Mann kann es auf die Sonne schieben. Ein liebesbedürftiges Mädchen drückt sich an einen coolen Burschen, die Umgebung versinkt in Rosarot.
Das romantische Bild trübt sich schlagartig ein:
"Schau, die Fette und da Rote."
Das liebende Mädchen trägt tatsächlich einige Kilos zuviel an der Hüfte ... und sie zeigt das Übergewicht zwischen einem kurzen T-Shirt und einer tief sitzenden Jeans.
Der verliebte Bursche sticht durch sein hellbraunes Haar, das unpassend die Bezeichnung "rot" bekommen hat, aus der Masse.
Die kommentierenden Jungs marschieren lachend vorbei. Sie meinen einen guten Witz abgesetzt zu haben: "Die Fette und der Rote." Hahaha, sie knien förmlich vor ihren eigenen Scherzen. Mehr als gewöhnliche Schadenfreude?
Wie tief diese Verletzung in die beiden Betroffenen einfährt, kann ich nicht beurteilen, aber ich spüre den Schmerz sogar als unbeteiligter Beobachter.
Die junge Welt kann hart sein. Entweder du machst die Augen zum ersten Mal auf und entdeckst die schreiende Armut der Dritten Welt. Oder du leidest ein reiches Leben lang an einer unbedeutenden Kleinigkeit: Haarfarbe, Krummnase, Warze, Sprachfehler, Körpergröße, Familienname, Pickel ... dann sind die anderen die Hölle (Sartre).
Die Anderen sind häufig jung, ungezogen, gedankenlos.
Nun kann ich leider hinter eine Information, die ich vor Wochen in einer höheren Klasse verbreitet habe, nicht zurück:
"Auch der Heiratsmarkt ist eine besondere Ausprägung der Marktwirtschaft", behaupte ich unbekümmert.
Die Jugendlichen zeigten sich in ihrer sentimentalen Suche überhaupt nicht einverstanden mit meiner ökonomischen Sicht auf das Beziehungsspiel: "Selbstverständlich versucht jeder seinen Preis zu erhöhen, man streicht seine Qualitäten heraus ..."
"Schminken meinen Sie!"
" ... und Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis."
Sie träumen von der Liebe und ich warne vor der Scheidung. Sie spüren die Hormone, ich bestehe auf Verträge.
Ich wünsche "der Fetten und dem Roten" einen bedächtigeren Lehrer, der die unromantische Seite der Partnersuche vernachlässigt, und steige in den Linienbus. Weg hier.
Das romantische Bild trübt sich schlagartig ein:
"Schau, die Fette und da Rote."
Das liebende Mädchen trägt tatsächlich einige Kilos zuviel an der Hüfte ... und sie zeigt das Übergewicht zwischen einem kurzen T-Shirt und einer tief sitzenden Jeans.
Der verliebte Bursche sticht durch sein hellbraunes Haar, das unpassend die Bezeichnung "rot" bekommen hat, aus der Masse.
Die kommentierenden Jungs marschieren lachend vorbei. Sie meinen einen guten Witz abgesetzt zu haben: "Die Fette und der Rote." Hahaha, sie knien förmlich vor ihren eigenen Scherzen. Mehr als gewöhnliche Schadenfreude?
Wie tief diese Verletzung in die beiden Betroffenen einfährt, kann ich nicht beurteilen, aber ich spüre den Schmerz sogar als unbeteiligter Beobachter.
Die junge Welt kann hart sein. Entweder du machst die Augen zum ersten Mal auf und entdeckst die schreiende Armut der Dritten Welt. Oder du leidest ein reiches Leben lang an einer unbedeutenden Kleinigkeit: Haarfarbe, Krummnase, Warze, Sprachfehler, Körpergröße, Familienname, Pickel ... dann sind die anderen die Hölle (Sartre).
Die Anderen sind häufig jung, ungezogen, gedankenlos.
Nun kann ich leider hinter eine Information, die ich vor Wochen in einer höheren Klasse verbreitet habe, nicht zurück:
"Auch der Heiratsmarkt ist eine besondere Ausprägung der Marktwirtschaft", behaupte ich unbekümmert.
Die Jugendlichen zeigten sich in ihrer sentimentalen Suche überhaupt nicht einverstanden mit meiner ökonomischen Sicht auf das Beziehungsspiel: "Selbstverständlich versucht jeder seinen Preis zu erhöhen, man streicht seine Qualitäten heraus ..."
"Schminken meinen Sie!"
" ... und Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis."
Sie träumen von der Liebe und ich warne vor der Scheidung. Sie spüren die Hormone, ich bestehe auf Verträge.
Ich wünsche "der Fetten und dem Roten" einen bedächtigeren Lehrer, der die unromantische Seite der Partnersuche vernachlässigt, und steige in den Linienbus. Weg hier.
teacher - am Montag, 16. April 2007, 21:20
marco (Gast) meinte am 17. Apr, 08:53:
Schüler...
...können sowas ab und machen sowas nur zeitlich begrenzt mit. Was einige meiner damaligen Lehrer allerdings ihr komplettes Berufsleben lang aushalten müssen, finde ich viel schwerwiegender. Steter Tropfen hölt den Stein? Oder gibt es während der Lehrerausbildung Beratung dagegen?
marco (Gast) antwortete am 17. Apr, 08:55:
Es fehlt ein "h". Uuups.. ;o)
teacher antwortete am 17. Apr, 16:04:
Nein, an den Unis ist man über solche Banalitäten erhaben. Man geht von starken Persönlichkeiten ohne Fehler aus - völlig zu unrecht. Ständig verletzte KollegInnen mit den üblichen Makeln (Übergewicht, Figurprobleme etc.) verhärten (in jeglichem Sinne) hilflos.
"h" fehlt wo?
marco (Gast) antwortete am 18. Apr, 07:31:
Wer ist denn hier Lehrer? ;o))Ich kann mich an eine Referendarin erinnern, die in eben dieser Zeit zerbrochen ist. Sie hat alle Beleidigungen angenommen. Habe aber auch selten eine solch autoritätslose Person getroffen...
teacher antwortete am 18. Apr, 16:39:
Im Zweifelsfall ist es besser stark und makellos zu sein :-)
gulogulo meinte am 17. Apr, 09:08:
zuerst meint man, daß liebe doch nichts mit marktwirtschaft zu tun hat, weil für manche "hässlich" oder politisch korrekt formuliert "nicht dem gängigen schönheitsideal entsprechend" eben doch schön ist, also liebe blind macht. aber auch dazu gibt es ein marktwirtschaftliches gegenstück, wie die diskussion um die ugly boots zeigt.
teacher antwortete am 17. Apr, 16:11:
Was schön, dh. begehrenswert und teuer ist, das wissen die Kinder sehr genau. Es gibt auch keine Grauzonen zwischen geil und schiach und das Urteil wird nicht nur offen ausgesprochen sondern auch täglich exekutiert. Wie heißt dieser Rassismus gegenüber den Unhübschen?