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cotopaxi

 
Andy schmiert mit einem roten Filzstift im Heft des Nachbarn.

Ich gehe zu ihm und frage: "Was machst Du da?"
Andy, den roten Schreiber in der Hand: "Nix!"
"Wie? Du schmierst nicht im Heft von John?"
"Nein."
John unterstützt seinen angeschlagenen Freund: "Nein, er hat nichts gemacht!"

Mir reicht es, ich drehe das Heft zu mir und zeige auf ein rot übermaltes Wort:
"Andy. Behauptest Du immer noch, dass du nichts gemacht hast?"
"Das war ja nur jetzt!"

???
Was ist das für eine Entschuldigung!
(Die muss ich mir merken: Völlig sinnlos - aber sie wirkt.)

"Und Du, John?"
"Ich hab' nichts gemacht!"
"Du hast doch erklärt, dass Andy nicht geschmiert hat. Er hat aber ..."
"Das habe ich nicht gesehen."
"Wenn Du nichts gesehen hast, kannst Du dann bezeugen, dass er nicht geschmiert hat ...?"

Das Verhör kostet Zeit und Kraft und bringt nichts - außer Abwehr.

Mein Job ist hier sinnlos. Die beiden mauern wie die Profis: Unschuldigen Blick, Opferhaltung und Steherqualitäten trainieren!
Dass einer das Heft des anderen verschmiert, das stört offensichtlich nur einen Lehrer.

Hier die gute Seite der Geschichte:
Andy und John haben später geschworen, dass das neue Video-Kabel ihnen gehört. Daraufhin habe ich es den nachfragenden Kindern der Nachbarklasse zurückgegeben - sie haben es sofort wiedererkannt (an den farbigen Kreidespuren). Mein Job ist doch nicht sinnlos.
corac meinte am 27. Mär, 19:22:
Schüler gibt's, die gibt es gar nicht!

Ich warte noch gespannt darauf, was für Persönlichkeiten mich ab nächstem Jahr in der Schule erwarten werden..... 
teacher antwortete am 27. Mär, 19:23:
Herzlich willkommen, KollegIn. 
corac antwortete am 27. Mär, 19:26:
Angehende... aber Danke! 
.peter meinte am 27. Mär, 20:34:
hm, wirklich ein seltsames Pärchen. Unter welchen Voraussetzungen entwickelt man solche Eigenschaften?

Aber auch: Warum kümmerst du dich darum, was die Schüler mit ihren Heften treiben? Was bezweckst du damit? 
teacher antwortete am 28. Mär, 12:01:
Die beiden haben durch Unruhe meine Aufmerksamkeit angezogen. Zuerst haben sie miteinander gestritten (wahrscheinlich aus Spaß das Heft des Nachbarn beschmiert) dann haben sie zusammen gegen mich argumentiert. 
Budenzauberin meinte am 27. Mär, 20:53:
Die "gute Seite" habe ich jetzt nicht verstanden - soll gut gewesen sein, daß Sie einen weiteren Beweis für die Lügkraft der beiden bekommen haben?

Btw: so geht es nicht nur Ihnen, auch der Job der Mütter scheint aus dieser Perspektive manchmal "sinnlos". (Nicht bei meinen eigenen Kindern passiert, aber bei denen aus erster Ehe meines Mannes.) 
.peter antwortete am 27. Mär, 23:06:
ihr Link funktioniert nicht :-( 
Budenzauberin antwortete am 28. Mär, 07:59:
Welcher Link? 
teacher antwortete am 28. Mär, 12:03:
"Gut", weil ich dabei erkannt habe, wem ich mehr vertrauen kann: Den ehrlicheren Schülern der Nachbarklasse. 
meoled (Gast) meinte am 27. Mär, 21:59:
solche lehrer braucht die welt
Genau DAS ist die Aufgabe eines Lehrers.
Anstatt sich in solchen unproduktiven Verhören zu verheddern solltest du mehr Arbeit in deinen Unterricht stecken. Genau solche Lehrer wie du versauen den Schülern jegliches Interesse an dem jeweiligen Fach (im besten Fall) oder sogar an der Schule (im Normalfall).
Aber nicht vergessen immer alles auf die Regierung zu schieben. Die ist schließlich schuld daran, dass unsere Lehrer demotivierte Personen sind die nichts anderes tun als auf eine Frühpensionierung zu hoffen. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, welche jedoch keine sein sollten.
mfg
meoled 
.peter antwortete am 27. Mär, 23:06:
schau mal hier vorbei, was der teacher da geschrieben hat in den Kommentaren

Ansonsten: Cool it, baby! 
tyndra (Gast) antwortete am 28. Mär, 07:48:
es lebe ....
das pauschalierte killerargument!

es ist doch immer wieder erfreulich zu lesen, dass es menschen gibt, die genau wissen, was die einzig wahre wahrheit ist. was andere tun sollen. wie genau sie es tun sollen. wie mann/frau dinge richtig macht.

"solltest du mehr arbeit in deinen unterricht stecken."
"... solche lehrer wie du versauen den schülern ..." 
teacher antwortete am 28. Mär, 15:30:
@meoled:
Ich bin froh, hier auch kritische Stimmen zu lesen. Nur so kann ich Gedanken kennen lernen, die mir unverständlich und verschlossen bleiben. 
meoled (Gast) antwortete am 29. Mär, 15:41:
@tyndra
Ok. Und worauf willst du jetzt genau hinaus?

@teacher
Ich bin froh, dass du dich Kritik gegenüber so offen zeigst. Natürlich wollte ich nicht sagen, dass du jetzt all deinen Schülern das Leben versaust. Das war ein wenig überspitzt ausgedrückt und ich hoffe, dass das auch verstanden wurde 
teacher antwortete am 29. Mär, 20:59:
Ich teile deine Meinung nicht, ich möchte sie aber kennen, um sie (notfalls) widerlegen zu können. 
meoled (Gast) antwortete am 29. Mär, 22:07:
Jaja. Das habe ich mir schon gedacht=). Hab ich auch nicht behauptet.
mfg
meoled 
Brille meinte am 28. Mär, 08:42:
Vielleicht war es gar kein Geschmiere? 
tyndra (Gast) antwortete am 28. Mär, 10:49:
gute idee!
möglicherweise gehts hier um kunst? oder geheime nachrichten? einen plötzlicher schub kreativität? :-) 
teacher antwortete am 28. Mär, 12:06:
Sorry, er hat bloß mit rotem Filzstift die Mitschrift des Nachbarn unleserlich gemacht. Darum muss ich mich wohl kümmern!
Es schauen ohnehin alle möglichst immer weg. 
tyndra (Gast) antwortete am 28. Mär, 17:44:
ach komm, jetzt zerstör nicht die schöne theorie ;-) 
teacher antwortete am 28. Mär, 19:38:
Ok: Andy heißt Nitsch im Familiennamen und wollte eigentlich sein rotes Tintenfass über Johns T-Shirt schütten ... und alles war ein kreatives Versehen. D'accord? 
tyndra (Gast) antwortete am 28. Mär, 20:19:
très bien! ;) 
 

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