genügend Fälle aus meinem Freundeskreis, in denen die Gesetzeshüter nicht wirklich ihrem Job nachgegangen sind. Da ist so mancher, der seinen Führerschein jetzt eigentlich mit 21 machen dürfte - aber nur den fünfer fürs fehlende Licht am Fahrrad zahlen musste. Das in vielen Kneipen und an den Tankstellen es für Minderjährige kein Problem ist, Alkohol zu bekommen - längst bekannt. Eine Lösung wäre es, Alkohol nur noch an Automaten zu verkaufen, mit Altersüberprüfung wie neuerdings in Deutschland für Zigaretten. Allerdings: Auch bisher laufen ja schon in so mancher Diskos drei gleiche Jungs oder Mädels rum - Pass, Perso, Führerschein, alles kein Problem. Letzte Lösung: RFID-Chip im Arm, implantiert. Und selbst ein totalitärer Überwachungsstaat könnte den Alkohol nicht stoppen... 
teacher antwortete am 9. Mai, 08:25:
Ihr habt es auf meinen Pelz abgesehen!
Wahrscheinlich hat euch das schon in der Schule Spaß gemacht, den Lehrer beim "Verheddern" zu erwischen.
Für mich bedeutet das, dass ihr
1. gut aufgepasst habt
2. logisch mitgearbeitet habt

Und das hier ist meine Art, damit umzugehen: Ablenken, z.B. indem ich auf die Metaebene switche. (Als Tipp für Junglehrer!)
ABER: Ich gehe natürlich nicht von meiner Meinung ab. 
Eugene Faust antwortete am 9. Mai, 12:32:
Natürlich?
teacher antwortete am 9. Mai, 13:00:
Berufsbedingt ... und aus Überzeugung. 

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