Blogzombienchen meinte am 9. Sep, 19:11:
Keine Sorge Herr Lehrer, solche Anblicke werden uns bald schon erspart bleiben.
Inzwischen wandern mehr Menschen aus Deutschland aus, als - als Asylanten oder sonstwas - einwandern.
Und wenn das mit der Globalisierung so weitergeht, dann sind wir bald die Wirtschaftsflüchtlinge und dann wird man uns sagen: "Bleibt in Europa!".
Grüße vom untoten
Blogzombienchen
teacher antwortete am 10. Sep, 19:29:
Gar nicht unrealistisch!Sagt mir ein Techniker im EU-Diplomatendienst: "Früher haben wir (TU-Techniker) die Chips oder Schaltungen in China herstellen lassen. Jetzt kündigen wir unsere (österreichischen)Diplomingenieure (z.B. bei Siemens), weil wenn wir 2 oder 3 Spitzentechniker haben, gibt es in China tausende davon. Zu einem viel besseren Preis.
cohen (Gast) antwortete am 10. Sep, 21:48:
china
da ich selbst in der elektronikindustrie arbeite kann ich das nur teilweise bestätigen. man sagte uns das selbe bereits zur aufschwungzeit von japan und den tigerstaaten vorraus - ich arbeite immer noch für gutes geld.
teacher antwortete am 11. Sep, 12:39:
Ich sehe da sehr pessimistisch in die Zukunft:Nicht nur dass China bereits westliche Spitzenmarken aufkauft (s. IBM - Lenovo), sondern dass es in F&E bereits mit Europa gleichzieht.
Dort nimmt die Bildung noch ambioniert zu, bei uns kommt eine gesättigte, überhebliche Generation aus den Schulen. Wir werden in einigen Jahren keine Standortvorteile mehr haben, in keiner Hinsicht wettbewerbsfähig sein: weniger Know-how, höhere Löhne, strengere Rechtsvorschriften, keine Rohstoffe ... vergangene Erfolge!
Wir gehen unvorbereitet in diese Zukunft, wir steuern nicht dagegen, wir feiern wie auf der Titanic ...
cohen (Gast) antwortete am 11. Sep, 13:49:
china, 2nd
(seit die chinesen am drücker sind würd ich lenovo nicht mehr als spitzenmarke bezeichnen. reverse-engineering hat da einige hässliche sachen ans licht gebracht - trifft nicht nur auf lenovo zu.)ich glaube nicht das es so schlussendlich so schlimm kommen wird.
tatsache ist, dass "wir" (eu15, usa, etc) keinerlei nennenswerte vorteile haben und wir uns trotzdem auf einer gewissen position (intel, amd, agilent, texas instruments, die liste ist lang) halten können - verlässliches system, 30 jahre praxis- und katastrophengeprüft.
china ist nur solange gefährlich, wie sein lohnniveau, etc signifikante vorteile ergibt - mit dem wirtschaftlichen fortschritt wird diese "geldlücke" immer kleiner werden. (hier zwischen den zeilen lesen: solange der zug china nicht auf seiner endstation einfährt werden schlechte zeiten anbrechen)
stellt sich nur noch die frage ob das autoritäre system so sang- und klanglos absaufen wird wie von vielen erwünscht...
teacher antwortete am 11. Sep, 16:14:
Ich glaube, dass der kapitalist. Westen bisher alle Vorteile der weltweit besten Bildung (mit Forschung etc.) nützen konnte. Jetzt kommen die Schwellenländer wie China oder Indien mit einer Bildungsoberschicht, die uns allmählich überholt. Die billigen Arbeitskräfte haben sie obendrein. Unser einziger Standortvorteil geht verloren ... und wir tun nichts dagegen.
cohen (Gast) antwortete am 12. Sep, 19:00:
Ich stimme was bildung angeht vollkommen zu - auch wenn in den schwellenländern enormes geistiges potenzial an den montagebändern verkommt. (was eigentlich zu "unserem" vorteil ist)und billige sklaven sind ein thema für sich, besonders mit der fortschreitenden automation.
die momentane situation ist einfach eine folgeerscheinung unserer geistigen und körperlichen verfettung. wir haben alles, können alles und brauchen uns vor nichts fürchten.
das bildungssystem umzustellen (sobald uns die problematik entsprechend in den * beißt) wird allerdings ein enormer gewaltakt. wenn ich meine schulische erfahrung mit meiner berufliche erfahrung vergleiche wird das ein enormes gemetzel am schulsystem, mit diversen schulformen als erste opfer.
falls der höhenflug anhält, heißt das. denn ich bin noch immer der überzeugung das die sache einbricht.
teacher antwortete am 13. Sep, 14:10:
Resumee:Wir sehen beide die negativen Entwicklungen im Westen, interpretieren aber die Konkurrenz unterschiedlich.
Auch in diesem Fall würde ich mich lieber auf eine schwierige Situation vorbereiten statt auf einen positiven Ausgang zu hoffen. Sonst erwischt uns die Krise auf dem linken Fuß!