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cotopaxi

 
"Meine Tochter meint halt, dass Sie sie nicht motivieren können."
Das hört der Lehrer gar nicht gerne. Er greift zur akademischen Keule, dafür hat er ja studiert, und klärt die Mutter über den Unterschied zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation auf. Dann steht es 1:1, Mutter und Kind wurden mit Fremdworten erschlagen. Technisches KO.
Vorwürfe dieser Art verhindern konstruktive Lösungen. Ich rate daher, Vorwürfe als Wünsche zu formulieren:
"Ich wüsste gerne, wie meine Tochter für Chemie zu motivieren wäre."
Da wird der Lehrer nachdenken, er wird sich als Fachmann angesprochen fühlen und sich zumindest Gedanken machen.
Das klingt manchen Zuhörern zu unterwürfig, sie suchen förmlich die Auseinandersetzung mit der unfähigen Lehrperson. Paul Watzlawick erklärt, wie man sich somit ins Unglück begibt.

Zu viele Eltern kommen in die Sprechstunden, um sich zu rechtfertigen, ihre Kinder zu schützen, und ihren Frust abzubauen. Sie gehen nicht zum pädagogischen Fachmann, um sich Rat und Hilfe zu holen, wie sie das bei anderen Problemen machen.
Werfen Sie dem Arzt vor, dass Sie ihre Verkühlung nicht los werden. Dem Notar, dass die Erbschaftssteuer so hoch ist? Dem Elektriker, dass die Waschmaschine streikt?
Sicher wollen Sie eine sinnvolle Lösung für ein anstehendes Problem. Handeln Sie entsprechend, es zahlt sich aus.

«Wer ein Leben lang darauf wartet, motiviert zu werden, wird es nie zu etwas bringen.»
 

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