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cotopaxi

 
Alex (Gast) meinte am 26. Apr, 12:09:
Homophobie
Ja, das war eigentlich schon immer so, dass "schwul" als Schimpfwort herhalten musste. Also zumindest seit ich denken kann. (In der Epoche der griechischen Paiderastia wohl kaum. ;-)

Die Eignung von "schwul/gay" als Schimpfwort, bzw. zur Verächtlichmachung von irgendwas ergibt sich ja aus zwei Hauptgründen: 1.)Der Klang des Wortes selbst. und 2.)Homosexuell zu sein ist außerhalb der Norm. D.h., wenn ich etwas als schwul bezeichne, markiere ich es als abnormal, als für alle verwerflich.

Ich glaube die Männer unserer Gesellschaft verwenden *schwul*, deswegen nur mit negativen Konnotationen, weil ein homosexueller Mann sich den ganzen Anstrengungen dessen, was die echten Männer unter männlich sein verstehen, und von dem sie spüren, dass es irgendwie schwachsinnig ist, vermeintlich entziehen. Brautwerbung, Hahnenkämpfe, stark sein, u.ä...

In meinem eigenen Bekanntenkreis war es eine zeitlang sogar üblich sich spaßeshalber als schwul zu geben (Zungenkuss mit Freund, geiles Getue im Lokal), um interessant für die Mädels zu sein. Warum das funktioniert hat, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben, aber man sieht auf jeden Fall, dass es dem (echten) Mann, in unserer Gesellschaft öffentlich nicht gestattet ist, sein Verlangen nach Zärtlichkeit und seine Lust herzuzeigen. Das geht nur als Homosexueller.

P.S.: Und die ganze Zeit während ich das schreibe, die bange Frage in meinem Kopf: Bin ich vielleicht schwul?

;-) 
gulogulo antwortete am 26. Apr, 12:49:
und ist das gut so? ;-) 
Alex (Gast) antwortete am 26. Apr, 13:40:
Tja, es ist so.
Ob's gut oder schlecht ist, ist mir herzlich egal. Von mir aus, können Männchen wie Weibchen den ganzen Tag nichts anderes tun, als sich über Ihre Sexualität den Kopf zu zerbrechen. Wenn ich Lust hätte mit einem Mann zu vögeln, würde ich es tun. Und wenn mir einer sagt, ich bin schwul, denke ich, dass es vielleicht stimmt, und ich nur zu verklemmt bin es auszuleben.

Als gut empfinden wir im allgemeinen, was uns biologistisch (Fortpflanzung, Rassenerhalt) einprogrammiert ist. Homosexualität zuzulassen und nicht zu diffamieren ist eben eine Kulturleistung, wie viele andere Dinge (Nachgeben bei Auseinandersetzung, Verzicht auf etwas), derer nicht jeder fähig ist. 
medusa (Gast) antwortete am 26. Apr, 16:22:
Was den Passus mit Brautwerbung etc. angeht, liegst du nach meiner Erfahrung ziemlich falsch - im Gegenteil - unter den Schwulen herschen meist noch härtere "Gesetze". 

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