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cotopaxi

 
Die Jugend denkt erfrischend anders. Und das Thema Gleichberechtigung hängt ihr sonstwo heraus.

Ungeschminkte Schülerdialoge zur Benachteiligung der Frau:

"Sie müssen dauernd den Busen herumschleppen, mit BH und so."
"Den nutzen sie doch beim Flirten!"

OK

"Sie müssen sich überall rasieren, die Männer nur im Gesicht."
"Sie müssen ja nicht."
"Doch!"

OK

"Sie werden beim Heer benachteiligt."
"Warum? Sie können - aber die Burschen müssen zum Heer. Das ist doch ein Riesenvorteil."
"Dafür werden sie dort nur belästigt."

Aha.

"Sie müssen braver sein und seriöser."
"Wo?"
"Da - in der Schule. Die Burschen machen viel mehr Blödsinn und haben Spaß."
" ... und die schlechteren Noten."

Aha.

"Sie kommen in alle Clubs und Diskos rein!"
"Ist das ein Nachteil?"
"Für die Mädchen nicht, sie kommen ja gratis rein. Für die Burschen auch nicht. Die gehen ja deswegen hin."
"Ja schon, aber deswegen kommt es immer zu Streitereien."

Aha.

"Sie werden immer angebaggert."
"Nur die Hübschen! Die Schiachen nicht."

Das Resümee der Geschichte:
Die hübschen Frauen haben nur Vorteile, die hässlichen nur Nachteile. Männer dürfen hässlich sein, wenn sie stark, reich oder berühmt sind.
In den Augen meiner Schüler hat sich die Ungleichheit der Geschlechter längst in eine Diskriminierung der Hässlichen gedreht.

Ich werde seltsam nachdenklich.

Daher weht der Wind! Das Thema "Schönheit" interessiert sie mehr als das Thema "Emanzipation", weil es ihr Leben stärker bestimmt. Täglich, überall, grenzenlos. Wir aber halten es für oberflächlichen, unseriösen Kinderkram und überlassen es den bunten Medien.
Hokey (Gast) meinte am 16. Nov, 09:49:
Danke für den...
... anregenden Gedankenanstoß. Das ist wirklich mal überlegenswert, in Zeiten, da auch Männer neuerdings als Käufer von Beauty-Präparaten umworben werden und sich alte Frauen auf Werbeplakaten nur noch durch die Haarfarbe von jungen unterscheiden. 
teacher antwortete am 16. Nov, 10:39:
Ich sehe in meinen Schülern die Zukunft heranwachsen und betrachte mich bei deren Beobachtung als Zukunftsforscher. Ich glaube, dass wir gut vorhersagen können, wie sich eine Gesellschaft entwickelt, wenn wir aufmerksam in die Klassen schauen. Dann könnten wir auch lenkend eingreifen oder die Ideen weiterentwickeln.
Also geht Ihr Dank an "meine Kinder" weiter. 
 

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